Das Jahr 2024 war für die DLRG Lichtenfels erneut ein ereignisreiches Jahr, in dem mehr als 4900 Stunden in den Bereichen Einsatz und Ausbildung geleistet wurden. Die Aktivitäten des Vereins spiegeln das Engagement wider, mit denen die Mitglieder zur Sicherheit in der Region beitragen.
Ein zentrales Element der Einsatzbereitschaft ist die ständige Verbesserung der technischen Ausstattung. In diesem Jahr wurde der Motor des Katastrophenschutzbootes planmäßig ausgetauscht. Darüber hinaus wurde ein modernes Sonar installiert, welches im Dezember zur Kartographierung des Mains im Einsatzgebiet verwendet wurde. Diese innovative Technologie ermöglicht es, potenzielle Gefahren und Flachwassergebiete im Gewässer auch für die Allgemeinheit zu erfassen.
Zu den weiteren wichtigen Neuanschaffungen zählen ein leistungsstarker Luftkompressor für die Tauchabteilung, ein automatisierter externer Defibrillator (AED) sowie eine neue Patiententrage. Besonders hervorzuheben ist der Bereich Strömungsrettung. Nach den Katastropheneinsätzen in Südbayern mussten mehrere Ausrüstungssets aufgrund von Kontamination getauscht werden. Hierbei unterstützte der Freistaat Bayern die betroffenen Gliederungen finanziell.
Ausbildungsangebote
Die DLRG Lichtenfels hat im vergangenen Jahr die Ausbildung ihrer Mitglieder intensiv gefördert. Eine Bootsführerausbildung in Oberfranken, die auch von Mitgliedern unserer Ortsgruppe organisiert wurde, führte zur erfolgreichen Prüfung von vier neuen Bootsführerinnen und –führern. Darüber hinaus wurde der erste oberfränkische Strömungsrettungslehrgang angeboten, an dem sechs unserer Einsatzkräfte mit Erfolg teilnahmen. Diese Fortbildung ist wichtig, um den vielfältigen Herausforderungen im Wasserrettungsdienst gerecht zu werden. Zur Verstärkung der Führungspositionen absolvierten zwei Mitglieder erfolgreich den Lehrgang zum Gruppenführer.
Auch im Bereich Sanitätswesen konnten zahlreiche Mitglieder erfolgreich geschult werden. Ein besonderes Highlight war die Einführung der Fernerkundung mittels Wärmebilddrohne, wodurch bei Sucheinsätzen vermisste Personen leichter aufgefunden werden können. Fünf Mitglieder wurden zu Drohnenpiloten ausgebildet und sind nun bereit, diese Technologie einzusetzen.
Auch in der Schwimmausbildung wurden wieder Basis- und Fortgeschrittenenkurse angeboten. Leider kann die Nachfrage nach Kinderschwimmkursen derzeit nicht vollständig bedient werden, was zur Bildung einer Warteliste führt. Eine erfreuliche Entwicklung ist die Ernennung von drei neuen Inhaberinnen des Lehrscheins zur Unterstützung der Schwimmausbildung. Insgesamt haben die Mitglieder in diesem Jahr 125 Abzeichen abgelegt, darunter 27 mal das Seepferdchen und 13 mal das Rettungsschwimmabzeichen Silber.
Wachdienst an der Nordsee
Eine langjährige Tradition der DLRG Lichtenfels ist der Wachdienst an der deutschen Küste. Auch in diesem Jahr wurden insgesamt zehn Wachgänger aus dem Ortsverband an die Nordsee nach Föhr entsandt, um dort die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten. Während der Einsatzwoche im August mussten viele leichte Erste-Hilfe-Leistungen erbracht werden. Besonders eindrucksvoll war eine Sturmflut, die nicht nur zu meterhohen Wellen führte, sondern auch die Fährverbindung zum Festland zeitweilig unterbrach.
Diese Erfahrungen zeigen die Herausforderungen, mit denen die Einsatzkräfte konfrontiert sind und unterstreichen die Wichtigkeit der Ausbildung und Übungen.
Insgesamt wurden die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr zehn Mal zu Einsätzen im Landkreis Lichtenfels alarmiert. Neben Vermisstensuchen stand auch die Sicherung von Sachgegenständen auf der Agenda. Besonders herausfordernd war es im Juni, als starke Regenfälle in Südbayern dort den Katastrophenfall auslösten. „Unsere Teams waren bei zwei Einsätzen vor Ort. Durch die Arbeit vor Ort konnten dutzende Menschen aus überfluteten Gebieten in Sicherheit gebracht werden“, heißt es dazu in dem DLRG-Pressetext.
Auch im Jahr 2024 wurden mehrere Veranstaltungen wie der Obermain-Marathon, der Flechtkulturlauf sowie der Silvesterlauf in Bad Staffelstein sanitätsdienstlich abgesichert. Ein besonderes Highlight war eine Großübung der beiden Wasserrettungszüge aus Oberfranken.
Wechsel im Vorstand
Bei der Jahresversammlung im November wurde nicht nur eine neue Vorsitzende, sondern auch ein neuer Schatzmeister gewählt. Petra Fritzmann übernimmt die Vereinsführung und löst damit den mit mehr als 35 Jahren als Vorsitzenden tätigen Hans Fritzmann ab. David Schnapp übernimmt das Amt des Schatzmeisters. Stellvertretend hierzu wird Diana Nützel unterstützen. Als Schatzmeisterin war Annemarie Koch 40 Jahre lang für die Finanzen im Verein zuständig.
Die beiden Urgesteine Hans Fritzmann und Annemarie Koch haben während ihrer beeindruckenden Amtszeit maßgeblich zur Entwicklung des Ortsverbands beigetragen. Ein großes Dankeschön hierzu wurde von Bernd Raps ausgesprochen, der im Amt des stellvertretenden Vorsitzenden bestätigt wurde. Als Leiter Einsatz ist Bastian Bernhardt mit den Stellvertretern Valentin Link und Jakob Schnapp sowie als Leiterin Ausbildung Jenny Nützel mit Marius Haag als Stellvertreter zuständig. Frieda Rießner unterstützt den Vorstand zukünftig als Schriftführerin.
Jugendabteilung und Ausblick
Auch in der Jugendabteilung fanden Wahlen statt. Lio Rießner wird zukünftig den Jugendvorstand des Ortsverbands leiten, unterstützt von Sara Reich und Felix Gick. Die Jugend blickt ebenfalls auf zahlreiche erfolgreiche Veranstaltungen zurück, darunter die Teilnahme am Bezirksjugendzeltlager und das Bootsfahren in Bamberg.
Insgesamt kann der Ortsverband auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, das von neuen Ausbildungen und zahlreichen Aktivitäten geprägt war. Auch für das Jahr 2025 sind viele spannende Projekte geplant. Neben einem Praxistag für die Strömungsretter in der Tiroler Ache wird es wieder viele Aktivitäten wie Zeltlager und neue Ausbildungen geben. (red)