Das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feierten am Wochenende Hildegard und Rudolf Dicker. 1961 lernten sich der damalige Bundeswehrsoldat und die Tochter eines Gastwirtsehepaares im mittelfränkischen Ansbach kennen.
Da hatte der gebürtige Lichtenfelser Rudolf schon seine Ausbildung in Wuppertal hinter sich. In Deutschlands einziger Signalwerkstätte der Deutschen Bahn erlernte er „Feinmechanik und Signaltechnik“. In diesem Beruf arbeitete er bei der Firma Siemens nach der Bundeswehrzeit bis zum Pensionseintritt.
Im Rasthaus der Eltern in den oberfränkischen Gast verliebt
Hildegard wuchs im oberbayerischen Bad Tölz auf. In der idyllischen Kleinstadt an der Isar verbrachte sie ihre Schulzeit und Jugend. Als junge Frau zog sie dann mit ihren Eltern nach Mittelfranken. Nahe der Stadt Ansbach eröffnete die Familie ein ADAC-Rasthaus. Hildegard Sperer unterstützte ihre Eltern dabei tatkräftig, war unter anderem auch im Service tätig.
Beim Bedienen traf sie im Sommer 1961 auf einen besonderen Gast, den 20-jährigen Oberfranken. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erinnert sie sich. Ein Jahr später zog die junge Frau zu ihm nach Lichtenfels, wenig später heirateten die beiden in Vierzehnheiligen. Das Festessen fand damals wie jetzt zur diamantenen Hochzeit im Gasthof „Goldener Hirsch“ statt.
Das Geheimnis für eine lange und gute Ehe
„So nimm denn meine Hände“ – ein bewegendes Kirchenlied, das 1962 bei der Trauung gespielt wurde – hat auch heute noch einen besonderem Symbolcharakter für Hildegard: „Man muss schaun, dass man miteinander zurecht kommt und nicht gegeneinander arbeitet“, verrät sie ihr Geheimnis für die lange Ehe.
Schmunzeln muss sie allerdings, als sie an die Hochzeitsreise zurückdenkt: nach Berchtesgaden ging es damals. Mit im Gepäck hatten die Frischvermählten den Brautstrauß und „Geschnittene Hasen“. „Die kannte ich damals nicht“, lacht Hilde.
Ihre beiden Kindern Dieter und Monika, die Enkel Sabine und Stefan und das Urenkelchen Amilie vervollständigen mittlerweile die Familie. Rudolf Dicker ist seit 1967 aktiv bei den Königlich Privilegierten Scharfschützen, seine Frau Hildegard erreichte in den 1960-er Jahren sogar den Titel Schützenkönigin. Noch mit Mitte 80 hat Hildegard ihre besondere Freude an der Gartenarbeit: „Ich bin noch nicht auf der Ruhebank!“, bekräftigt sie. Außerdem ist sie noch beim VdK und bei den Reundorfer Gartenfreunden.
Eine besondere Überraschung für die Jubel-Braut
Das Brautmädchen von 1962, Rudolfs damals zweieinhalbjährige Nichte Sylvia, war übrigens auch zu Gast beim Fest der diamantenen Hochzeit. Pfarrer Georg Birkel und Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner gratulierten persönlich, Landrat Christian Meißner schickte ein besonderes Präsent, und auch aus der Nachbarschaft kamen viele guten Wünsche. Schöne Überraschung: Neben einem prächtigen Strauß roter Rosen hatte der Jubel-Bräutigam ein Orgelkonzert in der Basilika Vierzehnheiligen für seine Hilde bestellt.