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BAMBERG: Erstmals online und in Überlänge: Bamberger Kurzfilmtage

BAMBERG

Erstmals online und in Überlänge: Bamberger Kurzfilmtage

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    Auf Kino-Flair müssen Kurzfilmfans heuer verzichten - auf das beliebte Festival aber nicht.
    Auf Kino-Flair müssen Kurzfilmfans heuer verzichten - auf das beliebte Festival aber nicht. Foto: Julia Flachmann

    Erstmals finden die Bamberger Kurzfilmtage online statt und das auch noch in Überlänge. Vom 8. bis 28. März läuft die digitale Edition der 31. Ausgabe des ältesten Kurzfilmfestivals Bayern. Viel Umdenken und viel Arbeit waren nötig, um aus der Lockdown-Not eine Tugend zu machen, schreiben die Veranstalter.

    In Woche eins präsentieren die Kurzfilmtage Dokus von Nepal bis Franken. Weiter geht es in der zweiten Woche mit Spielfilmen, Animationen und unserem Kinderkurzfilmprogramm. Abgerundet wird alles in Woche drei mit Thrillern, persönlichen Einblicken in die Lieblingsfilme der Teammitglieder und vielen weiteren Specials.

    Wettbewerb um den „Bamberger Reiter“ mit Online-Voting

    Im Zentrum steht wie jedes Jahr der Wettbewerb um den „Bamberger Reiter“, handgefertigt vom Bildhauer Adelbert Heil, in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Animations- und Experimentalfilm, Kinderfilm und Regionalfilm. Wer die Trophäe für den Publikumspreis mit nach Hause nehmen darf, entscheiden die Zuschauer dieses Jahr in einem Online-Voting. Möge der Beste gewinnen.

    Und weil 1en und 0en für das Festivalgefühl nicht reichen, sind die drei Wochen gleichzeitig der Startschuss für das Projekt „Digitale Zwischenwelten“: Während die Kinos noch geschlossen sind, bringen Kurzfilmtage ihre Filme kurzerhand in die Stadt. Mit unterschiedlichen Installationen und Events machen die Festival-Organisatoren bis in den Herbst hinein die Straßen immer wieder zu Lichtspielorten.

    Schaufenster als Leinwände und ein Popcorn-Taxi

    Im März werden aus dem Rathaus heraus ausgewählte Kurzfilme ins Zentrum der Stadt projiziert, während Schaufenster zu Leinwänden werden. Das Projekt Digitale Zwischenwelten wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm „Neustart Kultur“.

    Und obendrein werden ein Popcorntaxi durch die Stadt fahren und ein eigens von der Familienbrauerei „Spezial“ gebrautes Festivalbier geliefert.

    Neue Video- und Live-Formate im Online-Stream

    Auch im Netz bekommt das Publikum die Möglichkeit, hinter die Kulissen der verschiedenen Filmproduktionen zu schauen. Das Festivalteam dreht und produziert dieses Jahr in einem selbst aufgebauten Studio sowie unterwegs quer durch die Republik, neue Video- und Live-Formate, die online gestreamt und in der Stadt präsentiert werden.

    Ob eigene Fragen an die Filmemacher beim „Filmplausch“ oder bei tiefer gehenden Gesprächen im Expertentalk, das Publikum ist auf bambergerkurzfilmtage.de immer live dabei. Und Minivideos für Socialmedia wie „Kurz erklärt“ und „Sag doch mal…“ bieten Content, der wirklich Inhalt ist. Höchste Zeit den Bamberger Kurzfilmtagen auf Instagram (@bambergerkurzfilmtage), Facebook und Youtube zu folgen.

    Der künstlerische Pate heuer: Dieter Wieland

    Neu ist nicht immer gut. Und darum gibt es auch weiterhin die Institution des künstlerischen Paten. Eine besondere Freude ist es, dieses Jahr den deutschen Dokumentarfilmer und Autor, Dieter Wieland in eben dieser Rolle als Teil der Kurzfilmtage präsentieren zu dürfen. Ganz allein lernte er als Kind auf dem gotischen Turm der Martinskirche in Landshut das Sehen. Er lernte, genau hinzuschauen und den Kosmos aus Landschaft und Stadt zu lesen. Und er lernte, ihre Schönheit zu schätzen.

    Als junger Mann verwarf er den Plan seiner Mutter, Architektur in den USA zu studieren. Nach seinem Studium der bayrischen Landesgeschichte, Kunstgeschichte und neueren Geschichte und einem längeren Aufenthalt in Nepal begann er Mitte der 1960-er Jahre beim Bayrischen Rundfunk als freier Mitarbeiter. 1972 startete er hier in der Sendereihe „Unter unserem Himmel“ mit seiner eigenen Dokumentarfilmreihe „Topographie“, die er über vier Jahrzehnte und knapp 150 Filme fortführte. Dabei entstanden Klassiker wie „Grün kaputt“ und „Unser Dorf soll häßlich werden“, welche die bundesdeutsche Fernsehlandschaft prägten.

    Statt neue, glänzende Hochhäuser zu entwerfen, wurde Wieland zum Beschützer alter Architektur mit Patina, zum Mahner der Hybris der Moderne gegenüber dem Schaffen früherer Generationen. Sein gnadenlos präziser Blick kennt keine unwichtigen Details. Alles lohnt einer genauen Betrachtung. Warum sind manche Türen einladend und andere nicht? Warum sieht man manchen Zäunen schon von Weitem ihre Funktion der Abgrenzung an, während andere leicht und einladend wirken? Warum sind manche Dinge schön und andere nicht? Die Auseinandersetzung mit dieser Frage zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk.

    Weitere Infos: bambergerkurzfilmtage.de.

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