Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

LICHTENFELS: Flecht-Ausstellung im Stadtschloss in Lichtenfels

LICHTENFELS

Flecht-Ausstellung im Stadtschloss in Lichtenfels

    • |
    • |
    Interessierte Besucher bei der Besichtigung der Exponate.
    Interessierte Besucher bei der Besichtigung der Exponate. Foto: Werner Diefenthal

    Lichtenfels macht seinem Namen als Deutsche Korbstadt wieder alle Ehre. Neben dem Tag der Offenen Tür in der Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung und dem Flechthandwerkermarkt gibt es seit Christi Himmelfahrt ein weiteres Highlight im Stadtschloss: eine Ausstellung über die Hochburg der Korbflechterei in Sachsen. Und so fanden sich rund 50 Besucherinnen und Besucher am Donnerstag zur feierlichen Eröffnung ein.

    Einige der ausgestellten Stücke, dazu Bildzeugnisse.
    Einige der ausgestellten Stücke, dazu Bildzeugnisse. Foto: Werner Diefenthal

    Die Liste der Ehrengäste war lang. Darauf auch Bürgermeister von Lauter-Bernsbach, Thomas Kunzmann, Martin Peters, Dresdner Kooperationspartner des Zentrums europäischer Flechtkultur Lichtenfels (ZEF) sowie Dr. Andreas Martin vom Institut für sächsische Geschichte und Volkskunde.

    Spannende Geschichte

    Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner begrüßte die Gäste, darunter auch Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler der Korbfachschule, im Foyer des Stadtschlosses. „Es ist schön, dass diese Ausstellung so viele Interessierte hat“, freute sie sich. „Die Geschichte über diese Ausstellung ist spannend und bezeugt eindrucksvoll die sächsische Flechttradition.“

    Wie diese Ausstellung zustande gekommen ist, erzählten ZEF-Geschäftsführer Manfred Rauh und Jennifer Rubach. „Es war eine spannende und langwierige Recherche“, berichtete Rubach. „Und wir sind dankbar für die großartige Unterstützung, die wir dabei erhalten haben.“ Man merkte mit jedem Wort, mit jedem Satz, Jennifer Rubach brennt für die Geschichte der Korbmacherei.

    Flechtkultur zu DDR-Zeiten

    „Ich habe mich schon immer gefragt, wie es zu DDR-Zeiten in der DDR mit der Flechtkultur ausgesehen hat, und ich habe, wenn auch nicht alle, doch sehr viele Antworten bekommen.“ So gab es gleich fünf Korbmacherschulen, sowohl im Dresdner Raum, aber auch Leipzig, Chemnitz und im Erzgebirge waren Hochburgen der Korbmacherei.

    Auch Korbstadtkönigin Alexandra I. war sichtlich beeindruckt und stolz. „Ich bekomme noch heute eine Gänsehaut, wenn ich an die Gespräche denke, die ich über die Geschichte der sächsischen Korbmacherei führen durfte.“

    Man war sich einig, diese Ausstellung ist ein Meilenstein in der Geschichte der Flechtkultur. Und wohin würde ein solcher Meilenstein besser passen als in die Deutsche Korbstadt? „Das Gelernte und das Können müssen weitergegeben werden“, hieß es. Und, um den stellvertretenden Landrat Helmut Fischer zu zitieren, der beim Tag der Offenen Tür der Korbfachschule (diese Redaktion berichtete) den markanten Satz von sich gab: „Die große Aufgabe ist es, den Wert der Produkte zu vermitteln.“

    Interessantes für Geschichtsfans

    Doch worum geht es in der Ausstellung? In zwei Räumen sind Exponate der sächsischen Flechtkultur zu bewundern, dazu große Aufsteller, die über die Geschichte berichten. Leihgaben von Museen, Schulen und Privatpersonen zeugen von der hohen Handwerkskunst, Urkunden und Dokumente aus der Zeit der DDR und auch davor belegen eindrucksvoll, wie hoch die Kunst der Korbflechterei dort angesiedelt war.

    Begeistert bestaunte das Publikum die Exponate, diskutierte und fachsimpelte. Man ist sich sicher, mit dieser Ausstellung wird man einen Stein ins Rollen bringen, um diesen faszinierenden Teil des immateriellen Kulturerbes Deutschlands wiederzuentdecken. Nicht nur für Freunde und Liebhaber der Flechtkultur und dieses alten Handwerks lohnt sich der Besuch. Auch Geschichtsinteressierte können hier Neues entdecken, eintauchen in die Historie und mögliche Lücken füllen.

    Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 21. Juli, jeweils donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Sonderführungen können bei der Tourist-Information angefragt werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden