Zwei Jahre hintereinander musste die Bevölkerung von Lichtenfels und Umgebung Corona-bedingt auf das beliebte Schützenfest und die Schützen auf das Königsessen verzichten. Da die Austragung des Schützenfestes im Juli trotz weiter bestehender Pandemie endlich wieder möglich war, konnte auch die Königlich Privilegierte Scharfschützengesellschaft Lichtenfels das traditionelle Königsessen im Saal des Schützenhauses als einen der Höhepunkte im ereignisreichen Schützenjahr wieder begehen.
Die an drei langen Tischreihen sitzenden aktiven Schützen gaben in ihren schmucken Uniformen ein prachtvolles Bild ab. Der Erste Schützenmeister Erwin Kalb konnte unter den zahlreichen Ehrengästen den Landrat Christian Meißner, seinen Stellvertreter Helmut Fischer, den Dritten Bürgermeister Mathias Söllner sowie die Ehrenschützenmeister Alfred Brandmeier und Siegfried Jäkel begrüßen.
Die Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner war im Service im Einsatz, während der Erste Bürgermeister Andreas Hügerich verhindert war. Ein besonderer Gruß galt natürlich dem Königshaus mit dem vierfachen Schützenkönig Walter Knöferl (1985, 1991, 2013 und 2022), dem 1. Ritter Andreas Osterlänger und dem 2. Ritter Siegfried Hild, das zu dem Festabend eingeladen hatte.
Der Schützenmeister konnte auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Das Schützenfest sei gut gelaufen, man organisierte viele Sportveranstaltungen von Meisterschaften bis interne Schießen, und auch die Mitgliederzahl stieg weiter bis auf 543 an. Mehrere Weiterbildungsmaßnahmen standen auf dem Programm, darunter ein Böllerkurs, ein Pistolenkurs, ein Sachkundekurs und eine Aufsichtenschulung.
Der Landrat Christian Meißner stellte in seinem Grußwort fest, dass es gerade in diesen turbulenten Zeiten mit vielen Problemen gut tut, einmal auszublenden, was aktuell alles auf einen einstürmt, um im vertrauten Kreis die Kameradschaft und Freundschaft in der Schützengesellschaft zu pflegen.

Einer der großen Leuchttürme im Schützenwesen Oberfranken
Der Bezirksschützenmeister Alexander Hummel aus Pettstadt, der rund 30.000 Mitglieder in knapp 300 Vereinen Oberfrankens vertritt, lobte die Lichtenfelser Schützengesellschaft als einen der großen Leuchttürme im Schützenwesen Oberfrankens. Die Gesellschaft sei nicht nur sportlich mit ganz vorne, sondern verkörpere auch die Tradition des Schützenwesens.
Nach dem wohlschmeckenden Festmahl, für das das Küchen- und Serviceteam viel Lob erhielt, standen zahlreiche Ehrungen sowohl für hervorragende sportliche Leistungen als auch für herausragende gesellschaftliche Verdienste an. So zeichnete der Sportleiter Christian Thiel die Sieger der Vereinsmeisterschaft in den verschiedenen Disziplinen aus. Der Bezirksschützenmeister Alexander Hummel würdigte die Verdienste des langjährigen Schatzmeisters Robert Gack und des langjährigen Schriftführers Peter Hoja um das bayerische Schützenwesen mit der Überreichung des vom Herzog Franz von Bayern gestifteten Protektorabzeichens in Silber.
Traditioneller Gänsemarsch zu Ehren des Königshauses
An den Ehrungsteil schloss sich als abschließender Höhepunkt der traditionelle Gänsemarsch zu Ehren des Königshauses an. Auf die Kommandos des Platzmeisters Dieter Brandmeier und unter Assistenz von Jakob Fuchs mussten die Schützen durch die Tischreihen marschieren und sich jeweils vor dem Königshaus verbeugen.
Zwischendurch waren nach den Vorgaben von Dieter Brandmeier Übungen wie Kniebeugen, Hampelmann, Schattenboxen und Indianertanz zu absolvieren. Für die stimmungsvolle musikalische Unterhaltung sorgte die Leuchsentaler Blasmusik aus Mistelfeld.
Vereinsmeister 2022 1. Plätze: Carola Stellmacher (Damen-Seniorenklasse) Sportpistole .45ACP und Sportpistole KK; Harald Goch (Herren-Altersklasse) Sportpistole 9mm und Sportrevolver .44 Magnum; Frank Fischer (Schützenklasse) Sportpistole KK und Sportrevolver .357 Magnum; Ursula Osterlänger (Damen-Seniorenklasse) Sportpistole KK Auflage; Manfred Altmann (Herren-Seniorenklasse) Unterhebel KK; Manuel Gerhard (Schützenklasse) Zentralfeuerpistole; Robert Herbst (Herren-Altersklasse) Zimmerstutzen.