Der FC erinnert sich an sein legendären Spieler und Funktionäre. Michael Mohnkorn beispielsweise unterstützt die Jugendabteilung des 1. FC Lichtenfels in Gedenken an seinen Vater Richard und Onkel Heiner. Die Gebrüder Mohnkorn waren zutiefst verwurzelt im Traditionsverein 1. FC Lichtenfels.
Aus dem Krieg heimgekehrt, ihre Verletzungen auskuriert, waren sie in den 1950er-Jahren fester Bestandteil einer in ganz Bayern bekannten, erfolgreichen Mannschaft. Damals wurde noch mit fünf Stürmern angegriffen, in einem 2-3-5 System. Typisch für diese Zeit.
In der Region kannten sehr viele Fußballanhänger die Lichtenfelser Spielernamen auswendig, samt ihrer Positionen. Dazu gehörten damals „halb rechts“ und „rechts außen“, die Positionen Richard und Heiner Mohnkorn.
Nationaltorhüter im Team
Weil die Mannschaft so attraktiv war, verstärkte sie eine ganze Saison Hans Jakob aus Regensburg. Der bekannte Nationaltorhüter reiste zu den Heimspielen mit dem Zug an – nicht ohne mit vollem Rucksack an Naturalien wieder heimzufahren.
Das war Profitum in Nachkriegszeiten. Heiner Mohnkorn erhielt sogar ein Angebot vom ruhmreichen Club, entschied sich aber für Familie und Beruf und blieb seinem FCL treu. Richard Mohkorn war nach seiner aktiven Zeit zudem als Trainer erfolgreich.
1999, ein Jahr nach dem Tod beider Brüder, hatte Martin Gernlein, ein Nachbar von Michael Mohnkorn, die Idee, ein Gebrüder-Mohnkorn-Gedächtnis-Turnier zu veranstalten. Erfreulicherweise waren die beiden Witwen Rosemarie und Marianne Mohnkorn mit einer „Schirmdamenschaft“ einverstanden. So folgten zehn schöne Turnierjahre.
Jedes Jahr bemühte sich Rosamarie Mohnkorn mit großer Energie um ein individuelles Grußwort auf ihrer alten Schreibmaschine. Keines sollte dem Jahr davor gleichen. Ihr Sohn Michael durfte es immer vorab lesen. Oft rangen die beiden rege um Inhalt und einzelne Formulierungen.
Die Jugendturniere endeten immer mit Nachmittagskaffe auf der Clubheimterrasse. Währenddessen spielten die Enkel und Neffen der FCL-Legenden noch unten auf dem Platz, häufig in den Endspielen der E- und F-Jugend. Höhepunkt war dann der Blick in die glücklichen Gesichter der ausgelaugten Buben bei der Siegerehrung an der Bande, wo selbst die letztplatzierte Mannschaft mitsamt Betreuer ein T-Shirt bekam.
Gedächtnis-Turniere
Wenn auch unter einem anderen Titel, finden die Gedächtnis-Turniere nach wie vor jeden Sommer beim 1. FC Lichtenfels statt, wo mittlerweile die Urenkel der FCL-Legenden teilnehmen und so die Erinnerung lebendig erhalten.
Mit einer Privatspende über fünf Jahresbeiträge und einer Bande „In dankbarer Erinnerung an das Gebrüder-Mohnkorn-Gedächtnis-Turnier von 1999 bis 2008“ möchte Michael Mohnkorn die FCL-Vergangenheit wertschätzen und den Verein motivieren, weiter an der für den gesellschaftlichen Zusammenhalt so wichtigen Jugend- und Integrationsarbeit festzuhalten, gerade in diesen besonders herausfordernden Zeiten.