„Als Forstwirt-Azubi mache ich ziemlich gerne die Holzernte. Die anderen Arbeiten gefallen mir aber auch richtig gut. Es gibt da nicht nur einen Favoriten“, antwortet Johannes Wörner auf die Frage, was ihm an seinem Beruf am meisten Spaß bereite. Der 22-Jährige aus Trieb macht seit September 2019 eine Ausbildung zum Forstwirt im Forstamt Rothenkirchen und ist von dem abwechslungsreichen Aufgabenfeld, das mit der Waldarbeit einhergeht, begeistert.
„Man braucht von Haus aus eine gute Fitness, also Ausdauer und Kraft. Wenn man den ganzen Tag mit der schweren Motorsäge arbeitet, dann geht das ordentlich auf die Arme.“
Johannes Wörner, Auszubildender zum Forstwirt
Waldbewirtschaftung, wie Pflanzen, Pflegen und Schützen von Waldbeständen, Holzernte und -aufbereitung, Naturschutz und Landschaftspflege, Forsttechnik sowie Organisation und Abläufe betrieblicher Arbeit und wirtschaftliche Zusammenhänge – das alles steht auf der Liste der Fertigkeiten, die er als Auszubildender erlernt. Jeder Bereich bringt dabei eigene Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich.
Von den Unterschieden zwischen Hartholz und Weichholz
Das erklärt Johannes Wörner am Beispiel der Holzernte: „Es geht darum, die richtigen Schnitttechniken kennenzulernen, wie man die verschiedenen Baumarten fällt. Es gibt nämlich Unterschiede zwischen Hart- und Weichholz. Hartholz ist immer etwas mit Vorsicht zu genießen.“ Auch die Jahreszeit beeinflusst die täglichen Aufgaben, denn Pflanzungen zum Beispiel sind saisonal auf das Frühjahr und den Herbst begrenzt.

Insgesamt drei Jahre dauert die Ausbildung zum Forstwirt. Die meiste Zeit verbringen die Auszubildenden in ihrem Ausbildungsbetrieb, was ein staatlicher, kommunaler oder privater Forstbetrieb sein kann. Die Arbeit im Ausbildungsbetrieb wechselt sich mit Blockunterricht an einer Berufsschule ab. In Bayern erfolgt dieser forstliche Berufsschulunterricht landesweit für alle Auszubildenden im oberpfälzischen Neunburg vorm Wald, wo sich eine Außenstelle des Beruflichen Schulzentrums befindet. Der Unterricht ist in Blöcke aufgeteilt, die in der Regel zwei bis vier Wochen lang sind. Neben Deutsch, Sozialkunde, Religion/Ethik und Sport werden die Schülerinnen und Schüler in Waldwirtschaft und Landschaftspflege, Holzernte und Forsttechnik sowie Wirtschaftslehre unterrichtet. Der Anteil an Frauen unter den Auszubildenden ist dabei sehr gering. Unter den insgesamt etwa 110 Schülern in seiner Jahrgangsstufe gebe es lediglich zwei Frauen, berichtet Johannes Wörner.
Er selbst begeistert sich von Kindestagen an für die Natur und den Wald, was ihn schließlich zu der Entscheidung bewog, die Forstwirt-Ausbildung zu beginnen: „Ich bin eigentlich schon fast immer mit meinem Opa und meinem Vater in den Wald. Das hat mich schon immer sehr interessiert, und so bin ich auf den Beruf gekommen.“

Erfolgserlebnisse befeuern den Ehrgeiz
Neben der Begeisterung für die Natur und einem Mittelschulabschluss beziehungsweise „Quali“ ist körperliche Leistungsfähigkeit eine wichtige Voraussetzung für die Ausbildung, denn gerade die Holzernte ist kräftezehrend. „Man braucht von Haus aus eine gute Fitness, also Ausdauer und Kraft. Wenn man den ganzen Tag mit der schweren Motorsäge arbeitet, dann geht das ordentlich auf die Arme“, so der angehende Forstwirt.
Sein Ziel ist es, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen, im besten Falle übernommen zu werden und sich danach weiter fortzubilden.

Persönliche Erfolgserlebnisse befeuern seinen Ehrgeiz
Persönliche Erfolgserlebnisse befeuern seinen Ehrgeiz: „Es ist schön, wenn man selbst sieht, wie man sich von Jahr zu Jahr weiter entwickelt und wie die Arbeit immer besser läuft. Dass man die gelernten, theoretischen Fähigkeiten aus der Schule dann auch praktisch draußen gut umsetzen kann.“