Und Spaß machte es auch, als der Coach Maximilian Hösl ans Meranier-Gymnasium Lichtenfels und an das Gymnasium Burgkunstadt anreiste und den insgesamt 136 Oberstufenschülerinnen und -schülern bei der Frage „Was soll mal aus mir werden?“ auf die Sprünge half.
Der junge Mann, der sich salopp als „Max“ vorstellte, ließ durch seine lockere Art eine vertrauensvolle Atmosphäre entstehen. Die fränkische Region sei ihm bekannt, denn er habe in Bayreuth „Philosophy and Economics“ studiert, so Hösl. Nun reist er als selbstständiger Coach von Schule zu Schule und berät unter anderem Oberstufenschüler auf dem manchmal holprigen Weg ins Berufsleben.
Speeddating zu großen Fragen
Das Aufbaumodul zur beruflichen Orientierung (kurz ABO) sieht für die Jahrgangsstufen 12 und 13 fünf Projekttage vor, in denen die Bereiche „Selbsterkundung“, „Berufserkundung“, „Studienerkundung“, „Bewerbung“ und „Reflexion“ zur Entscheidungsfindung beitragen sollen. Für den ersten Projekttag wurde für die Gymnasien Lichtenfels und Burgkunstadt der Coach Max Hösl auf Kosten des Landratsamtes eingeladen, der mit den Schülern ihre Persönlichkeit, ihre Stärken und letztlich ihre Ziele erarbeitete.

Neben Methoden wie dem „Speeddating“, bei dem sich die Jugendlichen in wechselnden Zweier-Teams über die großen Fragen des Lebens austauschten oder der Reflexion über Beispiele aus dem Alltag, in denen man etwas gut gemeistert hat, war die „Stärken-Challenge“ ein Höhepunkt. Die jungen Erwachsenen sollten dafür ihre Smartphones zücken und mindestens zehn Personen aus ihrem Umfeld nach drei ihrer Stärken fragen.
Max Hösl feuerte alle an und rief einen Vorschlag nach dem anderen ins Publikum, wen sie alles anschreiben könnten. Genannt wurden neben Familienangehörigen und Freunden auch Trainer, Chefs von Ferienjobs, Vereinsmitglieder, Lehrer und Urlaubsbekanntschaften. Kaum einer beließ es bei den zehn geforderten Kontakten, meist wurden mehr als 40 Menschen befragt. Einige knackten sogar die 80-er Marke.
Mit Herzblut dabei sein
Max erzählte nebenbei auch viele Geschichten von ehemaligen Freunden oder Kommilitonen, die auch ohne Studium Karriere gemachten hätten oder denen ein Auslandsjahr nach dem Abitur wesentlich mehr gebracht habe als fünf Jahre Schulenglisch.
Dennoch betonte er immer wieder, wie wichtig die schulische Ausbildung sei, um „etwas in der Tasche zu haben“. „Wer im Leben etwas erreichen möchte, muss oft hart dafür arbeiten, dranbleiben, durchhalten, Neues wagen und vor allem mit Herzblut dabei sein“, sagte Max. Und dafür sollte man erkennen, wo die Stärken liegen und was man will. Ein erster Schritt in die Berufsorientierung ist getan und viele weitere werden folgen, um die Schülerinnen und Schüler bei dieser wichtigen Entscheidung zu begleiten, waren sich die Schulleitung, die zuständigen Oberstufenkoordinatoren sowie die Koordinatoren für berufliche Orientierung, Vertreter des Landratsamtes und der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit einig. Dank galt dem Landratsamt für die Übernahme der gesamten Kosten. (red)