Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) ist der Ausstoß an Treibhausgasen durch unsere Ernährung fast ebensogroß wie die Emissionen durch Verkehr und schadet damit der Umwelt. „Der Ernährungsrat Oberfranken will dazu beitragen, mehr Essen aus der Region auf unsere Teller zu bekommen und damit die Umwelt zu entlasten“, erläutert Maria Zeußel. Sie ist ehemalige Bioeinzelhändlerin und engagiert sich seit 2021 als Vorstandsmitglied im Ernährungsrat Oberfranken.
„Um ganz praktisch die Kartoffeln von nebenan zum Beispiel in die Kita zu bekommen, wollen wir eine Koordinierungsstelle einrichten“, so Zeußel. In München, Freiburg oder Köln funktioniere das schon.
Regionale, ökologisch produzierte Nahrungsmittel verfügbar machen
Wie Stefan Janssen, Projektmanager der Öko-Modellregion Obermain-Jura, erklärt, ist der Ernährungsrat Oberfranken ein Zusammenschluss von Interessierten aus Landwirtschaft, Lebensmittelhandwerk, Logistik und Verkauf. Ernährungsräte gibt es bereits in vielen Städten in Deutschland – der oberfränkische ist der erste auf Bezirksebene, so Janssen. Der Ernährungsrat wolle für alle Bürgerinnen und Bürger in Oberfranken gute, regionale, saisonale, fair und ökologisch produzierte Nahrungsmittel verfügbar machen.
Este Meilensteine sind bereits erreicht: In Kulmbach wurde der erste lokale Rat gegründet. In weiteren Städten und Landkreisen (Bamberg, Coburg und Bayreuth) finden Gespräche statt, informiert Stefan Janssen.
Zusammen mit sechs weiteren Vorstandsmitgliedern aus Oberfranken will Maria Zeußel eine Förderung seitens der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beantragen. Die Förderung der Koodinierungsstelle erfordert einen Eigenmittelanteil, den der Ernährungsrat Oberfranken momentan nicht hat. Deshalb wirbt der Ernährungsrat mit einem Crowdfunding-Aufruf auf seiner Website um Unterstützung (http://www.ernaehrungsrat-oberfranken.de). Jeder Beitrag diene als Hebel und werde von der Volksbank Bayreuth-Hof noch um 25 Prozent erhöht. Weitere Beiträge von Bürgern, die sich für eine Lebensmittelversorgung aus der Region einsetzen wollen, sind willkommen. (red)