Der Kronacher Kunstverein (KKV) bereitet sich nach monatelanger Corona-Pause auf die Wiedereröffnung vor. „Wir freuen uns riesig, dass wir endlich wieder öffnen können“, sagt Sabine Raithel, Mitglied des Vorstands des KKV. „Wir haben die vergangenen Wochen gut genutzt und für die kommenden Monate ein abwechslungsreiches Programm ausgearbeitet.“
Den Auftakt macht eine Ausstellung der Berufsverbände Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) Oberfranken und Ostwestfalen-Lippe. Die Eröffnung der Ausstellung unter dem Titel „Art Connect“ findet am Sonntag, 20. Juni, um 18 Uhr statt.
Überregionale Verbindung und künstlerischer Austausch
„Art Connect“ ist ein seit langem laufendes Projekt des BBK Ostwestfalen-Lippe, in dem sich Künstlerinnen und Künstler zusammenfinden, um in eigener Verantwortung Ausstellungen zu konzipieren. Dabei soll es auch um überregionale Verbindung und künstlerischen Austausch gehen.
Im Kronacher Kunstverein zeigen Eva Volkhardt, Claudia Reismann und Anne-Christin Radeke vom BBK Ostwestfalen-Lippe sowie Adelbert Heil, Claudia Hölzel, Karol J. Hurec, Dagmar Ohrndorf, Jürgen Schabel und Waldtraud Scheidel vom BBK Oberfranken ihre Arbeiten. Zu sehen sind Malerei, Fotografie, Monotypie, Textilkunst, Skulptur und Objekte, die den Menschen, seine Empfindungen und seinen Lebensraum im Fokus haben. Im Anschluss an die Ausstellung in Kronach finden sich die Künstler im September im Rahmen einer Ausstellung in Bielefeld erneut zusammen.
Was es dieses Jahr sonst noch zu sehen gibt
Das Ausstellungsjahr wird ab 28. Juli mit einer Ausstellung der Schüler der Kronacher Montessori Fachoberschule fortgesetzt. Ab 19. September präsentieren Susanne Rottenbacher und Markus Butkereit unter dem Titel „We never sleep“ Lichtkunst und Installationen. Ab 28. Oktober stellt sich die neu gegründete und dem Kronacher Kunstverein angeschlossene Junge Kunst Kronach mit einer eigenen Ausstellung in der Galerie des Kunstvereins vor. Ab 14. November wird die Jahresausstellung der Mitglieder und Freunde des KKV gezeigt.
Die Ausstellungen finden unter den aktuellen Hygiene-Vorschriften statt. Es gelten Maskenpflicht und Abstandsregelung.
Die Ausstellung „Art Connect“ läuft vom 20. Juni bis zum 25. Juli. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos unter www.kunstverein- kronach.de (red)
Die Künstler des Projekts „Art Connect“ • Anne-Christin Radeke: geboren 1955, Studium der Pädagogik, Musik, Kunst, Grafk/Design, Schwerpunkt Malerei und Zeichnung, seit 1995 freischaffende Künstlerin in Bielefeld. Ihre Malereien zeugen von Ruhe und Ursprünglichkeit, Traum und Mythologie, wobei sie sich zwischen Gegenstand und Abstraktion bewegt. • Claudia Reismann: geboren 1963, Studium der Architektur, Ausbildung Fotografie und Malerei, Studium Photo/Film Design, wohnhaft in Bielefeld. Ihre malerischen Fotografien entstehen in der Kamera und werden nicht digital bearbeitet. Flüchtige Augenblicke werden festgehalten. • Eva Volkardt: geboren 1950, Studium Grafik-Design, seit 1998 Arbeiten in der Bildhauerei mit Sandstein, wohnhaft in Bielefeld. Der Mensch ist ihr Thema, der Körper und Körperfragmente. Der Stein bleibt in seiner Ursprünglichkeit sichtbar und bildet eine Verschmelzung mit dem herausgelösten Körper. • Adelbert Heil: geboren 1958, Schlosser- und Bildhauerausbildung, Studium der Kunstgeschichte, lebt und arbeitet seit 1994 als Bildhauer in Bamberg. Seine Kleinplastiken aus Bronze und Gusseisen erzählen humorvolle Geschichten. • Claudia Hölzel: geboren 1959, Designstudium, seit 2011 freischaffende Textilkünstlerin, lebt und arbeitet im Landkreis Hof. Ihre textilen Farbkompositionen geben kein reales Abbild wieder, sondern subjektiv empfundene Stimmungen. Sie strahlen Ruhe und Bewegung aus. • Karol Hurec: geboren 1948, Studium der Malerei, Philosophie in München, lebt und arbeitet in Stockheim und München. Nach Malerei, Grafik und Objektkunst erschafft er seit 2016 LED-Art, in der er Astrophysik, Metaphysik und Emanzipation in Objekten und Installationen thematisiert. • Dagmar Ohrndorf: geboren 1962, Ausbildung im Kunstquartier Nürnberg, seit 2004 freischaffende Künstlerin, lebt und arbeitet in Altendorf. Formen und unterschiedliche Materialien korrespondieren in ihren Arbeiten miteinander. Die Schönheit und Verletzlichkeit von Mensch und Natur sind ihr Thema. Dabei entstehen bizarre Arbeiten. • Jürgen Schabel: geboren 1962, fotografische Ausbildung als Assistent von Lajos Keresztes in Nürnberg, lebt als freischaffender Fotograf in Bamberg und Nürnberg. Seine digitalen Fotografien zeigen das Royal Hotel Hachijo, das seither in einer Art Dornröschenschlaf liegt und Impressionen aus der Präfektur Fukushima. Gegenwart und Vergangenheit werden miteinander verknüpft. • Waltraud Scheidel: geboren 1945 in Hallstadt, Unterricht bei Elisabeth Then und Rüdiger Mühlnickel in verschiedenen künstlerischen Techniken, lebt und arbeitet in Hallstadt. In der Werkserie „Polygone“ spielt die visuelle Wahrnehmung die Hauptrolle. Mit den grafischen Mitteln der Monotypie werden widersprüchliche Reizsituationen dargestellt. Die Gestaltungselemente der geometrischen Figuren bieten im Wahrnehmungswechsel verschiedene Interpretationsmöglichkeiten.