Zur Gaudelegiertenversammlung im Schützenhaus der Königlich Privilegierten Scharfschützengesellschaft Lichtenfels konnte der gastgebende Schützenmeister Erwin Kalb 40 Teilnehmer aus 29 Vereinen beziehungsweise Gesellschaften willkommen heißen. Natürlich wurden alle Hygieneregeln eingehalten, wegen der Pandemie war auch nur eine begrenzte Teilnehmerzahl anwesend.
Schon vorher wurden die ankommenden Teilnehmer lautstark durch eine Böllerschützenabteilung begrüßt. Die Versammlung leitete der Gauschützenmeister Klaus Jentsch. Der stellvertretende Landesschützenmeister Hans-Peter Gäbelein freute sich, dass das Schützenleben wieder möglich sei, wenn auch mit Auflagen und Vorschriften. Er ging näher auf das beschlossene Waffenrechtsänderungsgesetz ein. „Unsere Schützenvereine schaffen soziale Bindungen, indem sie Alt und Jung, alle sozialen Schichten und Berufe zusammenführen, weshalb weitere waffenrechtliche Verschärfungen der falsche Weg sind“, stellte er voller Überzeugung fest.
Vereinspauschale verdoppelt
Lobend erwähnte Gäbelein die Verdoppelung der Vereinspauschale sowie die Auflegung eines Sonderförderprogramms „Vereinssportstättenbau“ durch den Freistaat Bayern. Der Bayerische Sportschützenbund (BSSB) fördere sowohl den Breitensport als auch den Leistungssport.
Die Zukunft des BSSB hänge aber von einer erfolgreichen Jugendarbeit ab. Deshalb werde großer Wert auf die Nachwuchsförderung gelegt. Nachdem schon in einigen Bezirken Talentförderzentren entstanden seien, werde nun auch die Einrichtung eines Talentförderzentrums im nordbayerischen Bereich geprüft, so Gäbelein. Ein weiterer Schwerpunkt liege aktuell bei der Digitalisierung im Verbands- und Sportbereich.
Bei einer Aussprache beklagte ein Mitglied einer Schützengesellschaft aus dem Landkreis Kronach den stetigen Mitgliederrückgang, da den Sterbefällen und Austritten nur wenige Neuanmeldungen gegenüberstünden. Alle Aktionen zur Mitgliederwerbung hätten fehlgeschlagen. Ein Problem, das auch andere Vereine haben.
Wettkampfprogramm entzerren
Ein Sportschütze aus dem Coburger Raum wünschte sich eine Entzerrung des Wettkampfprogramms bei der Gaumeisterschaft, bei der mehrere Disziplinen an einem Tag zu schießen seien, so dass es für Mehrfachstarter zu anstrengend würde. Dies sei durch den Personalmangel bei den Standaufsichten nicht möglich, erklärte der Gausportleiter Günter Schlenzig.
Einer der Höhepunkte war die Königsproklamation 2020 mit der Übergabe der Königspokale an die Königshäuser durch den Gausportleiter Günter Schlenzig (siehe Infobox).
Königshäuser im Gau Die Königshäuser 2020 im Gau Oberfranken Nord: Gau-König 2020: König: Michael Roßbach (SG Einberg) 60,4 Teiler, 1. Ritter: Stefan Heyder (SG Ludwigstadt) 68,4 Teiler, 2. Ritter: Martin Engel (Grenzlandschützen Fürth am Berg) 69,3 Teiler. Gau-Jugendkönig 2020: König: Jan Butz (SG Burgkunstadt) 90,2 Teiler, 1. Ritter: Lukas Beetz (SG Rothenkirchen) 133,2 Teiler, 2. Ritter: Lea Hüttner (SG Burgkunstadt) 176,4 Teiler. Gau-Auflagekönig 2020: König: Rolf Zapf (SG Einberg) 2,0 Teiler, 1. Ritter: Michael Eck (SV Creidlitz) 24,0 Teiler, 2. Ritter: Siegfried Bärnreuther (SG Redwitz) 27,2 Teiler.