An der Herzog-Otto-Mittelschule wird Praxis großgeschrieben: Die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen bauten im Fach Technik zusammen mit ihrer Lehrkraft Sebastian Unger eine halbrunde Sitzgelegenheit für die Aula.
Ausgangspunkt war der Wunsch der SMV, in diesem Bereich der Schule mehr Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Ein Antrag des Schülersprechers – und schon band die Schulleitung Schüler, Eltern, Lehrkräfte und sogar den Städtischen Bauhof ein.
Mammutaufgabe
Die halbrunde Sitzbank mit einem Durchmesser von sechs Metern stellte sich für die Schülerinnen und Schüler als Mammutaufgabe dar. Verschiedenste Fragen waren zu klären: Welche Winkel werden gebraucht? Wie lange müssen die Bretter sein? Welche Sitzhöhe braucht man? Welcher Neigungswinkel der Rückenlehne ist angenehm?
Nach der Planungsphase wurde die benötigten Stücklisten mit dem städtischen Bauamt sowie dem Stadtbauhof abgeklärt. Während der Fertigungsphase wurde das Prinzip der Fließfertigung angewandt. Zwei Schüler sägten zusammen mit dem Techniklehrer die Bretter und Teile für die Füße zu. Weitere drei Schüler schliffen im Anschluss die Bretter mit der Oberfräse ab. An einer anderen Station wurden die Füße zusammengeleimt.
Die Montagelatten wurden mithilfe von Bohranschlägen in Rekordgeschwindigkeit gebohrt und gesenkt. Die Oberflächenbehandlung durfte natürlich nicht fehlen. Alle Teile wurden mit einem Hartöl mehrmals nach dem Prinzip „Nass in Nass“ behandelt. Schritt für Schritt wurden die Montagelatten und die ersten Segmente zusammengeschraubt.
Zehn Meter lang
Nach und nach wuchs die neue Bank mit einer Sitzlänge von etwa zehn Metern. Vater Rainer Anders kümmerte sich um die Beschaffung und Herstellung der Sitzpolster.
Und was durfte am Ende nicht fehlen? Am Computer wurde ein kleiner Schriftzug kreiert, der an einem der schuleigenen 3D-Drucker ausgedruckt und als Kennzeichnung seitlich an der Bank montiert wurde.
Dieses Projekt zeigt, dass an der HOS neben den klassischen Schulfächern auch viel Praktisches passiert, und das in Gemeinschaftsarbeit von Schülern, Lehrkräften, Eltern und der Stadt Lichtenfels.