50 Schülerinnen und Schüler der Herzog-Otto-Mittelschule (HOS) sind kürzlich am Samstag nach Augsburg gefahren, um sich ein Bundesliga-Fußballturnier anzuschauen. Bei der Fahrt ging es um Ausgrenzung, Mobbing und Toleranz. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Schulleiter Bernd Schick erklärt: „Die HOS ist seit gut zwei Jahren eine sogenannte SoR-Schule, also eine ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ – und unsere Paten sind der Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich, die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner sowie der Fußball-Profi Niklas Dorsch, der aus unserer Region stammt und derzeit beim Fußball-Bundesligisten FC Augsburg spielt.“
Sehr engagierte Schule
Schulsozialpädagogin Sandra Nossek fügt an: „Wir sind eine sehr engagierte Schule, in der sich viele gegen Mobbing, Ausgrenzung und Rassismus, aber für Toleranz und Frieden einsetzen.“ Und Schülersprecher Jeremy Nötzelmann ergänzt: „An der HOS gibt es beispielsweise neben den Vertrauenslehrkräften und Jugendsozialpädagoginnen auch seit einiger Zeit Vertrauensschüler, die extra dafür ausgebildet wurden, als Ansprechpartner für Probleme von Schülern da zu sein.“
Alle drei sind sich einig: „Auch wenn es natürlich wie an jeder Schule immer wieder zu Problemen kommt, Ausgrenzung hat an der HOS keinen Platz, dafür setzen wir uns ein! Und genau für diese schulisch, gesellschaftlich und sportlich wichtigen Werte setzt sich unser Pate Niklas Dorsch ein.“
„Wir hätten viermal so viele Schüler mitnehmen können.“
Bernd Schick, Schulleiter

Und wie kommen nun die HOS-ler nach Augsburg? Fachlehrkraft Martina Faber klärt auf: „Niklas Dorsch und sein Vater haben sich im Rahmen unserer Zusammenarbeit bereit erklärt, 50 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräfte nach Augsburg einzuladen.“ Und einige Schüler aus der fünften Klasse, allesamt Fußballfans, schwärmen: „Es war einfach toll!“
Die begrenzte Zahl brachte Bernd Schick ins Schwitzen: „Wir hätten viermal so viele Schüler mitnehmen können.“ So wurde entschieden, dass diejenigen bevorzugt mitfahren dürfen, die sich für die Schule einsetzen, also Engagement zeigen, egal ob im Sport, der Musik oder bei SoR. Schnell war der Bus gefüllt, und es konnte losgehen.
Spannende Stadionführung
In Augsburg gab es zunächst eine Stadionführung, bei der die Gruppe in Bereiche kam, die man sonst nicht zu sehen bekommt oder die man nicht betreten darf. Besonders beeindruckend war es, die Umkleidekabinen, die VIP-Lounges oder auch die Pressebereiche zu erleben. Martina Faber schmunzelt: „Natürlich ließen es sich viele nicht nehmen, auf der Trainerbank Platz zu nehmen.“
Und Jeremy Nötzelmann lacht: „Selbst Otto, unser Schulmaskottchen, war dabei und durfte ein bisschen Rasen schnuppern. Und als ihn die TV-Kameras entdeckten, war er der gefeierte Star!“ Selbst die Stadion-Bratwurst wurde von den Lichtenfelsern auf Einladung der Familie Dorsch getestet. Ein Schüler, selbst Kicker beim FC Lichtenfels, machte den Vergleich: „Die Augsburger Bratwurst war gut, aber die FC-Bratwurst in Lichtenfels sollte man auch mal versucht haben.“
Unschöne Unterbrechung
Dass die Augsburger am Ende „nur“ ein Unentschieden holten, störte keinen der Lichtenfelser. Schulpate Niklas Dorsch machte als Abräumer vor der Abwehr ein starkes Spiel und sicherte somit wenigstens einen Punkt. Der Böllerwurf im Stadion, durch den es zu einer Spielunterbrechung und auch zu Verletzten kam, schockierte auch die Lichtenfelser. Gut, dass die Täter überführt wurden und es zu keinen schwereren Verletzungen kam.
Zwar konnten die Schüler nach dem Spiel nicht mehr direkt mit ihrem Paten sprechen, aber Vater Thomas Dorsch versprach: „Niklas wird sicher wieder einmal die HOS besuchen, schließlich steht er für die Werte, die an der HOS gelebt werden, und er unterstützt das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ voll und ganz.“
Schulleiter Bernd Schick und sein Lehrerteam bedankten sich bei Familie Dorsch mit einem Präsent aus der Heimat für den tollen Tag und sprachen für die Geburtstagsfeierlichkeiten der HOS im Sommer kommenden Jahres bereits jetzt eine Einladung aus: 2024 wird die Mittelschule 50 Jahre alt. (red)