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LICHTENFELS: Eine Bilanz: FADZ Wirtschaftsverband und Machbar e.V.

LICHTENFELS

Eine Bilanz: FADZ Wirtschaftsverband und Machbar e.V.

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    Florian Bechmann (re.), 2. Vorsitzender von „Machbar e.V.”, freut sich über eines der ersten Projekte des „Repair Cafés": Die Reproduktion eines defekten Lampenschirms. Dieter Ganzmann (li.) hätte diesen anderweitig nicht ersetzen können.
    Florian Bechmann (re.), 2. Vorsitzender von „Machbar e.V.”, freut sich über eines der ersten Projekte des „Repair Cafés": Die Reproduktion eines defekten Lampenschirms. Dieter Ganzmann (li.) hätte diesen anderweitig nicht ersetzen können. Foto: Marion Nikol

    Einen Mehrwert für regionale Unternehmen schaffen und die Chancen moderner Technologien für die heimische Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar machen: Das ist Ziel des „FADZ Wirtschaftsverbandes“ und der „Machbar e.V.“ – die Zukunftswerkstatt des Forschungs- und Anwendungszentrums für digitale Zukunftstechnologien (FADZ).

    Die Entwicklung beider Institutionen, die im Sommer letzten Jahres aus dem 2019 gegründeten „FADZ Förderverein“ hervorgegangen sind, war in den vergangenen zwölf Monaten sowohl von wachsenden Mitgliederzahlen als auch von regelmäßigen Veranstaltungen und Bildungsangeboten geprägt, die in Zukunft stärker forciert und weiterentwickelt werden sollen.

    „Der technologische Wandel vollzieht sich schneller denn je. Ob Unternehmer- oder Bürgertum – wer bei High-Tech-Themen nicht am Ball bleibt, wird abgehängt“, sagt Frank Herzog, Vorsitzender des „FADZ Wirtschaftsverbandes“ und des „Machbar e.V.“. „Deshalb packen wir diese Themen an und machen die Möglichkeiten zukunftsweisender Technologien für jeden greifbar.“

    Welche Möglichkeiten das konkret sind, zeigt sich jeden Montag von 15 bis 19 Uhr in der „Zukunftswerkstatt Machbar“ in der Laurenzistraße: Beim sogenannten „Open Lab“ dürfen sowohl Mitglieder als auch Interessierte unter professioneller Anleitung tüfteln, scannen und additiv fertigen.

    Ein regelmäßiger Teilnehmer ist Uwe Hollfelder, der neben vielen Objekten kürzlich eine im Dunkeln leuchtende Pokémon-Figur für seinen Enkel gedruckt hat. Auch Kinder und Jugendliche kommen vorbei und lassen sich von der Technologie der additiven Fertigung faszinieren und inspirieren. So wie der Schüler Linus, der sich durch ein Start-Up hat inspirieren lassen und einen Geldbeutel im Kreditkartenformat hergestellt hat.

    Ob Unternehmer- oder Bürgertum – wer bei High-Tech- Themen nicht am Ball bleibt, wird abgehängt.“

    Frank Herzog, Vorsitzender

    Dass der 3D-Druck auch genutzt werden kann, um kaputten Alltagsgegenständen wieder neues Leben zu schenken, zeigen erste Projekte aus dem Bereich „Repair-Café“. Dieter Ganzmann beispielsweise hatte nach einem Ersatz für einen kaputten Lampenschirm gesucht, den es aufgrund des Alters der Lampe nicht mehr gab. Also wandte er sich an die Ansprechpartner von „Machbar e.V.“ und fragte nach, ob sich der Lampenschirm reparieren oder besser reproduzieren lasse. Gefragt, getan – es war sprichwörtlich „machbar“: Der alte Schirm wurde gescannt, das Modell aufbereitet und schließlich mit Polypropylen 3D-gedruckt.

    Ähnlich nachhaltig stellte sich auch das Projekt einer defekten Türfalle dar: Diese wurde ebenfalls eingescannt, dann mittels Software repariert und in 40 Minuten gedruckt, um letztlich dafür zu sorgen, dass eine 45 Jahre alte Haustür wieder ordentlich schließt.

    Kinder spielerisch an Technologie heranführen – das erfolgt jeden Montag im „Open Lab” der Zukunftswerkstatt „Machbar” in der Laurenzistraße.
    Kinder spielerisch an Technologie heranführen – das erfolgt jeden Montag im „Open Lab” der Zukunftswerkstatt „Machbar” in der Laurenzistraße. Foto: Birgit Partheymüller

    „Mit dem Open Lab haben wir ein regelmäßiges Veranstaltungsformat etabliert, das eine optimale Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger bietet, das breite Anwendungsfeld der additiven Fertigung kennenzulernen und konkrete Einblicke in die spannenden Möglichkeiten der 3D-Druck-Technologien zu erhalten“, erklärt Florian Bechmann, 2. Vorsitzender von „Machbar e.V.“. „Es freut uns sehr, dass immer mehr Menschen auf unser Angebot in der Laurenzistraße aufmerksam werden und sich derart begeistern lassen, dass sie gerne wiederkommen, eigene Ideen für 3D-Druck-Projekte entwickeln und im besten Fall natürlich auch Mitglied werden.“

    Förderung der heimischen Wirtschaft

    Während der „Machbar e.V.“ vor allem die Bürgerinnen und Bürger für High-Tech-Themen sensibilisieren und begeistern will, fokussiert sich der „FADZ Wirtschaftsverband“ auf die regionale Wirtschaftsförderung. Mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu erhöhen und heimischen Unternehmen zu einem partnerschaftlichen Kompetenzausbau zu verhelfen, hat der Verband in den ersten zwölf Monaten seines Bestehens die Vernetzung seiner 53 Mitgliedsunternehmen vorangetrieben und auf den Transfer von Know-how gesetzt.

    Dies erfolgte unter anderem im Rahmen von Experten-Talks, einer Veranstaltungsreihe zu Themen wie Fördermittel-Akquise, Wirtschaftskriminalität, additive Fertigung im Werkzeugbau, nachhaltiges Bauen oder Kommunikation. Ebenfalls entwickelt und durchgeführt wurden erste Weiterbildungsformate wie Workshops und Seminare für Mitarbeiter und Auszubildende.

    Experten-Talks über Exoskelette und ChatGPT

    Wertvolles Know-how, etwa das richtige Vorgehen bei der Beantragung der Forschungszulage, erhalten Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region im Rahmen von Experten-Talks des FADZ Wirtschaftsverbands.
    Wertvolles Know-how, etwa das richtige Vorgehen bei der Beantragung der Forschungszulage, erhalten Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region im Rahmen von Experten-Talks des FADZ Wirtschaftsverbands. Foto: Johannes Zeck

    „Wir haben im ersten Jahr einige Veranstaltungsformate ausprobiert und jetzt geht es daran, die erfolgreichen Formate wie die Experten-Talks zu verstetigen“, erklärt die Netzwerkmanagerin des Wirtschaftsverbandes, Birgit Partheymüller. So sind ab September wieder monatliche Experten-Talks geplant, die Themen wie Exoskelette, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT oder die Digitalisierung im Mittelstand abdecken. Im Januar 2024 steht zudem ein Unternehmer-Frühstück auf dem Plan, das zweimal im Jahr stattfinden und die Vernetzung der Mitgliedsunternehmen noch weiter stärken soll.

    Darüber hinaus wird der Wirtschaftsverband die Hochschule Coburg beim Aufbau des Technologie-Transfer-Zentrums Digitale Intelligenz unterstützen und damit ebenfalls einen Mehrwert für regionale Unternehmen schaffen.

    Reaktivierung der Kirschbaummühle

    Spekulationen und Diskussionen gibt es derweil um die künftige Heimat des FADZ, die Kirschbaummühle. Wie Frank Herzog als Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes und des „Machbar e.V.“ betont, handele es sich dabei zwar um ein komplexes Gebäude, das bei der Sanierung gewisse Herausforderungen bereithält, aber dennoch absolut wert sei, reaktiviert zu werden.

    „Ein Neubau kommt allein schon aus fördertechnischer Hinsicht nicht in Frage, denn wir erhalten die Gelder nur unter der Voraussetzung, dass wir im Bestand bauen“, sagte Herzog. „Angesichts der gestiegenen Baukosten müssen wir zum einen nun einfach bereit sein, gewisse Abstriche bei der Umsetzung zu machen und den Gürtel an der ein oder anderen Stelle enger zu schnallen. Zum anderen gibt es ein deutliches privates finanzielles Engagement, damit diese große Zukunftsaufgabe bis 2026 gemeinsam gestemmt werden kann.“

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