Markus Häggberg beschäftigt sich in seiner dreimal wöchentlich erscheinenden Kolumne augenzwinkernd mit Alltagssituationen. Sein Tagebuch, immer am Mann, quillt förmlich über von lustigen Begebenheiten. Diesem Mann entgeht nichts:
Logbucheintrag: Ich stellte mich neulich dazu. Wenn sich nämlich zwei Männer über die Liebe und über das unterhalten, was im Leben wirklich zählt, dann sollte man unbedingt dabei sein. Was mir half, war, dass ich die beiden Jungs schon kannte. Sie waren Haudegen der Liebe, verwundet in so vielen nächtlichen Scharmützeln, Faschingsaffären und sogar in Ehen. Den einen hatte all das müde-besonnen gemacht, den anderen neugierig offen belassen. Und so erkundigte sich der Neugierige bei seinem Kumpel, warum der nun neuerdings den Avancen einer gewissen Dame ausweicht. Die Antwort des Besonnenen: „Weil ich keine Signale senden möchte, die etwas versprechen, was ich nicht halten kann. Ich bin für Beziehung nicht geschaffen. Ich will auch einfach nur keinen Ärger und keine Missverständnisse – das bin ich der Frau schuldig.“ Sein neugierig gebliebener Kumpel vernahm diese Worte wohl, hob sein Bierglas, führte es kurz vor den Mund und sagte mit vorwurfsvollem Tonfall: „Mann, du bist ganz schön bequem geworden.“