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SCHNEY: Robert Hofmann in Schney streicht 40 Stellen

SCHNEY

Robert Hofmann in Schney streicht 40 Stellen

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    Die Robert Hofmann GmbH in Schney entlässt rund 40 Beschäftigte: Das wurde am Montag in der Betriebsversammlung bekannt.
    Die Robert Hofmann GmbH in Schney entlässt rund 40 Beschäftigte: Das wurde am Montag in der Betriebsversammlung bekannt. Foto: Annette Körber

    Schon vor der Betriebsversammlung am Montag hatte sich die Nachricht verbreitet: Bei der Robert Hofmann GmbH werden Stellen gestrichen. Am späten Nachmittag war dann auch klar, wie viele es trifft. Das Unternehmen trennt sich von etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dies hat die Geschäftsführung der Redaktion auf Anfrage bestätigt.

    Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, beschäftigt das Unternehmen aktuell knapp 200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Das heißt, jeder Fünfte ist betroffen. Für sie will das Unternehmen nun eine Transfergesellschaft gründen.

    Ziel sei es, den Abbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Eine Sozialauswahl nach ausgewogenen Kriterien habe die Geschäftsführung bereits vorgenommen. Welche Kriterien das sind, wird nicht mitgeteilt. Die Redaktion weiß von Mitarbeitern, die trotz langjähriger Beschäftigung im Betrieb nun gehen sollen. Eigentlich wäre es Aufgabe des Betriebsrats, einen Sozialplan auszuhandeln. Ein solches Gremium gibt es nach Informationen der Redaktion bei der Robert Hofmann GmbH jedoch nicht.

    Freiwillige Einigungen

    Laut Pressemitteilung sollen betriebsbedingte Kündigungen so weit wie möglich vermieden werden. Das Unternehmen strebe bis Ende Mai freiwillige Einigungen mit den betroffenen Mitarbeitenden an. Vertreter der Geschäftsführung, der Transfergesellschaft und der Agentur für Arbeit stünden den betroffenen Mitarbeitenden für Gespräche zur Verfügung.

    Oliver Hofmann, Geschäftsführer der Robert Hofmann GmbH betont, dass dem Familienunternehmen diese Entscheidung „extrem schwer“ falle: „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Jahrzehnte bei uns und es gibt eine hohe Bindung.“

    Ein Blick auf die Zahlen des Unternehmens, die auf northdata.de zu finden sind, zeigt, dass das Geschäft schon länger nicht mehr rund läuft. 2018 ist das Unternehmen erstmals in rote Zahlen gerutscht, 2022 machte es fast acht Millionen Euro Schulden. Erst 2023 wurde wieder ein kleiner Gewinn in Höhe von 727.737 Euro verbucht, bei einem Umsatz von 24 Millionen Euro.

    Auch die Robert Hofmann GmbH ist mit den erheblichen Herausforderungen konfrontiert, mit denen der Automobilsektor zu kämpfen hat. In der Pressemitteilung ist von Absatzeinbrüchen aufgrund einer schwachen Nachfrage und hohen Produktionskosten die Rede, aber auch von wachsendem Konkurrenzdruck aus China. Der Umsatzanteil des Automobilbereichs der Robert Hofmann GmbH sei von 95 Prozent im Jahr 2016 bis heute stetig gesunken. In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen in diesem Segment deutlich rote Zahlen geschrieben. Eine nachhaltige Verbesserung der Auftragslage sei derzeit nicht absehbar. Deshalb ziehe der Betrieb nun Konsequenzen und strukturiere seine Geschäftsbereiche neu.

    Der Fokus, so wird angekündigt, soll künftig auf Branchen mit wirtschaftlich positiven Aussichten liegen. Als solche wird neben der Luft- und Raumfahrt auch der Bereich Medizintechnik benannt. Beide Sparten habe das Unternehmen kontinuierlich aufgebaut. In den vergangenen neun Jahren habe es sich zum größten Hersteller von Kunststoff-Spritzgussbaugruppen in Europa entwickelt.

    Die Verluste stoppen

    Die Aktivitäten als Automobilzulieferer dagegen will die Robert Hofmann GmbH am Standort in Lichtenfels bis zum Jahresende vollständig herunterfahren. Aufträge aus dem Automobilbereich werde zukünftig das bestehende Partnernetzwerk abdecken.

    Oliver Hofmann erklärt die Strategie: „Wir müssen die Verluste im Automobilbereich stoppen, um in den Zukunftsbereichen Luftfahrt und Medizintechnik stärker investieren zu können. Hier sehen wir erhebliche Wachstumschancen.“ (red)

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