Für 655 Mädchen und Jungen aus dem Landkreis Lichtenfels beginnt am kommenden Dienstag der Erste des Lebens, denn sie feiern ihren ersten Schultag. „Das ist ein enormer Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als noch 531 Kinder eingeschult worden sind“, sagte Schulamtsdirektorin Stefanie Mayr-Leidnecker. Damit zähle der Landkreis Lichtenfels mehr Abc-Schützen als der Landkreis Coburg. Als Gründe für diesen Anstieg nannte sie zum einen den geburtenstarken Jahrgang 2016, zum anderen die hohe Zahl sogenannter Korridorkinder, die aus Altersgründen bereits 2021 hätten eingeschult werden können, aber erst in diesem Jahr in die 1. Klasse kommen.
Insgesamt gibt es im kommenden Schuljahr 2206 Grundschüler – 124 mehr als vor einem Jahr – in 106 Klassen im Landkreis, was einer durchschnittlichen Klassengröße von 20,8 entspricht. Des Weiteren werden 955 Jungen und Mädchen in 47 Klassen in den Mittelschulen im Landkreis unterrichtet, 26 mehr als 2021/22 (durchschnittliche Klassengröße: 20,3).
Acht scheidenden Lehrkräften ständen stünden sechs neue Lehrerinnen und Lehrer gegenüber. Des Weiteren berichtete die Schulamtsdirektorin von 16 Lehramtsanwärter im ersten Dienstjahr und zehn Lehrkräften, die über einen Arbeitsvertrag eingestellt würden.
Um die Unterrichtsversorgung zu sichern, würden Bereiche, die bisher von Grund- und Mittelschullehrern betreut wurden, an externes Personal abgegeben. Ein Beispiel sei die Förderung der Sprachentwicklung in der Vorschule. „Durch die sehr erfreuliche Personalzuweisung durch die Regierung von Oberfranken konnten alle Klassen besetzt werden“, so die Schulamtsdirektorin, die aber eine schwache mobile Reserve für Grund- und Mittelschulen bedauerte.
Mayr-Leidnecker sprach auch das Förderprogram „gemeinsam.Brücken.bauen“ zum Ausgleich pandemiebedingter Nachteile für Schüler an, das im Frühsommer 2021 gestartet worden sei. Hierzu werden etwa 40 Personen wie pensionierte Lehrkräfte oder Studenten ab Schuljahresbeginn die 20 Grund- und Mittelschulen unterstützen.
Was den ersten Schultag, Dienstag, 13. September, angehe, so die Schulamtsdirektorin weiter, werde den den Erziehungsberechtigten empfohlen, ihre Kinder zuvor auf eine Covid-19-Infektion zu testen. Es gebe keine Maskenpflicht, nur allgemeine Hygieneempfehlungen.
Das Betretungsverbot von Schulen für schwangere Lehrkräfte strapaziere die Personaldecke empfindlich. „Insgesamt fallen im Schulamtsbezirk deshalb gerade sechs Kolleginnen aus, für die der Dienstherr keinen Ersatz stellt.“
Zum Schuljahresbeginn werden in den 15 Grundschulen 60 ukrainische Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Sie besuchen den „normalen“ Regelunterricht und lernen so Deutsch. In den Mittelschulen gibt es zwei Brückenklassen, die ausschließlich von ukrainischen Schülerinnen und Schülern besucht werden. (hubi)