Im Jahr 2023 wurden im oberfränkischen Handwerk 1887 neue Lehrverträge abgeschlossen und Ausbildungen begonnen. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit der Steigerung ist der Kammerbezirk in Bayern führend. „Unsere vielen Initiativen und Kampagnen zeigen Wirkung“, freut sich Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken (HWK). „Jetzt gilt für uns und unsere Betriebe: dranblieben, weitermachen. Denn natürlich brauchen wir noch mehr junge Menschen, die sich für das Handwerk entscheiden.“
Zur Freude trägt bei Graßmann auch bei, dass die Botschaften des Handwerks wieder stärker wahrgenommen werden heißt es in dem Pressetext der HWK. „Eine Karriere im Handwerk ist wirtschaftlich interessant und für jeden Einzelnen auch persönlich attraktiv. Sie bietet langfristig beste Perspektiven.“
Wichtige Anerkennung
Daher würden Handwerkerinnen und Handwerker heute wieder die gesellschaftliche Anerkennung bekommen, die sie und das Handwerk verdienen. „Wir sind über diese guten Zahlen sehr froh“, sagt auch der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. Gleichzeitig weitet er den Blick auf. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und werden auch weiterhin engagiert bleiben. Zur Sicherstellung dieser Entwicklung muss aber auch die Politik beitragen.“
Zwar seien die Mittel für die Berufliche Bildung trotz der Spardiskussionen um den Bundeshaushalt 2024 für das laufende Jahr beibehalten worden, doch reichten diese schlicht nicht aus. „Die Berufliche Bildung muss dringend bessergestellt und damit besser finanziert werden. Das gilt sowohl für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) als auch für die Investitionen in die Bildungsinfrastruktur.“ Entsprechend wird die HWK ihr hohes politisches Engagement fortführen. „Wir haben 2023 sehr viele, sehr intensive Kontakte gehabt: Mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, mit unseren Abgeordneten in Bund und Land, wir waren vielfach in Berlin und München“, erklärt Bauer.
Darauf wolle man in diesem Jahr aufbauen und versuchen, noch mehr für das oberfränkische Handwerk zu erreichen. Vor allem auch im Hinblick auf den weiter steigenden Fachkräfte- und Qualifizierungsbedarf investiert die Handwerkskammer in ihre Bildungsstätten. „Hier brauchen wir die Rückendeckung der Politik und langfristige Planungssicherheit für unsere Finanzierungen!“, fordert Matthias Graßmann: „Die Akteure in Berlin müssen sich zusammenreißen und die Herausforderungen gemeinsam angehen. Mit Blick auf unsere Wirtschaft muss dazu ein überparteilicher Konsens möglich sein.“ (red)