Mit krachenden Böllerschüssen auf der Göritze, dem höchsten Punkt von Schwürbitz, begann am Sonntag, 21. April die Versammlung des Gaues Nord Oberfranken. 148 Personen aus 43 Vereinen waren gekommen, um die Jahresberichte des Gauvorstands entgegenzunehmen. Die Blaskapelle Schwürbitz spielte zur Begrüßung zünftig auf und natürlich waren alle Gäste hervorragend verpflegt, durch die heimische Schützengesellschaft, welche in diesem Jahr 150-jähriges Bestehen feiert.
Besonders erwähnt wurden beim ehrenden Gedenken von Gauschützenmeister Klaus Jentsch die beiden verstorbenen amtierenden Könige der Schützengesellschaft Schwürbitz Helmut Schnapp und Michelau Konrad Laux. Hausherr und Schützenmeister Michael Tischler sprach in seiner Begrüßung davon, dass Zusammenhalt und Tradition eine Grundlage für Schützenwesen im Gau sei.
In seinem Grußwort dankte Erster Bürgermeister Jochen Weber, (Michealu) dem Gau Nord, dass dieser anlässlich des runden Geburtstags der Schützengesellschaft 1874 in Schwürbitz tagt. Der Schützenverein Schwürbitz sei ein Kulturträger innerhalb der Gemeinde.
Ebenso sprach der stellvertretende Landrat Helmut Fischer davon, dass die Schwürbitzer Schützen fleißig wären, das Schützenwesen hervorragend pflegten und die Schützenliegenschaften in Schwürbitz und Lichtenfels auf der Höhe der Zeit seien.
Erfolgreiche Veranstaltungen
Die Berichte der Damenleitung sowie der Jugendleitung wurden wohlwollend und zufrieden aufgenommen, war da von erfolgreichen guten Veranstaltungen zu hören. Auch der Kassen-Revisionsbericht, vorgebracht von Renate Heerdegen, brachte keine Auffälligkeiten.
Es folgte die Ehrung verdienter Sportler: Zum Gewinn der Europameisterschaft „ältere Schützen“ wurde Jürgen Wallowski von der SG Coburg gratuliert. Er wurde auch Deutscher Meister mit dem Luftgewehr mit 417,2 Ringen.

Annett Dedinski von der SSG 1888 Weidhausen wurde deutsche Meisterin Vorderlader Perkussionspistole. Deutscher Meister Disziplin 50 Meter Pistole wurde Arpard von Schalscha-Ehrenfeld von der SG Coburg. Dieter Hammerbacher wurde Deutscher Meister Disziplin Zentralfeuerpistole. Felix Knoch aus Grub wurde Deutscher Meister bei den Luftgewehr Junioren und Helmut Stubenrauch wurde Deutscher Meister in der Disziplin Deutsches Ordonanzgewehr offene Visierung. Fast alle erfolgreichen Sportler holten sich ihre Ehrenzeichen und Urkunden persönlich ab.
In den Mannschaftswettkämpfen wurde Dieter Hammerbacher, Helmut Stubenrauch und Arpard von Schalscha-Ehrenfeld Deutsche Meister im Wettkampf mit der Pistole (25 Meter). Ebenso Deutsche Meister (50 Meter Pistole) wurden Christian Huber, Dieter Hammerbacher und Arpard von Schalscha-Ehrenfeld. Und noch eine Disziplin (Steinschloßpistole) gewannen die Herren Stubenrauch und von Schalcha-Ehrenfeld, zusammen mit Bernd Schneider. Helmut Stubenrauch wurde noch mit Silber und Bronze bei der Europameisterschaft Vorderladerschützen innerhalb der Deutschen Mannschaft ausgezeichnet.

Es folgte die Auszeichnung von verdienten Schützenschwestern und Schützenbrüdern. Mit der Gauehrennadel wurde Barbara Florschütz vom SV Grub ausgezeichnet. Die silberne Bezirksnadel bekam Michael Dückerhoff vom Schützenhort, Stockheim, Michael Fischer von den Grenzlandschützen Fürth am Berg und Ina Eckstein, die Bogenreferentin im Gau ist.
Nadeln überreicht
Die BSSB- Verdienstnadel in Anerkennung ging an Harald Wunder, TSV Nordhalben, Michael Gareis Freihandschützen Bad Staffelstein und Andre Recknagel vom SV Tell-Kameraden Weidhausen.

Die Bezirksnadel in Gold: Frank Zapf SV, Friedersdorf, Gerhard Sander, SV Mitwitz, Tina Lauterbach SG Weismain, Matthias Blümig, SV Meeder, Matthias Korn SV Rennsteig Steinbach.
Nun hatte Rundenwettkampfleiter und 2. Gausportleiter Manfred Florschütz das Mikrofon für sich. Er zeichnete RWK-Obmänner aus, die teilweise fast 50 Jahre diese Tätigkeit ausführen. „Die Rundenwettkämpfe sind im Jahreskalender in fünf Disziplinen und 29 Klassen ein besonderes Highlight“, so der Sportleiter. Dabei wären in der abgelaufenen Saison aus 47 Vereinen und 179 Mannschaften stolze 771 Schützen zu organisieren gewesen. Der Gausportleiter sprach für jeden Geehrten eine kurze Laudatio. Am längsten dabei ist Günter Knauer von der SSG Weidhausen. Er bekam die goldene Obmann-Ehrennadel für 48 Jahre Rundenwettkampfleitung. Horst-Günter Vates von der SG Weismain bekam Gold für 37 Jahre; Klaus Franke von der SG Einberg Gold für 28 Jahre; Günter Lesch von der Kgl. Priv. SSG Lichtenfels Silber für 15 Jahre; Holger Wüstefeld vom SV Wildenheid Bronze für 15 Jahre; Wolfgang Bergmann von der SG Rothenkirchen Bronze für elf Jahre; Renate und Ralf Schramm vom SV Rottenbach Bronze für neun Jahre; Stefan Eber vom SV Unterrodach Bronze für acht Jahre Obmann-Tätigkeit.
Die Ansprache von Hans-Peter Gäbelein, Landes- und Gauehrenmitglied des Bayerischen Sportschützenbundes wurde aufmerksam verfolgt. Er dankte für die Aktivitäten auf Vereins- und Gauebene. Er ging auf das Dauerthema Waffenrecht ein. Einige Politiker hätten es immer noch nicht begriffen, dass nicht die Legalwaffenbesitzer wie Sportschützen und Jäger das Problem seien, sondern die Waffen, die sich nicht registriert im Umlauf befänden.

Die Sportstättenförderung sei ein zentrales Anliegen des BSSB und wurde nochmals verbessert. Bayernweit befanden sich Anfang des Jahres 2024 tatsächlich 448 Anträge in der Vorschlagsliste mit einem Gesamtantragsvolumen von 32,8 Millionen Euro. In Oberfranken wären dies 13 neue Anträge mit einem Volumen von 381.000 Euro. Es gebe also einen gravierenden Antragsstau, man arbeite aber auch mit Hochdruck daran.
Sportliche Erfolge
In der Zwischenzeit war auch Bezirksschützenmeister Alexander Hummel eingetroffen. Dieser kam direkt vom Aufstiegskampf mehrerer oberfränkischer Mannschaften aus Pfreimd vom Bayernliga-Aufstiegswettbewerb, bei dem sein Freihand-Schützenverein Pettstadt aktuell gesichert aufgestiegen sei. Durch den Wiederaufstieg der Schützengesellschaft Ebersdorf von der Bayernliga in die 2. Bundesliga wurden in der Bayernliga Luftpistole drei Plätze frei.
Durch diese „Schützenhilfe“ von oben steigt der Freihand Pettstadt als 3. des Ausscheidungsschießens in die Bayernliga auf. Im Bereich Luftgewehr steigt der SV Creidlitz in die Bundesliga auf.
Auch der Bezirksschützenmeister kam auf das Thema Waffenrecht zu sprechen. Die Verschärfungen wären wieder in der „Mottenkiste der Ministerien“ verschwunden. Hummel lobte die Jugendförderung auf allen Ebenen.
Erstmals werden die oberfränkischen Meisterschaften schwerpunktmäßig nicht mehr in Weidhausen, sondern nunmehr auf der Schießanlage der SG Coburg stattfinden. Der Bezirksschützenmeister richtete seinen ausdrücklichen Dank an die SSG Weidhausen, die über 35 Jahre ein zuverlässiger Partner bei der Ausrichtung der Bezirksmeisterschaften gewesen ist. In Abstimmung mit dem Schützenbezirk hat die SG Coburg ein umfangreiches Investitionsprogramm auf den Weg gebracht mit dem Ziel, spätestens ab 2025 sämtliche dort ausgetragenen Disziplinen ausschließlich auf elektronischen Ständen auszutragen.

Für das aktuelle Sportjahr stehen diese bereits im Bereich Luftdruckwaffen und „Zimmerstutzen“ zur Verfügung. Die sonstigen Standorte für Bezirksmeisterschaften zum Beispiel in Neustadt, Uetzing, Lichtenfels und Bamberg bleiben davon unberührt. Anschließend war es ihm noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass es immer weniger Versammlungsstätten gebe. Einerseits ist dem so, weil gemeindliche Einschränkungen und weniger Personal es unmöglich machen, eine Halle zu mieten. Anderseits seien auch die Energiekosten so stark gestiegen, dass man es sich schlicht kaum mehr leisten könne, eine Versammlung im großen Stil abzuhalten.
Herzlicher Dank
Im Laufe der Versammlung führte der erste Gausportleiter Uwe Müller-Stedefeld die Gauschützenkönigsproklamation durch. Bei ihm und dem Gauschützenmeister Klaus Jentsch bedankte sich der Bezirksschützenmeister ganz besonders.
Die Gaukönigsproklamation hatte folgendes Ergebnis: Gau-Auflagekönig wurde Rolf Zapf von der SG Einberg mit seinen beiden Rittern Hubert Ringlstetter (SG Rothenkirchen) und Frank Reinhardt von der SSG Weidhausen. Gau-Jugendkönigin wurde Stella Merz von Tell Weidhausen, vor 1. Ritterin Anna Kohlmann und 2. Ritter Lucas Kröppel von der Kgl. Priv. SSG Lichtenfels. Stolzer Gaukönig wurde Günter Scheler von der Priv. SG Neustadt, vor dem ersten Ritter Florian Löffler von der Priv. SG. Ludwigsstadt und dem zweiten Ritter Markus Schramm vom Schützenverein Dürrenried.