„Das liegt mir einfach“, „Es ist schön, hier vor Ort das kirchliche Leben mitverantwortlich zu begleiten“ oder auch „Weil ich gefragt wurde und mir das andere zutrauten“, das sind Antworten von Pfarrgemeinderäten auf die Frage, wie sie zu ihrem Ehrenamt gekommen sind.
Im März wurden die neuen Pfarrgemeinderäte gewählt, jetzt nach und nach werden in den einzelnen Pfarreien die alten Pfarrgemeinderäte verabschiedet und die neuen öffentlich vorgestellt.
So war es auch kürzlich in der Pfarrei Sankt Johannes der Täufer in Isling. Dort wurde Horst Scholz aus Altendorf aus dem Pfarrgemeinderat durch den Kirchenpfleger Herbert Mahr und Pfarrer Henryk Chelkowski mit einer Urkunde und einem Blumenstrauß zusammen mit weiteren Mitgliedern feierlich verabschiedet.

Sein großes Hobby ist die Imkerei
Zuhause ist Horst Scholz in Altendorf. Hier trifft man den 74-Jährigen meist in seiner Werkstatt bei seinem Hobby, der Imkerei. Hier kann er vom Alltag abschalten und sich erholen. Nach dem Ausscheiden aus dem Pfarrgemeinderat hat der rüstige Rentner nun viel mehr Zeit für dieses Hobby, das er als eine richtige Sucht bezeichnet. „Pfarrer Henryk wollte, dass ich im Pfarrgemeinderat weiter mache, aber ich habe dankend abgelehnt. Man soll doch der Jugend den Vortritt lassen. Außerdem war ich das älteste Mitglied im Gremium und fasste zeitnah den Entschluss aufzuhören“, so Horst Scholz.

Er war knapp 50 Jahre im Pfarrgemeinderat dabei, und es war eine schöne Zeit, die er nicht missen möchte. „Früher waren die Pfarrgemeinderatssitzung etwas Besonderes. Sie fanden in den einzelnen Orten der Pfarrei statt, meist montags. Und war dann zufällig auch noch Kerwa, wurde anschließend immer eingekehrt. Seit es nun das Pfarrheim in Isling gibt, finden die Sitzungen hier statt“, erzählt Scholz.
Immer in Prozessionen mit eingebunden
In Altendorf war Scholz als Caritas-Sammler unterwegs, und am Dreikönigstag brachte er die Sternsinger aus Isling mit in den Juraort. Als Himmel- und Kerzenträger war der Pensionär immer bei den Prozessionen mit eingebunden. „Was mich etwas traurig stimmt, ist, dass es in Altendorf jetzt kein Pfarrgemeinderatsmitglied mehr gibt. Dabei ist es doch wichtig, die Interessen der Ortschaften in der Pfarrei zu vertreten“, fügt der Rentner an.

„Wir wohnten zunächst in Wattendorf, und als wir 1969 hier in Altendorf bauten, wurde ich vom damaligen Pfarrgemeinderat Otto Lutter für den Pfarrgemeinderat geworben und Anfang der 1970-er Jahre schließlich auch gewählt. Vorsitzender war damals Hermann Baier“, erinnert er sich.
Während seiner knapp 50 Jahre waren Helmut Börner, Harald Munser und jetzt Henryk Chelkowski die Priester in der Pfarrei Sankt Johannes der Täufer in Isling. In dieser Zeit hatte war er auch für eine Periode Vorsitzender des Pfarrgemeinderats. „Ich hatte immer ein guten Draht zu unseren Pfarrern. Wir hatten in all den Jahren große Projekte zu bewältigen, und dazu mussten wir gemeinsam an einem Strang ziehen. So standen unter Pfarrer Börner die Renovierungen der Pfarrkirche, der Friedhofskapelle und des Friedhofs sowie der Bau des Pfarrzentrums an. Und jetzt zum Ende meiner Tätigkeit unter Pfarrer Henryk war ich noch bei der Innenrestaurierung der Pfarrkirche mit eingebunden. Es gab immer was zu tun“, erzählt der gelernte Bauarbeiter.

Immer ein Mann der leisen Töne
Horst Scholz war immer ein Mann der leisen Töne und hat im Hintergrund viel bewegt und auch geleistet. „Es gab kaum eine Veranstaltung in der Pfarrei, und schon gar keine Bauarbeiten, an denen Horst nicht tatkräftig mitgewirkt hat. Hiermit möchte ich ihn für die geleistete Arbeit danken und ihn zur Weiterarbeit ermuntern, zum Wohl unserer Pfarrgemeinde“, so Kirchenpfleger Herbert Mahr kürzlich bei der Verabschiedung in der Kreuzkapelle.