Stücke von Chopin, Liszt und zahlreiche Eigenkompositionen der Geschwister Laetitia und Philip Hahn ertönen bald am Marktplatz und versprechen, das Publikum mitzureißen.
Für das nächste Klassik-Open-Air zugunsten der „Stiftung unser Lichtenfels“ am Donnerstag, 1. August, reisen die beiden Herzblut-Musiker in die Korbstadt, wo sie ab 19 Uhr auf der Bühne vor dem Markt 2 ihr Konzert spielen werden.
Laetitia und Philip Hahn dürften zu Recht „Wunderkinder“ genannt werden, betont Roberto Bauer . Der Stiftungsrat hat den Kontakt zum Management der beiden Ausnahme-Talente aufgebaut und geht während der Pressekonferenz zur Veranstaltung näher auf die Lebensläufe der aus Düsseldorf stammenden Hahns ein.
Wunderkinder – das trifft beim Blick auf die Biografien der beiden sehr wohl zu, ist ihr Betrachter doch fast versucht, ungläubig ein zweites Mal hinzuschauen, ob das Gelesene so stimmen kann: Im Alter von zwei und eineinhalb Jahren beginnen Laetitia und Philip Hahn das Klavier zu spielen, sind im Kleinkind- und Teenie-Alter in Film und Fernsehen zu sehen, überspringen mehrere Schulklassen und treten mit Weltstar-Pianist Lang Lang auf.
Musik mit „Weltniveau“
Bürgermeister Andreas Hügerich freut sich auf das bevorstehende Benefizkonzert und verspricht „Künstler mit Weltniveau“. Nach diesen hätte sein Stiftungskollege Bauer, wie so oft, die „Ohren offen gehalten“.
In Thomas Gottschalks „Wetten, dass..?“ hört Bauer vor Jahren Philip Hahn zum ersten Mal spielen und ist damals „bald verrückt geworden“ vor Begeisterung. „Wie das sein kann, dachte ich, als ich den damals vier, fünf Jahre alten Jungen in der Sendung sah“, erinnert er sich während der Zusammenkunft im historischen Sitzungssaal. Auch Sponsorin Birgit Müller, Geschäftsführerin des Pianohauses Maintal in Schwürbitz hat die Hahns bereits live gehört und ist gespannt, sie nach einiger Zeit wieder zu erleben.
Bauer berichtet, dass die Vorbereitung für ein solches Event einen langen zeitlichen Vorlauf benötige und er sich alsbald zusammen mit Stiftungsrat Bernd Legal daran machte, die beiden Musik-Genies in die Korbstadt zu holen. „Ich habe mit den Eltern gesprochen. Sie managen die beiden und haben gleich begeistert Interesse signalisiert.“ Bauer zufolge würden sich die fast 21-Jährige und ihr sechs Jahre jüngerer Bruder sehr auf den Auftritt in Lichtenfels freuen, gerade, weil sie schon von den bisherigen Klassik-Open-Airs gehört haben. Im vorigen Jahr war beispielsweise gefeierte Pianist Joo-Young Kim am Obermain zu Gast. Wie damals wird auch diesmal der Eintritt zum Konzert frei sein, für das leibliche Wohl ist gesorgt. Um Spenden für die „Stiftung unser Lichtenfels“ wird gebeten, damit man auch weiterhin „für die Stadt etwas bewegen kann“, so Bauer. Dem stimmen Bürgermeister Hügerich und Bernd Legal zu.

Beethoven trifft auf Hahn-Duo
Legal selbst macht im Anschluss klar, wie hochwertig das musikalische Potpourri am 1. August sein wird. Nach Chopins Etüden op. 10 und Liszts „Liebestraum Nr. 3“ und der Sonate „Après une lecture du Dante“ werden ausschließlich Eigenkompositionen gespielt. „Dadurch wird klar, dass die beiden auch kompositorisch sehr aktiv sind. Das ist bewundernswert.“ Roberto Bauer berichtet von einer weiteren Besonderheit des Abends: Zum ersten Mal wird die zeitgenössische Interpretation der Hahns von Beethovens berühmter 9. Sinfonie erklingen.
„Jeder, der kommt, soll einen wunderbaren Abend haben“, wünscht sich indes Bürgermeister Hügerich und hofft auf gutes Wetter. Klassik-Freunde und alle, die es noch werden wollen, können sich auf insgesamt 700 Stühlen und an 60 Stehtischen auf und um den Marktplatz niederlassen.
Wer bereits im Vorfeld des Konzert spenden möchte, kann dies für „Stiftung unser Lichtenfels“ unter der IBAN DE31 7835 0000 0044 9999 44 und dem Verwendungszweck „Stiftung unser Lichtenfels“. Ab einem Betrag von 200 Euro geben Spender bitte an, ob es sich um eine Spende, oder eine Zustiftung handelt.
Zwei Geschwister, zwei Ausnahme-Talente Laetitia Hahn wurde 2003 in Düsseldorf geboren. Mit zwei Jahren begann sie Klavier zu spielen, mit vier Jahren wurde sie eingeschult und übersprang vier Klassen. 2012 bestand sie die Aufnahmeprüfung als Jungstudentin für die Musikhochschule in ihrer Heimatstadt. Bereits mit zwölf Jahren begann sie den Studiengang „Bachelor of Arts in Music“ an der Kalaidos University of applied sciences in Zürich. Sie tritt in renommierten Konzertsälen auf und arbeitet mit bekannten Orchestern zusammen. Sie leitet Meisterkurse und fungiert als Jurorin, etwa bei „Jugend musiziert“. Philip Hahn wurde 2009 in Düsseldorf geboren, begann mit eineinhalb Jahren Klavier zu spielen und wurde mit vier Jahren als Jungstudent aufgenommen. Mit fünf Jahren wurde er eingeschult und übersprang zwei Schulklassen. Er studiert seit 2020 am Royal Conservatoire of Antwerp. Im biografischen Epos „Il Boemo“ spielte er den jungen Mozart. Der Film unter der Regie von Petr Vaclav wurde in den USA für die Oscars nominiert und erhielt sechs Böhmische Löwen. 2022 galt er als bester Film in Tschechien. Die Geschwister gewannen zahlreiche internationale Wettbewerbe und engagieren sich regelmäßig in Friedens- und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Quelle: Stadt Lichtenfels