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LICHTENFELS: Faktencheck: Kann die Covid-19-Impfung zu einem positiven Test führen?

LICHTENFELS

Faktencheck: Kann die Covid-19-Impfung zu einem positiven Test führen?

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    Mit Entdeckung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 begann eine neue Ära gezielter Falschinformationen, vor allem in Sozialen Netzwerken. Die Pandemie rief Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme auf den Plan, die uns mit Halbwahrheiten und glatten Lügen überfluten. Viele Bürger sind ob der Fülle der Desinformationen verunsichert, so mancher springt leider auf den Zug der Hetzer auf. Auch im OT-Verbreitungsgebiet, wie die jüngste Demonstration in Lichtenfels zeigt. Deshalb wollen wir für Sie, liebe Leser, einige der kruden Behauptungen einem Faktencheck unterziehen. Damit Sie eine Argumentationshilfe zur Hand haben, wenn Sie von einem Corona-Leugner mit einer „Tatsachenbehauptung“ überfahren werden.

    Behauptung: Die Covid-19-Impfung kann zu einem positiven Test führen. Als Beleg dafür werden auch Fälle wie jüngst in einem Seniorenheim in Küps angeführt, wo bei zwei geimpften Mitarbeitern das Virus per PCR-Test nachgewiesen worden war.

    Richtig ist: „Es ist nicht davon auszugehen, dass die Covid-19-Impfung positive Testergebnisse bei Antigenschnelltests oder bei PCR-Tests hervorruft“, teilt das Paul Ehrlich Institut dazu mit. Bei allen bisher angewandten Impfstoffen werde nur die für das Spike-Protein (S) kodierende Gen-Sequenz injiziert. Folglich könnten auch nur Testsysteme, die das S-Gen oder das daraus gebildete S-Protein nachweisen, aufgrund einer Impfung positiv ausfallen. Fast alle in Deutschland eingesetzten Antigenschnelltests basierten auf dem Nachweis eines anderen Proteins, des Nucleocapsid-Proteins (N-Protein). Da die Antigentests also ein anderes Virusprotein nachweisen als das durch die mRNA-Impfung gebildete Protein, beeinflusse die Impfung nicht das Antigentestergebnis. In der dem Test beigelegten Produktinformation finde sich in der Regel die Angabe, ob es sich um einen S-Protein- oder N-Proteinbasierten Test handelt.

    Falle nach einer Covid-19-Impfung das Antigentestergebnis positiv aus, liegen laut Paul Ehrlich Institut mit hoher Wahrscheinlichkeit folgende Ursachen zu Grunde:

    • Die Person, die geimpft wurde, war bereits vor der Impfung infiziert. Die mittlere Inkubationszeit bei Covid-19 beträgt fünf bis sechs Tage.

    • Die Person, die geimpft wurde, kann sich kurz nach der Impfung angesteckt haben. Der 95-prozentige Impfschutz ist nach Studienlage erst ab sieben bis 14 Tagen nach der zweiten Impfung zu erwarten.

    • Da derzeit noch nicht vollständig geklärt ist, ob die Impfung nicht nur vor der Covid-19-Erkrankung, sondern auch vor der Infektion mit dem Sars-Cov-2-Virus schützt, ist es grundsätzlich nicht auszuschließen, dass eine Person trotz Impfung eine Infektion erleidet.

    Außerdem könne der Antigentest in seltenen Fällen falsch positiv sein. Daher sollte bei einem positiven Antigenschnelltest eine PCR-Testung angeschlossen werden, um eine Infektion zu bestätigen oder auszuschließen.

    Auch das Robert Koch Institut verweist im Zusammenhang mit dem Küpser Fall darauf, dass es nach einer Impfung sieben bis 14 Tage dauere, bis sich der Impfschutz gegen Covid-19 aufgebaut habe.

    Quellen: Paul Ehrlich Institut: www.pei.de.

    BR24: Positive Corona-Tests nach Impfung: Wissenschaftler entwarnen. (mul)

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