Es wird wieder wärmer und damit zieht es auch wieder mehr Menschen ins Freie. Einfach nur, um die Sonne zu genießen oder um draußen aktiv zu sein. Wandern, Klettern, Kajak fahren – Oberfranken ist ein echtes Naturparadies, in dem sich für jeden etwas findet. Doch viele dieser Freizeitaktivitäten machen gerade dann Spaß, wenn man weitab von der nächsten Stadt unterwegs ist. Zur Herausforderung wird das, wenn etwas passiert, denn auch Krankenhaus und Rettungsdienst sind dann weit entfernt.

Gut, wenn dann jemand vor Ort ist, der kompetent und schnell Erste Hilfe leisten kann – wenn nötig auch mit Hilfsmitteln aus der Natur. Um Naturliebhaber, aber zum Beispiel auch Leiter von Jugendgruppen gezielt auf Notfälle in der freien Natur vorzubereiten, bieten die Johanniter am 20. und 21. Mai wieder einen speziellen Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs an.
Die wenigsten haben einen Erste-Hilfe-Pack im Rucksack
Um ihre Ausflüge in die Natur genießen zu können, sind die meisten gut ausgerüstet. Beim Thema Erste Hilfe sieht es schon anders aus. Nur die wenigsten haben ein Erste-Hilfe-Pack im Rucksack. Nach dem Kurs dürfte sich das zumindest bei den Teilnehmern ändern: Sie lernen, wie man aus Ästen und einem Seil eine Trage bauen kann oder wie nützlich ein Dreieckstuch beim Tragen einer verletzten Person sein kann. „Verbandsmaterial, Dreieckstücher, eine Rettungsdecke und ein Seil mitzunehmen, kann ich auf jeden Fall empfehlen“, erklärt Frank Reise, Ausbilder der Johanniter-Unfall-Hilfe. „In unserem Kurs lernt man aber noch mehr. Auch Dinge, die banal erscheinen, an die man im Notfall aber vielleicht nicht denkt.“ Zum Beispiel, dass es sinnvoll ist, dem alarmierten Rettungsdienst eine Person entgegenzuschicken, anstatt verzweifelt zu versuchen, den Standort im Wald irgendwie zu beschreiben. Oder wie man einen Verletzten betreut, wenn die Anfahrt der Retter im Gelände dann doch etwas länger dauert.
Eine Trage aus Ästen und Seilen bauen oder Verbände improvisieren
Am ersten Tag steht die Theorie im Mittelpunkt: Wie verhalte ich mich im Wald, welche Gefahren gibt es, wie sollte meine Ausrüstung aussehen und wie kann ich mich orientieren? Am zweiten Tag sind die Kursteilnehmer bei praktischen Fallbeispielen in der freien Natur vor allem selbst gefragt. „Es ist wichtig, dass die Teilnehmer das, was in der Theorie besprochen wurde, ausprobieren. Denn wer solche Situationen schon mal durchgespielt hat, reagiert im Ernstfall beherzter“, erklärt Kursleiter Frank Reise. Die Teilnehmer lernen etwa, wie man aus Naturmaterialien wie Ästen eine Behelfstrage zum Transport von Verletzten bauen oder mit improvisierten Mitteln Verbände herstellen kann.
Der Kurs richtet sich an alle, die in der Natur aktiv sind, aber auch an Lehrer, Erzieher und Leitungskräfte von Kinder- und Jugendgruppen und findet am 20. und 21. Mai in der Region Bamberg statt. Eine Teilnahmegebühr wird erhoben.
Weitere Informationen und Anmeldung: Chris Stöcklein, Tel. (0951) 20 853 326, E-Mail: ausbildung.oberfranken@johanniter.de oder direkt online unter www.johanniter.de. (red)
Die Johanniter-Unfall-Hilfe Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist ein Werk des evangelischen Johanniterordens, dessen wichtigstes Anliegen seit Jahrhunderten die Hilfe von Mensch zu Mensch ist. Mit mehr als 25.500 Beschäftigten, 63.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und mehr als 1,2 Millionen Fördermitgliedern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine der größten deutschen Hilfsorganisationen. Zu ihren Aufgaben zählen neben dem Rettungs- und Sanitätsdienst auch Bevölkerungsschutz und Erste-Hilfe-Ausbildung. Hinzu kommen soziale Dienste für Kinder und Jugendliche, dazu zählen auch beinahe 490 Kindertagesstätten, sowie die Betreuung und Pflege von älteren und kranken Menschen. Die Johanniter engagieren sich ebenso in der humanitären Hilfe im Ausland. Im Landesverband Bayern arbeiten mehr als 4500 Beschäftigte, fast 8200 Menschen engagieren sich ehrenamtlich und mehr als 255.000 Fördermitglieder unterstützen die Organisation.