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SCHNEY: Elke Werner veröffentlicht 2. Schneyer Büchlein

SCHNEY

Elke Werner veröffentlicht 2. Schneyer Büchlein

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    Die Damen der Rollschuhabteilung der „Solidarität Schney“.
    Die Damen der Rollschuhabteilung der „Solidarität Schney“. Foto: Repro: Elke Werner

    Zu viele Fotos, zu viele Geschichten, die nicht verloren gehen dürfen: Aus diesem Grund veröffentlicht Elke Werner nun ihr zweites Buch „>Land und Leute aus ,der Schney'. Wie alles nouch ganz annersch woar!“<. Es ist eine Fortsetzung ihres 2022 erschienenen „A‘ Rundgang durch die alte Schney“ und doch anders: Im Fokus stehen dabei Menschen und ihre Lebenswelt im Lichtenfelser Stadtteil.

    Wer hätte gedacht, dass es in „der Schney“ mal einen Rollschuh-Abteilung für Damen des Turnvereins gab? Oder einen Motorradclub? Das und noch viel mehr Wissen zum Schmunzeln, Rätseln, Erinnern und Nachdenken gibt Elke Werner den Leserinnen und Lesern ihres zweiten Schneyer Büchleins. Erst im vergangenen Jahr war das erste Büchlein; die erste Auflage rasch ausverkauft.

    Digital sichern

    Viele Stunden hat Elke Werner mit dem Layouten ihres zweiten Büchleins verbracht.
    Viele Stunden hat Elke Werner mit dem Layouten ihres zweiten Büchleins verbracht. Foto: Corinna Tübel

    Unzählige Fotografien, historische Dokumente und vor allem Geheimnisse waren jedoch unbearbeitet geblieben. „Da konnte ich fast nicht anders“, sagte die Autorin voller Herzblut lachend. „Wenn man diese Geschichten jetzt nicht erwischt, dann sind sie weg. Sie dürfen aber nicht in Vergessenheit geraten“, erklärt sie in Gedanken an die Vertreter derjenigen Generation, die die Bildschätze der Vergangenheit noch zu Hause haben und davon berichten können. „Die Digitalisierung könnte hier ein Segen sein. Damit kann man so viele Fotos und Bilder für die Zukunft sichern.“

    „Ich bin das ganze Jahr in Schney umhergewandert und habe die Geschichten zusammengetragen.“

    Der Mühlbach in der Schney vor der Kirchentreppe um 1900.
    Der Mühlbach in der Schney vor der Kirchentreppe um 1900. Foto: Repro: Elke Werner

    Sie hat ihren Teil dazu beigetragen: Unzählige Stunden hat sie mit der Auswahl, dem Einscannen, Bearbeiten und Layouten aus insgesamt 2.000 alten Ansichten und des zugehörigen Textes verbracht. Das Material stammt aus ihrem Privatbesitz, von Verwandten und vor allem vielen Bürgerinnen und Bürgern, die ihr Projekt gerne mit Fotos und ihrem Wissen unterstützen: „Ich bin das ganze Jahr in Schney umhergewandert und habe die Geschichten zusammengetragen.“

    So wie sie durch die Straßen ging, so strukturiert bildet sie auch die Personen ab, die in ihnen gelebt haben. Entstanden ist wieder ein Rundgang, doch scheint dieser noch persönlicher als in ihrem ersten Buch, das sich im Schwerpunkt um die 16 Wirtshäuser drehte. Heute geht es zum Beispiel um „den Puchter“, einem Landwirt, der Anfang des 20. Jahrhunderts den Kindern beim Dreschen manchmal Brote geschenkt hat – wie viele zu dieser Zeit. Gleich daneben ist seine „Radfahrkarte“ abgebildet, ausgestellt im Jahr 1910. Diese mussten alle mitführen, die mit dem Gefährt unterwegs waren.

    Das Material für Elke Werners zweites Büchleins stammt aus ihrem Privatbesitz, aber auch viele Schneyer Bürgerinnen und Bürger haben alte Ansichten und ihr Wissen zur Verfügung gestellt.
    Das Material für Elke Werners zweites Büchleins stammt aus ihrem Privatbesitz, aber auch viele Schneyer Bürgerinnen und Bürger haben alte Ansichten und ihr Wissen zur Verfügung gestellt. Foto: Corinna Tübel

    Auch der alte Badeplatz und die alte Führung des Mühlbachs bieten interessante Ansichten. Für die örtlichen Vereine sind sicher auch die Anfänge des Fußballclubs oder der Musikkapellen interessant. Die Historie ab 1900 beinhaltet auch Fotos aus der Zeit des Nationalsozialismus. Ganz bewusst spart Elke Werner diese Zeit nicht aus. „Auch sie gehört dazu. Wichtig ist, dass man daraus lernt.“

    Traurige Momente

    Karten, die an die Front geschickt wurden: „Zu Hause“ in der Schney wurde ein Fußballverein gegründet.
    Karten, die an die Front geschickt wurden: „Zu Hause“ in der Schney wurde ein Fußballverein gegründet. Foto: Repro: Elke Werner

    So hat auch die Autorin während ihrer Recherche nicht nur Freude und Überraschungen erlebt, sondern auch mitunter traurige Momente. Eine Postkarte eines jungen Mannes etwa ist an seinen Bruder an der Front adressiert. Er erzählt ihm von einem neu gegründeten Fußballclub in der Schney und der Perspektive, nach seiner Heimkehr dort mitzuspielen. So weit sollte es nicht kommen... Manche Bilder geben Elke Werner auch immer noch Rätsel auf. Wenn sie heute einen Spaziergang macht, geht sie mit stets wachen Augen durch die Gassen. „Könnte das das sein…?“ Das Wissen um die Geschichten der einstigen Bewohner und Gebäude in der Schney erfüllen sie dagegen. So kann sie auch manche Entwicklungen des Stadtteils noch besser verstehen. Dabei erhebt sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit: „Ich bin keine Chronistin.“

    Die Bilder knistern

    Ein ganzes Jahr ist Elke Werner für die Recherche „in der Schney“ umhergewandert und hat Wissen und Geschichten rund um den Stadtteil und seine Menschen zusammengetragen.
    Ein ganzes Jahr ist Elke Werner für die Recherche „in der Schney“ umhergewandert und hat Wissen und Geschichten rund um den Stadtteil und seine Menschen zusammengetragen. Foto: Corinna Tübel

    Vielmehr geht es ihr darum, in älteren Menschen Erinnerungen und Geschichten wachzurufen, die sie gerne erzählen würden und jüngeren Menschen ein Gefühl für die Vergangenheit zu vermitteln. Wie man das erreicht, beschreibt sie selbst am besten: „Die Bilder knistern.“

    Das Büchlein >>Land und Leute aus „der Schney“. Wie alles nouch ganz annersch woar!<< ist ab 18. Dezember erhältlich bei:

    • Postfiliale in Schney, Friedrich-Ebert-Str.aße 28a.

    • Tourist-Information Stadt Lichtenfels, Marktplatz 10

    • A. Dumproff Buch & Kunst Lichtenfels, Coburger Straße 7

    • oder direkt bei Elke Werner unter Tel. (09571) 83415

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