Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

REDWITZ: Johnson Matthey: Arbeitnehmer in Redwitz sehen rot

REDWITZ

Johnson Matthey: Arbeitnehmer in Redwitz sehen rot

    • |
    • |
    Johnson Matthey: Arbeitnehmer in Redwitz sehen rot
    Johnson Matthey: Arbeitnehmer in Redwitz sehen rot

    Sie statteten sich mit Trillerpfeifen aus,  rollten Banner auseinander und stellten sich auf dem Firmengelände zwischen Parkplatz und Pförtnergebäude auf: Am Donnerstagvormittag legten über 120 Mitarbeiter der Frühschicht im Betrieb Johnson Matthey Catalysts nach einem Aufruf der IG Metall die Arbeit nieder.

    Die Arbeitnehmer am Redwitzer Standort des weltweit marktführenden Katalysatorenherstellers fordern mit der Gewerkschaft im Rücken eine Erhöhung der Entgelte in Höhe von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, eine soziale Komponente, beispielsweise in Form einer Inflationsausgleichsprämie (IAP), sowie eine Angleichung der Urlaubsgeldregelung auf das Niveau des Flächentarifvertrags der bayerischen Metall- und Elektroindustrie. Das machen sie auf gedruckten und teilweise auch selbst bemalten Plakaten deutlich: "Wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ihren Preis!" und "IAP für Zeitarbeiter - sind wir es nicht wert?" steht unter anderem darauf. 

    Dass sich so viele Arbeitnehmer vor der Firma versammelt haben und mit demonstrieren rechnen ihnen der zuständige Gewerkschaftssekretär der IG Metall Coburg, Benjamin Oster, sowie seine Kollegen Jürgen Wawarsig und Floran Pröbster, zuständig vor allem für die Belange der Jugend, hoch an. Schließlich könne man nur zusammen etwas erreichen und der Geschäftsführung durch eine solche Aktion vermitteln, dass etwas verändert werden muss.  Die Gewerkschaftssekretäre erinnern in ihren Reden noch einmal daran, dass direkt im Anschluss an den rund einstündigen Warnstreik die nächste Verhandlung mit der Geschäftsführung stattfinden werde. Verhandlungsführer ist Michael Pfeifer, Tarifsekretär der IG Metall Bayern. Diesem wurde allerdings der anhaltende Bahnstreik zum Verhängnis und auch das Auto habe am Morgen zunächst den Dienst verweigert - deshalb schaffe es Pfeifer nicht zum Warnstreik, wohl aber natürlich zur anschließenden Verhandlung, wie Oster ausrichtete.

    Am Mittwoch wird bei "Johnson Matthey Catalysts" wieder gestreikt.
    Am Mittwoch wird bei "Johnson Matthey Catalysts" wieder gestreikt. Foto: Sarah Jakob
    undefined

    Den Grund für die Zusammenkunft erklärt Oster vor Ort. Er liegt dem Ausgang einer ersten Verhandlungsrunde zugrunde:  „Mit dem bislang vorgelegten Angebot des Arbeitgebers können wir nicht zufrieden sein.“ Es sei den Beschäftigten keine verlässliche Erhöhung der monatlichen Festvergütung angeboten worden, sondern lediglich Entgeltsteigerungen in Aussicht gestellt, wenn gewisse wirtschaftliche Kennzahlen einträfen, bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Zu den weiteren Forderungen habe es gar keine Angebote gegeben. Dass das insgesamt zu wenig sei, sind sich Oster,  Wawarsig, Pröbster allesamt einig. Mitarbeiter erklären auf Nachfrage, dass sie sich von den Verhandlungen mehr Lohn und die IAP erhoffen. Das würde mehr Wertschätzung signalisieren. Zu den Mitarbeitenden sprachen außerdem Norbert Jungkunz von der katholischen Betriebseelsorge Bamberg, Betriebsratsvorsitzender Gerhard Gold und Betriebsrätin Lucia Friedrich. Ihren Forderungen, dass sich allein aufgrund der steigenden Lebensunterhaltungskosten endlich etwas tun müsse, stimmten die Zuhörenden mit lautem Applaus, Rufen und Pfiffen zu. Das letzte Mal hatten sie laut Oster im Jahr 2020 eine Entgelterhöhung erhalten. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden