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LICHTENFELS: In Apotheken möglich: Einen Corona-Schnelltest, bitte

LICHTENFELS

In Apotheken möglich: Einen Corona-Schnelltest, bitte

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    Patrick Pensel (li.) und Bastian Bernhardt von der Rats-Apotheke bereiten alles für den nächsten Test vor.
    Patrick Pensel (li.) und Bastian Bernhardt von der Rats-Apotheke bereiten alles für den nächsten Test vor. Foto: Werner Diefenthal

    Es gibt Dinge im Leben, auf die freut man sich. Ein Konzertbesuch. Kino. Theater. Ein Corona-Schnelltest hingegen ist nicht unbedingt etwas, das man auf dieser Liste findet. Dennoch, seit Anfang März ist es möglich, einen solchen in einigen Apotheken im Landkreis durchführen zu lassen.

    Auch in Lichtenfels gibt es mehrere Anlaufstellen. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die dabei zu beachten sind.

    Terminvereinbarung ist unbedingt erforderlich

    Zunächst einmal muss man zwingend einen Termin vereinbaren. Dies geht zumeist entweder telefonisch, per Mail oder über die entsprechende Webseite. Zu dem vereinbarten Zeitpunkt erscheint man, gibt seine Daten an und wird aufgeklärt, wie der Test vonstatten geht.

    „Jede Testmethode hat seinen eigenen vorgeschriebenen Ablauf“, erklärt Dr. Christian Auernhammer von der Vitale-Apotheke im Fachmarktzentrum. „Momentan werden bei uns Nasenabstriche vorgenommen.“

    „Primär geht es darum, den Menschen ein wenig Sicherheit zu geben. Dass wir dabei auch Personen identifizieren, die das Virus, ohne es zu wissen in sich tragen, liegt auf der Hand.“

    Christian Auernhammer, Vitale-Apotheke

    „Auch wir nehmen die Proben aus der Nase“, erzählt Patrick Pensel von der Rats-Apotheke, wo er gemeinsam mit Bastian Bernhardt die Tests vornimmt, beide mit Vollanzug, Maske, Gesichtsvisier und Handschuhen. „Jeder reagiert da anders. Aber vielen ist das angenehmer, als wenn man einen Rachenabstrich vornimmt.“

    Momentan werden in Lichtenfels in der Rats-Apotheke und der Vitale-Apotheke in Lichtenfels die Tests vorgenommen, in Michelau kann man in der Eulen-Apotheke einen Termin buchen. Gleich ist in allen Apotheken, dass dort nur symptomfreie Menschen getestet werden dürfen. Diese Tatsache führte bei einigen Anhängern bestimmter Theorien dazu, dass man dies als „gezielte Jagd auf möglicherweise infizierte Personen“ bezeichnete. Doch genau das Gegenteil ist der Fall, so die Apotheker. Ziel ist es nicht, die Zahlen durch vermehrte Tests nach oben zu treiben, um möglicherweise damit den Lockdown zu verlängern oder zu verschärfen.

    „Diese Bedingungen wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege so festgeschrieben“, erklärt Hartmut Pensel von der Rats-Apotheke. „Dies dient auch ein Stück weit dem Schutz der dort arbeitenden Mitarbeiter.“ Christian Auernhammer führt weiter aus: „Primär geht es darum, den Menschen ein wenig Sicherheit zu geben. Dass wir dabei auch Personen identifizieren, die das Virus, ohne es zu wissen in sich tragen, liegt auf der Hand.“ Im Grunde genommen ist es eine Frage der Logik: Wer die bekannten Symptome hat, ist dazu angehalten, einen PCR-Test beim Arzt oder den dazu vorgesehenen Einrichtungen vornehmen zu lassen. Hier macht ein Schnelltest, nur um zu sehen, dass man positiv ist, absolut keinen Sinn.

    Mit Schnelltests die Infektionskette durchbrechen

    Was man allerdings damit erreichen kann, ist, die Infektionskette zu durchbrechen. Ein Infizierter muss nicht unbedingt Symptome aufweisen. Er kann die Infektion verbreiten, ohne es zu wissen oder zu wollen. Und gerade diese Personen sind für Menschen, die den Risikogruppen angehören, das Problem. So geschehen zwischen 1900 und 1907 in New York, wo die Köchin Mary Mallon unwissentlich 53 Menschen mit Typhus infizierte, ohne selbst jemals Symptome gehabt zu haben.

    „Sollte es so kommen, dass man bestimmte Freizeitaktivitäten nur mit einem negativen Schnelltest durchführen darf, wie man es ja oft hört, dann reichen unsere Kapazitäten bei Weitem nicht aus“, so Christian Auernmüller, der auch im Vorstand der Werbegemeinschaft des City-Centers sitzt. „Egal, ob dies nun für Einkäufe oder für die Gastronomie oder Veranstaltungen gilt, wir stoßen da an unsere Grenzen, da müsste frühzeitig geplant und entsprechend gehandelt werden.“

    Am Ende ist eine solche Teststrategie, mit der man sehr früh eine mögliche Infektionskette durchbrechen kann, ein Weg aus den Beschränkungen, denen die Bevölkerung aktuell unterworfen ist. Wenn es dann noch möglich ist, die Kontakte des Infizierten schnell nachzuvollziehen und diese entsprechend zu kontaktieren, kann man den Teufelskreis der Weiteransteckung eventuell beenden.

    Die Abstrichstelle der Vitale-Apotheke im Fachmarktzentrum ist in einem umgebauten Baucontainer untergebracht. Eine Lösung, die man auch in den Innenstädten in Betracht ziehen kann, wenn das Testvolumen ansteigt.
    Die Abstrichstelle der Vitale-Apotheke im Fachmarktzentrum ist in einem umgebauten Baucontainer untergebracht. Eine Lösung, die man auch in den Innenstädten in Betracht ziehen kann, wenn das Testvolumen ansteigt. Foto: Werner Diefenthal

    Während die Rats-Apotheke die Tests im Gebäude an zwei Fenstern am hinteren Eingang vornimmt, wurde für die Vitale-Apotheke ein umgebauter Baucontainer aufgestellt. Eine solche Lösung wäre auch für die Innenstadt denkbar, so Christian Auernmüller. Neben den zu schaffenden Räumlichkeiten besteht das Problem auch darin, genügend Personal vorzuhalten für die Tests. Auch hier gilt es, entsprechend zu planen und die Mitarbeiter zu schulen.

    Wie läuft der Schnelltest in einer Apotheke ab?

    Doch zurück zum Selbstversuch: Nachdem Patrick Pensel die Daten aufgenommen und den Ablauf erklärt hat, geht es einige Schritte weiter zum Test, wo Bastian Bernhardt sein Wattestäbchen zückt, einem noch einmal kurz gut zuredet und dann den Abstrich vornimmt. Es zwickt etwas, kitzelt und drückt, doch dann ist es schon geschehen. „Nach etwa 15 Minuten kann man das Ergebnis abholen“, so Pensel

    „Egal, wie sicher man ist, dass man nicht infiziert ist, eine gewisse Restunsicherheit ist immer da.“

    Patrick Pensel, Rats-Apotheke

    Zwischen den einzelnen Patienten wird alles desinfiziert, um mögliche Infektionsquellen zu beseitigen. Und nach einer Viertelstunde erhält man sein Zertifikat. „Jetzt ist das 24 Stunden gültig“, so Patrick Pensel. „Damit kann man zum Beispiel in eine Senioreneinrichtung oder andere Einrichtungen, in denen ein negativer Test zwingend vorgeschrieben ist. Und es ist jedes Mal schön, wenn man sieht, wie jemand aufatmet, wenn es heißt: negativ. Egal, wie sicher man ist, dass man nicht infiziert ist, eine gewisse Restunsicherheit ist immer da.“

    Doch leider erhält man auch positive Ergebnisse. „In einem solchen Fall müssen wir dies sofort melden“, erklären beide Apotheker unisono. „So will es die Vorschrift.“ Ein weiteres Thema sind natürlich auch die so genannten „falsch-positiven“ Ergebnisse. Diese müssen, da sich im Moment der Auswertung eine mögliche Infektion darstellt, gemeldet werden. Und man ist angehalten, sich einem PCR-Test zu unterziehen, um das Ergebnis entweder zu bestätigen oder zu widerlegen.

    Akzeptanz der Test ist größer als manche behaupten

    Auf die Frage nach der Akzeptanz erfährt man, dass die größer ist, als es manche Postings in den Sozialen Medien vermuten lassen. Teilweise sind die Termine ausgebucht. „Gerade vor den Wochenenden staut es sich“, so Bastian Bernhardt. Das ist nicht weiter verwunderlich, sind doch gerade diese Tage prädestiniert für Besuche im Krankenhaus und anderen Einrichtungen, in denen ein solcher Test verlangt wird.

    Eine Bitte hat man jedoch noch: Die Testzentren sind losgelöst vom normalen Apothekenbetrieb. Wenn man zum Test geht, soll man bitte nicht durch die Apotheke gehen, sondern sich direkt außen zur Teststation begeben. Damit schafft man sowohl für das Personal in der Apotheke als auch für Kunden eine weitere Sicherheit.

    Schnelltest-Möglichkeiten Laut Webseite des Landratsamtes sind Schnelltests in folgenden Apotheken möglich: Rats-Apotheke, Innere Bamberger Straße 6, Lichtenfels (Zugang über die Farbgasse) Vitale-Apotheke im Fachmarkzentrum, Teststation befindet sich vor dem AWG) Eulen-Apotheke, Plärrer 1, 96247 Michelau Ferner sind beim DLRG-Schnelltestzentrum, Anger 2, in Burgkunstadt sowie bei der BRK-Abstrichstelle, Lichtenfelser Straße 30, in Bad Staffelstein Schnelltest möglich.

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