Seit vielen Jahren organisiert die Kreisverkehrswacht unter dem Motto „Könner durch Er-fahrung“ Fahrsicherheitskurse für junge Fahranfänger. Bei einem Pressegespräch im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes wurde auf die Wichtigkeit dieser Maßnahme hingewiesen.
Die Kreisverkehrswacht Lichtenfels habe sich im Rahmen des Fahrsicherheitstrainings zum Ziel gesetzt, die jungen Führerschein-Neulinge mit dem eigenen Fahrzeug auf mögliche Gefahrensituationen vorzubereiten, damit diese sich sicher im Straßenverkehr zurechtfinden, betonte der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Alfons Hrubesch.
Gezieltes Trainieren
Durch das gezielte Trainieren von Gefahrensituationen solle den jungen Leuten die Möglichkeit gegeben werden, im Ernstfall richtig reagieren zu können und vielleicht auch die persönliche Fahrweise zu überdenken und auf unnötige Risiken zu verzichten. Hrubesch fühlte sich in der Richtigkeit dieser Aktion durch Rückmeldungen bestätigt, in denen Fahranfänger mitteilten, dass sie durch die bei dem Training erworbene Fahrsicherheit in einer Risiko-Situation einen Unfall vermeiden konnten.
Eindringlicher Appell
Obwohl Landrat Christian Meißner alle Jahre die jungen Fahranfänger persönlich zu einem kostenlosen Fahrsicherheitstraining einlade, hätten sich zuletzt nur knapp 20 Prozent dazu gemeldet. Hrubesch richtete deshalb einen eindringlichen Appell an die Eltern, doch ihre infrage kommenden Jugendlichen für eine Teilnahme an den Fahrsicherheits-Kursen zu motivieren. Das Fahrsicherheitstraining sei eine ideale Ergänzung zur Führerscheinprüfung, weil man dabei unvorhersehbare Ereignisse übe, wie etwa eine Vollbremsung auf nassem Untergrund.
Im Gegensatz zu den Führerschein-Neulingen würden fast alle Führerschein-Inhaber, denen von der Sparkasse anlässlich ihres 60. Geburtstages ein kostenloses Sicherheitstraining angeboten werde, dieses auch wahrnehmen.
Der Vorsitzende dankte im Namen der Kreisverkehrswacht Landrat Christian Meißner für dessen großen Einsatz als Schirmherr der Aktion, bei der Sparkasse für die finanzielle Unterstützung, der Polizei für die Mitwirkung, beim Fahrlehrer Karl Brendel für die Abhaltung der Kurse und bei der Firma SMIA in Michelau für die Zurverfügungstellung ihres Parkplatzes als Trainingsgelände.
Erfahrung einfach unerlässlich
Landrat Meißner bedauerte, dass nur relativ wenige Fahranfänger seine Einladung zu einem kostenlosen Training nutzen. Erfahrung sei im Straßenverkehr einfach unerlässlich. Es müsse doch für einen jungen Fahranfänger reizvoll sein, mit seinem eigenen Fahrzeug einmal besondere Herausforderungen zu bewältigen und damit sein Wissen und seine Fähigkeiten zu erweitern, zu testen, wie sein Fahrzeug gerade in schwierigen Situationen reagiert und dadurch sicherer zu werden. Er lud deshalb auch in diesem Jahr wieder alle 900 Führerschein-Neulinge zu dem Sicherheitstraining ein.
Unfallstatistik für den Kreis
Der Polizei-Inspektionsleiter Erich Günther (inzwischen verabschiedet/ wir berichteten) hob die gute Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht hervor und stellte eine kurze Verkehrsstatistik für das Jahr 2022 für den Landkreis Lichtenfels vor. So sei die Zahl der gemeldeten 1601 Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr weitgehend konstant geblieben. Bei den Unfällen mit Personenschäden habe es einen leichten Anstieg um 15 auf 216 gegeben. Die Anzahl der Schwerverletzten habe sich von 61 auf 50 verringert. Allerdings seien drei tödliche Unfälle zu beklagen gewesen.
Die Unfälle mit jungen Erwachsenen (18-24 Jahre) gingen im vergangenen Jahr von 134 auf 116 zurück. Bei den Alkohol- und Drogen-Kontrollen mussten im vergangenen Jahr 126 Fahrzeugführer unter Alkohol- und 64 unter Drogeneinwirkung beanstandet werden. Mit dem Handlaser-Messgerät wurden 171 Geschwindigkeitsverstöße ermittelt.
Polizeihauptkommissar Michael Lang, der zuständige Sachbearbeiter Verkehr, machte darauf aufmerksam, dass auch in diesem Jahr im Rahmen des Verkehrssicherheits-Programms 2030 der Fokus auf Alkohol und Drogen im Straßenverkehr sowie auf nicht angepasste Geschwindigkeit oder Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit liege – zwei maßgebliche Punkte für auftretende Unfälle.
Für die Sparkasse hob Stefan Schneyer hervor, dass die Sparkasse seit Beginn dieser Aktion Partner der Kreisverkehrswacht ist. Das Fahrsicherheitstraining habe sich bewährt, weshalb die Sparkasse diese Verkehrssicherheitsmaßnahme wieder mit einer Spende von 2500 Euro fördere.
Anmeldungen zu den Fahrsicherheits-Kursen nimmt Alfons Hrubesch unter Tel.
0171-3032827 entgegen.