Das emsige Treiben der Vortage lässt die Aufregung steigen. Nachdem am 20. März 1999 die Staffelsteiner Weka ihre Pforten für immer geschlossen hat, ist am 23. März erster Testlauf für das neue Weka-Kaufhaus am Lichtenfelser Säumarkt – mit einem Personaleinkaufstag. Zwei Tage später ist offizielle Eröffnung.
Nicht nur das Staffelsteiner Personal wird komplett in die Korbstadt mitgenommen, auch die „alte“ Kundschaft bekommt – am Eröffnungstag – den Ortswechsel versüßt: Ein Shuttlebus fährt halbstündig von Staffelstein nach Lichtenfels.
Kaufhaus-Leiter Helmut Fritz wünscht sich auf den vier Seiten Eröffnungs-Werbeanzeige im OT: „Wir wollen ein Magnet für die Innenstadt sein! Wir möchten aber nicht dem dort ansässigen Fachhandel das Leben schwer machen, sondern im Einklang mit diesem die Innenstadt noch attraktiver gestalten. Eine City hat Profil, wenn der Branchenmix stimmt.“
Ansturm und Gutschein-Regen
Die erste Branche, die dann am Eröffnungstag profitiert, ist die kulinarische Verpflegungsbranche: Als nämlich sich um 6 Uhr schon die ersten Menschen zum Ansturm auf die Eröffnung und die Eröffnungsgutscheine am Säumarkt tummeln, steigt der vorbereitete Absatz an Bratwurst, Leberkäsbrötchen und Laugenbrezen sprunghaft. Auch ein Schankwagen einer Brauerei ist den ganzen Tag vor Ort, und es gibt Kaffee.
Geschäftsleiter Fritz lässt um punkt 7 Uhr aus dem Obergeschoss den „Gutschein-Regen“ auf die Wartenden fallen, in Form von mehreren Säcken voller Filmdöschen mit Einkaufsgutscheinen und auch Nieten.
Makabrer Fund
Makaberer Fund am Altenkunstadter Friedhof: In einer Ablagerung außerhalb des Bestattungsbereichs werden Knochenteile entdeckt, unter anderem ein Stück Schädel, die eindeutig von einem Menschen stammen. Das bestätigt auch die hinzugezogene Kriminalpolizei nach entsprechenden Untersuchungen, ist sich jedoch am Ende auch sicher, dass es sich um ältere Gebeine eines längst Bestatteten handelt. Dessen Grab war wohl aufgelassen und dort irgendwann Erdreich abgebaggert worden. „Die sterblichen Überreste werden nun in der üblichen Weise erneut bestattet“, versichert die Polizei.

In Staffelstein wird am 25. März 1999 der „Quellenhof“ eröffnet: Selbstbestimmt in der eigenen Wohnung kann man sich dort einkaufen oder -mieten; das BRK ist die betreuende Institution für Menschen bis Pflegestufe zwei. Der Gebäudekomplex hat elf Millionen Mark Baukosten verschlungen, ist komplett barrierefrei und verfügt über Gemeinschaftsräume, Pflegebad, Bibliothek, Gartenanlage und Gäste-Appartement.
Laut stellvertretendem Landrat Georg Dora „ein guter Ersatz für das ehemalige Kreisaltenheim, das einst an dieser Stelle gestanden hat“. Bereits im Januar sind die ersten Bewohner eingezogen, zwei Drittel der Wohnungen sind vergeben.
Eine ganz andere Zielgruppe kommt am gleichen Abend in der Lichtenfelser Stadthalle auf ihre Kosten: beim vierstündigen Heavy-Metal-Konzert von Dimmu Borgir, Evenfall, Dark Funeral und Dødheimsgard. 700 Fans von „ohrenbetäubendem Sound und ausgefeilter Bühnenshow“ kommen voll auf ihre Kosten: „Dark- und Death-Metal vom Feinsten“, schwärmt der OT-Reporter.

Ehrungen für Treue
Zehn neue Ehrenmitglieder hat der Männergesangverein „Cäcilia“ 1856 Schwürbitz seit seinem Lieder- und Ehrungsabend 1999: Georg Werthmann, Heinrich Weber, Georg Wagner, Herbert Strenglein, Alwin Schmidt, Werner Roth, Günther Hergt, Karl Götz, Günther Fischer und Adolf Götz. Und obendrein werden Max Bittruf zum Ehrenkassier und Werner Räbiger zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Der Uetzinger CSU-Ortsverband hat einen neuen 1. Vorsitzenden: Josef Weis beerbt Herbert Glock, der aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidiert.