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MITWITZ: Existenzbedrohte Krankenhäuser: Soforthilfeprogramm muss her

MITWITZ

Existenzbedrohte Krankenhäuser: Soforthilfeprogramm muss her

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    Die Landrätinnen und -räte mit (v.li.) Bezirkstagspräsident Henry Schramm und  Regierungspräsident Florian Luderschmid.
    Die Landrätinnen und -räte mit (v.li.) Bezirkstagspräsident Henry Schramm und Regierungspräsident Florian Luderschmid. Foto: Stefanie Schulze

    Die flächendeckende Sicherstellung der Gesundheitsversorgung Oberfrankens war das Kernanliegen der oberfränkischen Landräte. Diese waren im Rahmen der Neujahrssitzung des Bezirksverbandes Oberfranken des Bayerischen Landkreistages gemeinsam mit ihren Stellvertreterinnen und Stellvertretern sowie den Altlandräten im Wasserschloss Mitwitz zusammen gekommen.

    Dem dazu eingeladenen Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention, Herrn Dr. Winfried Brechmann, spiegelten die Landräte aus erster Hand ein Bild der aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse der oberfränkischen Kliniken.

    Lage an Scholz übermittelt

    Bereits im März 2023 hatten die neun oberfränkischen Landräte eine gemeinsame Resolution zur Sicherung der flächendeckenden Krankenhausversorgung im ländlichen Raum gefasst, die an Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach übersandt worden war. Darauf aufbauend verstärkten die Landräte nun ihre Kernforderung nach einer auskömmlichen Finanzierung für die Krankenhäuser, was bereits für die Übergangszeit bis zu einer Reform gelten müsse. „Um heute und in Zukunft flächendeckend medizinisch stark aufgestellt zu sein, bedarf es einer ausreichenden finanziellen Ausstattung der Kliniken. Aufgrund tarif- und inflationsbedingter Kostensteigerungen der vergangenen Monate besteht hier Handlungsbedarf“, so Landrat und Bezirksverbandsvorsitzender Dr. Oliver Bär.

    Teils brenzlige Zustände

    Wie angespannt die Situation ist, zeigt sich bereits an einigen Klinikstandorten Oberfrankens. So hatte der länderübergreifende Klinikverbund REGIOMED Anfang des Jahres einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung beim Amtsgericht Nürnberg gestellt, wovon unter anderem die Kliniken in Coburg, Lichtenfels und Neustadt bei Coburg betroffen sind.

    Die Landräte unterstützen daher die Forderung des Bundesrates nach einem Soforthilfeprogramm für existenzbedrohte Krankenhäuser. Darüber hinaus sprechen sich die Landräte gegen den aktuellen Entwurf des Krankenhaustransparenzgesetzes aus, der Ende Februar im Vermittlungsausschuss diskutiert wird. Das Gesetz würde zu einem bürokratischen Mehraufwand ohne entsprechenden Mehrwert für den Bürger führen, so die Landräte.

    Dr. Winfried Brechmann unterstrich: „Die Sicherung der flächendeckenden stationären Versorgung ist eines der zentralen Zukunftsthemen. Gerade in einem Flächenland wie Bayern sind auch kleinere und über Verbünde oder Kooperationen zusammengeschlossene Krankenhäuser häufig unverzichtbar für die Grund- und Notfallversorgung. Zu deren Erhalt wie auch zur Sicherung der größeren Häuser bedarf es eines Soforthilfeprogrammes des Bundes zur akuten finanziellen Unterstützung der Kliniken sowie eine zügige Anpassung der Betriebskostenfinanzierung, um künftig eine vollständige und zeitnahe Refinanzierung von Kostensteigerungen zu gewährleisten.“

    Zudem dürften Besonderheiten und Unterschiede der einzelnen Länder bei den Reformplänen des Bundes nicht übergangen werden. Deshalb müsse der Bund zum einen praktikable Ausnahmemöglichkeiten von bundesweiten Vorgaben für die Krankenhausplanungsbehörden der Länder vorsehen. Zum anderen müsse die Möglichkeit bestehen, die künftigen Strukturanforderungen auch im Wege der Kooperation zwischen verschiedenen Krankenhäusern zu erfüllen.

    Apotheken erhalten

    Auch die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung stand auf der Agenda. Um die Qualität und Quantität oberfränkischer Apotheken zu erhalten, bedarf es auch in Zukunft einer ausreichenden Zahl an Apothekerinnen und Apothekern sowie qualifizierter Nachwuchskräfte. Ein gutes Beispiel dafür sei die PTA-Schule Kulmbach, die als eine von sechs staatlich anerkannten Berufsschulen in Bayern Pharmazeutisch-technische Assistenten in der Region und für die Region ausbildet.

    „Die oberfränkischen Apotheken sind ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge, die gerade im Hinblick auf die immer älter werdende Bevölkerung wichtige Beratungs- und Versorgungsleistungen erbringen und im Rahmen von Nacht- und Notdiensten rund um die Uhr erreichbar sind“, so der Kronacher Landrat Klaus Löffler.

    Angesichts der bundesweit deutlich rückläufigen Zahl an Apotheken machten sich die Landräte für den Erhalt der oberfränkischen Standorte stark. Darüber hinaus sei durch geeignete Instrumente auf Bundesebene auch Lieferengpässen bei Arzneimitteln entgegenzuwirken. (red)

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