Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt
Countdown zum Faschingsfinale 1998: Die närrischen Festivitäten reichen sich allerorten eine an die andere, am Wochenende ziehen die Umzüge durch die Ortschaften. Nahezu keine Lokalseite im OT schmückt in dieser Woche nicht mindestens ein Foto mit verkleideten Karnevalisten.
In Marktgraitz zum Beispiel begleitet Pfarrer Gerhard Möckel als Faschingsprinz die neue Frauenbund-Vorsitzende Ingrid Scherbel mit Lockenperücke und Krönchen zum Fest. Beim Burgkunstadter Frauenbundfasching steigt Pfarrer Paul Hebel in die Bütt. Das OT selbst veranstaltet gar eine Benefiz-Faschingsveranstaltung zusammen mit Jugendverbänden, -vereinen und JUZ: „Keine Panik auf der Titanic“ heißt es für die rund 500 Feiernden in der TSV-Turnhalle in Staffelstein. …
Zu 10.000 Mark Schaden summiert sich die Serie an Autoaufbrüchen in der Nacht zum 16. Februar 1998 am Breiten Rasen in Lichtenfels auf: Fünf Fahrzeuge gehen die Täter an und entwenden jeweils die Autoradios.
Ilja Richters komödiantische Improvisationsgabe

So kurios der Titel „Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf“, genauso unterhaltsam entwickelt sich das Ein-Mann-Theaterstück von Bodo Kirchhoff, mit dem Ilja Richter im Lichtenfelser Stadtschloss gastiert. Der 44-jährige Schauspieler aus Berlin zieht in der Rolle des Ansagers alle Register der komödiantischen Improvisation, um das Nicht-Erscheinen der Stripperin zu überspielen, und bedient sich dabei als Requisite einzig und allein eines Stuhls.
Die hilflose Panik im Blick überspielt Ansager Richter mit Kunststücken, Gesang und Plaudereien kurzweilig und fesselnd die Szenerie der offenkundig ausfallenden Hauptattraktion und schlüpft in letzter Minute selbst in deren Rolle: nur im roten Damenslip bekleidet.
Am 16. Februar 1998 weiht der Maschinenring (MR) Coburg-Kronach-Lichtenfels in Zettlitz seine neue Zentralgeschäftsstelle in den ehemaligen Lager- und Raiffeisenbankgebäuden ein: Hier werden die beiden bisherigen Geschäftsstellen in Coburg und Oberlangenstadt zusammengeführt. Modern und leistungsfähig eingerichtet soll nun noch ökonomischer, zielgerichteter und ortsnäher vermittelt und gearbeitet werden – auch durch Synergieeffekte und Informationsaustausch, unterstreicht MR-Gesamtvorsitzender Klaus Böhner und will „gemeinsam neue Wege gehen“. Der 1971 gegründete MR hat aktuell 3012 Mitglieder, die 57.611 Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschaften.
Sieben von 28 Telefonzellen sollen abgebaut werden

Aufschrei im Lichtenfelser Stadtrat: Die Telekom setzt den Rotstift an und will sieben (von 28) Telefonzellen wegen Unrentabilität abbauen. Und zwar die am Parkhaus Bürgerweg sowie die in den Stadtteilen Buch am Forst, Kösten, Mistelfeld, Roth, Oberlangheim und Weingarten. Das will die Stadt nicht hinnehmen und einen „geharnischen Brief“ an das Unternehmen verfassen, das auf eine erste Anfrage geantwortet hat: Es genüge, wenn im Umkreis von vier Kilometern eine Zelle existiere.
Wörtlich heißt es im Brief, den die Stadt schon einen Tag später dem OT zur Verfügung stellt: „Es ist nach Ansicht des Stadtrates der Stadt Lichtenfels nicht einzusehen, dass sich die Deutsche Telekom nahezu systematisch aus dem ländlichen Raum zurückzieht. Auch einem privatisierten Unternehmen muss das Grundgesetz entgegen gehalten werden, in dem es heißt, dass Eigentum verpflichtet und auch zum Wohle der Allgemeinheit eingesetzt werden müsse.“
Jung und Jung gesellt sich gern, möchte man meinen angesichts eines kuriosen Besuchers im Hochstadter Kindergarten: Dort gesellt sich plötzlich auf dem Freigelände ein junges schwarzes Geißlein zu den spielenden Kindern gesellt. Zufällig in der Nähe beschäftigte Bauhofmitarbeiter nehmen sich des Tieres an und versorgen es, während man nach dem Besitzer fahndet – zunächst im Ortsbereich und hier erfolglos. Die Ohrmarke weist in der weiteren behördlichen Recherche einen Besitzer im Landkreis Forchheim als Eigentümer aus; doch dieser will das Tier 14 Tage zuvor in Weiden (Weismain) bei einem Markt in neue Hände gegeben haben. Mehr könne er nicht sagen.
Gartenbauverein Arnstein gründet die 20. Jugendgruppe des Landkreises
Die 20. Jugendgruppe eines Gartenbauvereins im Landkreis wird in Arnstein gegründet. Es sind die „Apollofalter“. 1. Vorsitzende wird Stephanie Leicht, Stellvertreterin ist Karin Schnös. 20 Kinder treten der Jugendgruppe sofort bei. Auch die FFW Trainau hat nun eine Jugendgruppe; als Betreuer fungieren Detlef Berg und Frank Reisenweber.

Über 70 Jahre alt und dem FC Baiersdorf schon seit über vier Jahrenzhnten treu sind dessen sieben neue Ehrenmitglieder: Franz Hatzold, Konrad Ratzig, Ferdinand Baier, Sepp Oswald, Hans Schneider, Andreas Schuberth und Rudi Firnschild.
Von den Bayerischen Radballmeisterschaften in Augsburg kehrt der RV Concordia Burgkunstadt mit Gold und Silber zurück: Moritz Diroll und Veit Kraus siegen bei den B-Schülern, Manuel Pflaum und Florian Wehrfritz werden Zweite bei der C-Jugend.
Als Werbeaktion mit junger Zielgruppe kündigt SC-Weismain-Präsident Alois Dechant bei einer Pressekonferenz am 20. Februar 1998 an: Für die restlichen acht Heimspiele des Regionalligisten SCW werden 100.000 Eintrittskarten an Jugendliche bis 14 Jahre verschenkt. Für diese würde der Eintritt sonst fünf Mark kosten. Anfordern oder abholen könne man sich die Freikarten per Telefon oder Fax beziehungsweise bei Dechant-Bau in Weismain.