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LICHTENFELS: Feuerwehren üben für Tiefbauunfälle

LICHTENFELS

Feuerwehren üben für Tiefbauunfälle

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    Die Drehleiter hebt mittels Rettungswinde die Übungspuppe aus der Baugrube..
    Die Drehleiter hebt mittels Rettungswinde die Übungspuppe aus der Baugrube.. Foto: Markus Fischer

    Kürzlich trafen sich 24 Kameraden der Feuerwehren Lichtenfels, Lichtenfels Main, Weismain, Bad Staffelstein, Rothmannsthal und Neuensee am Werksgelände der Stadtwerke Lichtenfels im Eichenweg, um gemeinsam mit den Wallenstadtern den Einsatz des Tiefbaurettungssatzes zu trainieren.

    Der Tiefbaurettungssatz wurde im Jahr 2019 auf Initiative der Wallenstadter mit finanzieller Unterstützung der heimischen Bauwirtschaft beschafft und soll bei diesen Einsatzlagen zur Absicherung der Baugrube für ein sicheres Arbeiten der Rettungskräfte genutzt werden. Coronabedingt konnte bisher noch keine Ausbildung auf Landkreis Ebene stattfinden. Nun hat es endlich geklappt.

    Im theoretischen Teil wurden die Bodenarten aufgezeigt und die üblichen Verbauverfahren erklärt. Im innerstädtischen Bereich jedoch sollte immer von gestörten Bodenverhältnissen ausgegangen werden, da hier sehr häufig schon Tiefbauarbeiten stattgefunden haben und die Bodenarten vermischt sind. Bei einem Teifbauunfall kann davon ausgegangen werden, dass die Verbauart entweder mangelhaft oder gar kein Verbau durchgeführt wurde. Ebenfalls sind solche Einsätze nicht nur mit einer hohen physischen sondern auch psychischen Belastung verbunden, da es sich sehr häufig um einen Wettlauf mit der Zeit handelt und das Gesehene oft dramatisch ist.

    Genaue Abwägungen nötig

    Für die ersteintreffende Wehr ist es wichtig, zunächst die Lage auf weitere Gefahren einzuschätzen. Dies können defekte Versorgungsleitungen, Telekommunikation, Gas, Wasser und Kanal sein. Hier sollten die Leitungsbetreiber sofort hinzu gezogen und die Abschaltung veranlasst werden. Weitere Baummaßnahmen sind sofort einzustellen. Belastungen und Erschütterungen durch den Verkehr sind umgehend zu unterbinden, um weiteren Einsturz zu vermeiden. Der wichtigste Punkt ist jedoch, wie kritisch ist die Situation für den Verunglückten ist. Muss sofort unter hohem Risiko der Einsatzkräfte ohne Eigenschutz mit der Rettung begonnen werden oder ist die Gefahr von nachrutschendem oder Stürzenden Material zu hoch für die Person und die Einsatzkräfte?

    Die Teilnehmer beim Pilotlehrgang Tiefbauunfall aus Lichtenfels, Lichtenfels Main, Bad Staffelstein, Weismain, Rohmannsthal und Neuensee sowie die Ausbilder aus Wallenstadt.
    Die Teilnehmer beim Pilotlehrgang Tiefbauunfall aus Lichtenfels, Lichtenfels Main, Bad Staffelstein, Weismain, Rohmannsthal und Neuensee sowie die Ausbilder aus Wallenstadt. Foto: Markus Fischer

    Der Tiefbaurettungssatz bietet hierfür eine hohe Sicherheit, ist jedoch mit Zeitaufwand verbunden und er sollte trotz dieses Nachteils immer zum Einsatz kommen. Denn sollte Erdreich nachrutschen und die Person oder gar eine weitere Person verschütten ist der Zeitaufwand immens höher.

    Zwei Szenarien durchgespielt

    Im praktischen Teil wurden die einzelnen Komponenten des Rettungssatzes besprochen und der Einsatz bei zwei Übungsszenarien in einer Baugrube durchgeführt. Das erste Szenario wurde ohne Zuhilfenahme der DLK durchgeführt beim zweiten mit DLK. Bei beiden Einsatzlagen waren nach 30 Minuten die Grabenwände gesichert und die Rettung der Person konnte beginnen. Beim ersten Szenario wurde die Person mittels Muskelkraft aus der Baugrube gerettet beim, zweiten mit einer Rettungwinde und der DLK. Die beiden Varianten wurden gewählt, da die Aufstellung der DLK nicht immer an der Einsatzstelle möglich ist.

    Die Baugrube ist gesichert die Rettung kann beginnen.
    Die Baugrube ist gesichert die Rettung kann beginnen. Foto: Markus Fischer

    Bei der abschließenden Besprechung wurden weitere Anregungen aufgegriffen die beim nächsten Lehrgang mit behandelt werden sollen. Dieser soll im kommenden Frühjahr wieder stattfinden.

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