Mohnblumen, Schafsgarbe, Wiesenklee und viele mehr standen den Kindern in der Werkstatt zur Verfügung. Elf Kinder durften am vergangenen Dienstag bei Korbmacherin und Flechtkünstlerin Theresia Asam eine Elfenschaukel aus Naturmaterialien flechten. Gestaltungsfreiheit für die jungen Flechter war dabei besonders wichtig. „Es kann gar nicht sein, dass bei zwei Kindern das Gleiche entsteht“, meint Asam.
Mit der „Flöte“ wird begonnen: „Der Abstand zwischen den Löchern ist unterschiedlich. Wer sich jetzt also einen Stecken nimmt, wo der Abstand größer ist, der kann mit dickerem Material arbeiten. Wer den Kleinen da nimmt, der kann ganz feine Sachen arbeiten“, erklärt Asam.

Während sie die Flechtweiden holt, nehmen sich die Kinder einen der geschälten Stecken, in den bereits sechs Löcher gebohrt wurden. Dieser ähnelt einer kleinen Flöte. Prompt wird heimlich ausprobiert, ob die „Flöte“ auch klingt. „Ich hab‘ das Meiste heute früh erst geholt. Ich war in den Mainauen und das hier stand im Wasser“, sagt die Flechterin und stellt die Binsen vor den Kindern ab. Mit diesen wird nun begonnen.
Es wird fleißig geflochten
„Ich nehme ein dickes Ende von meiner Binse und stecke es nach links zwischen den ersten beiden rein. Wir müssen einmal nach rechts und einmal nach links flechten. Zwischen den ersten beiden legen wir also das dicke Ende ein, halten es auf der Ebene vom Stecken fest, fassen unsere Binse an und gehen in den nächsten Zwischenraum“, führt Asam aus.

Einige Kinder blicken verwirrt und ein leises „Oh Gott, oh Gott“ geht durch den Raum. Die Flechtkünstlerin zeigt daraufhin geduldig jedem Kind einzeln, wie die Technik genau funktioniert. Und so sind bereits nach wenigen Minuten alle selbstständig mit dem Flechten ihrer Elfenschaukel beschäftigt. Viele Kinder sind heute zum ersten Mal beim Flechten, andere Kinder haben bereits etwas Flechterfahrung. Nach etwa einer halben Stunde dürfen die Kinder nun neben den Binsen auch andere Naturmaterialien in ihr Flechtmuster mit einbauen.
„Ihr dürft gerne alles hier ausprobieren. Wenn es nicht klappt, dann ist das gar nicht schlimm“, ermuntert Asam. Sofort stürzen sich alle auf das neue Material. Darunter sind Schafsgarbe, Mohnblumen, verschiedene Wiesenkräuter oder auch „Unkraut“ zu finden.

Bereits nach kurzer Zeit steht der klare Favorit der Kinder fest: „Unkraut ist am besten!“ Die Binsen, mit denen die Kinder begonnen haben, waren weich und leicht zu flechten. Das Unkraut ist diesen sehr ähnlich. Schafsgarbe wiederum ist eher starr. „Oh nein, schon wieder abgerissen“, seufzt Sophia. „Bei mir auch. Das ist schon der dritte Kopf, der abgegangen ist“, stimmt ein anderes Kind zu.
Ein schönes Ergebnis
Die Blüten reißen nämlich ziemlich schnell ab. Nach nur zwei Stunden Arbeitszeit haben alle Kinder ein schönes Ergebnis in Händen.
„Am Anfang war´s echt schwierig, aber dann wurde es immer leichter“, erinnert sich Finja. „Ich würde das auf jeden Fall wieder mal machen“, sagt Amina begeistert. (red)