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LICHTENFELS/BAYREUTH: IHK Oberfranken: Politik muss Reformen liefern

LICHTENFELS/BAYREUTH

IHK Oberfranken: Politik muss Reformen liefern

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    Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist 2024 in Oberfranken nur leicht angestiegen, die Folgen für die Arbeitnehmer aber sind deutlich: Insgesamt waren im vergangenen Jahr 4483 Beschäftigte von Insolvenzen betroffen, so viele wie seit 2001 nicht mehr, warnt die IHK für Oberfranken Bayreuth. IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm fordert deshalb erneut bessere Rahmenbedingungen für die Unternehmen.

    Während in Bayern die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2024 deutlich angestiegen ist, verzeichnet Oberfranken nur einen leichten Anstieg: 164 Unternehmensinsolvenzen gab es 2024 in Oberfranken - das sind nur drei Fälle mehr als im Vorjahr. Damit liegt die Zahl der Insolvenzen weiter spürbar unter dem langjährigen Durchschnitt von 277 Insolvenzen jährlich im Zeitraum zwischen 1999 und 2024.

    Gravierende Folgen

    „Pro Insolvenz waren in Oberfranken 2024 im Schnitt 27 Mitarbeitende betroffen. Zum Vergleich: In ganz Bayern lag dieser Wert bei nur rund zehn Arbeitnehmern pro Insolvenz“, macht Dr. Sabine Ebensperger deutlich, Referentin für Standortinformation und Politikberatung. Auch war der Anstieg in Oberfranken zuletzt stärker ausgeprägt. Die Zahl der betroffenen Mitarbeitenden lag im vergangenen Jahr mit 4483 dreimal so hoch wie im Vor-Corona-Jahr 2019 und um zwei Drittel über dem langjährigen Durchschnitt.

    Dr. Ebensperger: „Zuletzt gab es 2001 mehr von Insolvenzen betroffene Arbeitnehmer und Arbeitnehmer.“ Zur besseren Einordnung: 2001 war das Jahr von 9/11 mit all seinen Auswirkungen auf die Wirtschaft.

    Reformagenda

    Während der Corona-Pandemie hatte die Bundesregierung die Pflicht zur Insolvenzanmeldung zeitweise ausgesetzt. Dadurch sank die Zahl der Insolvenzen künstlich. „Dass die Zahlen jetzt wieder steigen, überrascht uns deshalb nicht“, so Brehm. „Doch die hohe Zahl betroffener Arbeitnehmer ist alarmierend.“ Für den IHK-Hauptgeschäftsführer sind die Zahlen ein deutliches Warnsignal. „Deutschland verliert im internationalen Wettbewerb zunehmend an Boden. Unsere Unternehmen brauchen deshalb dringend bessere Rahmenbedingungen.“ Brehm fordert von der Politik klare und mutige Schritte, um den Standort Deutschland zu stärken. „Die angekündigten Maßnahmen der EU für mehr Wettbewerbsfähigkeit müssen endlich umgesetzt werden. Auch die bisherigen Ergebnisse der aktuellen Sondierungsgespräche zwischen CDU, CSU und SPD reichen noch nicht aus. Wir brauchen eine ambitionierte Reformagenda, die unsere Unternehmen spürbar entlastet und stärkt“, betont Brehm.

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