Auf Länderebene sind sie schon in den Parlamenten präsent, auf Bundesebene nehmen die Freien Wähler (FW) Bayern den zweiten Anlauf, um Abgeordnete nach Berlin zu schicken. Daher kürte man in einer kurzen, coronagerechten Zeremonie den Kandidaten aus dem Wahlkreis Kulmbach, Lichtenfels und Bamberg. Alle Stimmen fielen dabei auf Jochen Bergmann aus Neudrossenfeld.
Der 31-Jährige gebürtige Bayreuther, seit seiner Jugend in dem Dorf im Rotmaintal aufgewachsen und dort wohnhaft, ist ein engagierter Mann, der seit Frühjahr 2020 im Gemeinderat Neudrossenfeld sitzt, im Jugendhilfeausschuss des Landkreises Kulmbach mitarbeitet und das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden sowohl der Dlrg Kulmbach und als auch der Deutschen Polizeigewerkschaft Bayreuth bekleidet. Der verheiratete Kriminalbeamte mit zwei Kindern ist in der Drogenprävention eingesetzt, hat schon vorher viel Menschenerfahrung als Polizist im Streifen-und Schichtdienst, sowie bei Demonstrationen sammeln können. Als Dozent an verschiedenen Bildungseinrichtungen ist er ebenso tätig.
Für die Menschen der Region unterwegs sein
Der FW-Bundestagskanditat sagte nach seiner Nominierung, dass er stets mit Optimismus nach Vorne schaue, etwas bewegen wolle. Es gebe eine Menge von Problemen zu lösen, „es ist Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken, dazu möchte ich meinen Beitrag leisten“. Er lebe gerne in Oberfranken und möchte für die Menschen der Region unterwegs sein, sie lägen ihm am Herzen. Die Freien Wähler seien auf Länderebene klar im Aufwind, „warum sollten wir dies nicht auf ganz Deutschland projizieren können“, gab sich Bergmann zuversichtlich. „Ich bin auch ein Typ, der mal schimpfen kann wenn Änderungen nötig sind, aber es muss sich lohnen und zum Erfolg führen“. Detaillierte politische Aussagen will Bergmann in späteren Veranstaltungen kommunizieren, wenn es die Pandemielage wieder zu lässt.

Viel Rückenwind bekam der neu Gewählte vom FW-Kreisvorsitzenden Rainer Ludwig. Der Landtagabgeordnete nannte ihn einen Sympathieträger, der von der Basis kommt, „er ist der richtige Mann“. Mit einem Blick auf die Wahlen am 26. September zum 20. Deutschen Bundestag meinte der Abgeordnete, dass sich unser Land ein halbes Jahr davor in einer politischen „Wechselstimmung“ befindet. Verantwortlich seien nicht zuletzt die kontroversen Diskussionen über die richtige Strategie zur Bewältigung von Corona. Auch die Maskenaffäre habe die Umfragewerte der Parteien kräftig durcheinander gewirbelt, insbesondere bei der Union, deren Werte massiv eingebrochen seien.
Die Chance für die freien Wähler
„Das ist für uns Freie Wähler genau die große Chance für einen Überraschungscoup wie vor kurzem bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz“. Man wolle ambitioniert als Kraft der Mitte auch auf der großen Bühne sichtbar sein. Und eines mache ihm ebenso Hoffung: Die Freien Wähler in Oberfranken haben Hochburgen und können daher mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Der Bamberger Kreisvorsitzende Georg Kestler lobte Bergmann als eine „authentische Person, die ich kennenlernte durfte“, und sein Lichtenfelser Kollege Klaus Kasper meinte, „der Kanditat erfülle das FW-Motto „Hand in Hand in Stadt und Land“.
Die Versammlung, die der Grafengehaiger Bürgermeister Werner Burger leitete, wählte noch Dr. Reinhard Baar und Jeannette Bayerlein zu Vertrauenspersonen. (red)