Nach Anklageerhebung gegen die Betreiber einer Schliefenanlage in Lemgo hat die Tierschutzorganisation PETA laut eigener Pressemitteilung auch die mutmaßlichen Betreiber der Schliefenanlage bei Oberlangheim – den Deutschen Jagdterrier Club e.V., Arbeitsgruppe Lichtenfels (Nr. 02-04) – bei der Staatsanwaltschaft Coburg angezeigt. Grund sind mutmaßliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Wie in den über 100 anderen Schliefenanlagen in Deutschland werden Füchse dort immer wieder in unterirdische Tunnel getrieben. In diesen versetzen Hunde sie in Todesangst. PETA hat neben den Verantwortlichen dieser Anlage noch über 100 weitere Betreiber im ganzen Bundesgebiet angezeigt, um auf die massiven und andauernden Qualen der Füchse in Schliefenanlagen aufmerksam zu machen. Die Tierrechtsorganisation fordert die Schließung der Anlage in Oberlangheim sowie die Beschlagnahmung der dort möglicherweise noch immer eingesperrten Füchse. Schliefenanlagen sind laut PETA trotz ihrer klar tierquälerischen Ausrichtung bislang in Deutschland noch nicht verboten, genau wie Baujagden. Dabei verstoßen die Betriebe nach Auffassung der Organisation grundsätzlich gegen Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes sowie gegen die einschlägigen Strafrechts- und Ordnungswidrigkeits-Regelungen. Nach Anzeige von PETA gegen die Betreiber einer Schliefenanlage in Lemgo (NRW) ist eine Verhandlung für Dezember 2022 angesetzt.
Füchse seien in den Anlagen permanent in einem Zustand der Todesangst, denn immer wieder hetzen Jäger Hunde in das Tunnelsystem, das den Fuchsbau simulieren soll. Zwar wird der Fuchs in einen durch Gitter von den Hunden getrennten Kessel gesetzt, um dort aufgespürt zu werden – dennoch muss er so in seinem „Zuhause“ ständig um sein Leben fürchten. Generell bedeuten Gefangenschaft sowie der Kontakt zu Menschen und Hunden für Wildtiere wie Füchse erheblichen Stress. Dabei ist laut PETA nicht nur das „Training“ für die Baujagd, sondern die Jagd an sich sowohl grausam als unnötig. (red)