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Landkreis Lichtenfels: Arbeitslosenquote sinkt auf 4,3 Prozent

Lichtenfels

Landkreis Lichtenfels: Arbeitslosenquote sinkt auf 4,3 Prozent

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    Die im März in Schwung gekommene Frühjahrsbelebung setzte sich auch im April fort, meldet die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Im Landkreis Lichtenfels sank die Zahl der Arbeitslosen um 42 Personen (-2,4 Prozent) auf 1685. Ende des Monats waren lediglich 0,4 Prozent mehr (+6) arbeitslos gemeldet als in 2024. Lichtenfels ist agenturbezirksweit die einzige Region, in der der Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Erliegen gekommen ist.

    Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ging entgegen dem bundesweiten Trend seit dem Vorjahr sogar um 15,2 Prozent beziehungsweis 74 Personen auf 413 zurück. 24,5 Prozent der Arbeitslosen haben einen ausländischen Pass.

    Weniger Bürgergeld-Empfänger

    Das Jobcenter verzeichnet als einziges im Bezirk einen Rückgang, mit 705 Arbeitslosen sind es 13,2 Prozent (-107) weniger Bürgergeldempfänger als 2024.

    Im vergangenen Monat wurden 9,2 Prozent mehr Menschen freigesetzt als im Vorjahr. Derweil konnten 2,7 Prozent weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich im April um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Sie liegt exakt auf dem Vorjahresniveau.

    Dem Arbeitgeberservice wurden aus dem Landkreis Lichtenfels im April 126 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote gemeldet. Das sind 32,3 Prozent (-60) weniger als im Vorjahr. Im Stellenpool gibt es aktuell 874 Beschäftigungsperspektiven, 13,8 Prozent (-140) weniger als 2024. Die Industrie (-77 Stellen) sowie Verkehr und Logistik (-64 Stellen) verzeichnen den größten Rückgang des Personalbedarfs. Bei den Gesundheitsberufen (+58 Stellen) und sozialen und kulturellen Dienstleistungs-berufen (+34 Stellen) hingegen hat er jeweils um über 50 Prozent zugenommen.

    Zahlen im Bezirk

    In den vergangenen vier Wochen ging die Arbeitslosigkeit im gesamten Arbeitsamtsbezirk (Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels) laut der Pressemitteilung um weitere 524 (-3,6 Prozent) auf 14.002 Personen zurück.

    Die Arbeitslosigkeit nahm noch dynamischer ab als im März. Im Vergleich zu wirtschaftlich prosperierenden Jahren fiel der Rückgang jedoch ungefähr halb so kräftig aus.

    Seit dem vergangenen Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 1096 Personen (+8,5 Prozent) gestiegen. Das liegt neben den Auswirkungen der anhaltenden konjunkturellen Schwächephase an der weiterhin großen Zahl von Geflüchteten in der Region, die zum überwiegenden Teil Bürgergeld von den Jobcentern beziehen.

    Ende April waren im Agenturbezirk 999 Ukrainer und weitere 971 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer (davon 586 Syrer, 122 Afghanen, 41 Iraker und 27 Iraner) arbeitslos gemeldet.

    Viel Bewegung

    Der Arbeitsmarkt ist weiterhin viel in Bewegung. Die Jobperspektiven sind daher insbesondere für Fachkräfte gut. In den vergangenen vier Wochen fanden 1564 arbeitslose Frauen und Männer eine neue Beschäftigung. Das waren lediglich 5,2 Prozent weniger (-86) als 2024. Es wurden 1365 Menschen entlassen, 0,6 Prozent (-8) weniger als im Vorjahr. Die Arbeitsaufnahmen überstiegen die Zahl der Freisetzungen um 199. Die Arbeitslosenquote nahm im April um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent ab. Ihr Vorjahresniveau lag bei 3,7 Prozent.

    Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Der April bescherte der gesamten Region trotz der konjunkturellen Schwächephase eine für mich überraschend dynamische Frühjahrsbelebung. Bereits vor Ostern hatten so gut wie alle Betriebe wieder ihre Mannschaft an Bord.

    Insbesondere Männer, die das Gros der Beschäftigten im Baugewerbe sowie im Garten- und Landschaftsbau ausmachen, profitierten von den Wiedereinstellungen. Mehr als drei Viertel (76,3 Prozent) des Rückgangs der Arbeitslosigkeit entfiel daher in den vergangenen Wochen auf sie. Ihre Zahl verringerte sich um 400 oder 4,8 Prozent. Aber auch der Tourismus und die Gastronomie suchen wieder für die Saison Personal. So reduzierte sich die Arbeitslosigkeit der Frauen, die dort überwiegend beschäftigt sind, um 124 beziehungsweise 2,0 Prozent.

    Gelassener geworden

    Zu Jahresbeginn beschäftigten uns zunehmend die Hiobsbotschaften von anstehenden größeren Entlassungen, überwiegend aus der Industrie, die dann nach und nach abflauten. Anfang April kam die erste Meldung von höheren Zöllen. Im Affekt stornierten Arbeitgeber ihre bei uns gemeldeten Stellen. Mittlerweile haben sie jedoch gelernt, mit der neuen volatilen Politik gelassener umzugehen und melden uns ihre Stellen wieder zurück.“

    Der Stellenbestand sei von Rekordwerten der vergangenen Jahre jenseits der 10.000-Marke jedoch weit entfernt. Der Arbeitsmarkt werde weiterhin von der Konjunkturflaute sowie den Transformationsprozessen beeinträchtigt, so Trebes.

    Abwartend

    „Unsere Firmenbetreuer des Arbeitgeberservice beobachten derzeit den Trend, dass sich Betriebe auf der einen Seite für die Zukunft wappnen, indem sie auf Ausbildung setzen. Auf der anderen Seite zeigen sie sich abwartend, Neueinstellungen werden befristet beziehunsweise verschoben, da in den kommenden Wochen viele neue politische Entscheidungen erwartet werden.“

    Im Dezember 2024 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 106 Betriebe für 1771 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Lediglich 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzabeit. .

    Fachkräfte haben Vorfahrt

    Im April bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg von den Firmen 1204 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet. Das waren 11,1 Prozent beziehungsweise 151 weniger als im vergangenen Jahr. Der Stellenbestand hat im Vergleich zu 2024 mit 6574 Beschäftigungsangeboten um 29,3 Prozent (-2727 Stellen) abgenommen. Das ist der niedrigste Stand in einem April seit Ausbruch der Corona Pandemie vor fünf Jahren. Insbesondere das Angebot an Helferstellen ist stark gesunken. Mit 1269 Jobangeboten hat sich ihr Bestand seit 2024 (-48,5 Prozent, -1194) fast halbiert. Weniger als jede fünfte Stelle (19,3 Prozent) ist derzeit für Hilfskräfte bestimmt.

    Für Fachkräfte (-24,7 Prozent, -1269 auf aktuell 3866 Stellen) sowie Spezialisten und Experten (-15,5 Prozent,-264 auf aktuell 1439 Stellen) fiel der Rückgang des Personalbedarfs wesentlich geringer aus.

    Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen momentan 213 potentielle arbeitslose Bewerber.

    Jobcenter

    Ende April waren 6500 Personen bei den Jobcentern des Agenturbezirks arbeitslos gemeldet. In den vergangenen vier Wochen hat ihre Zahl um 157 Personen (-2,4 Prozent) abgenommen.

    Der Rechtskreis des SGB II ist vom jahreszeitlichen Auf und Ab am Arbeitsmarkt nicht so ausgeprägt betroffen wie der des SGB III. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel daher im April zu 70,0 Prozent auf den Versichertenbereich des SGB III. Die Zahl der arbeitslosen Bürgergeldbezieher liegt um 447 Personen beziehungsweise plus 7,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ursache dafür ist weiterhin die große Zahl an Flüchtlingen, die von den Jobcentern betreut werden. Insgesamt sind es 1848.

    Im SGB III ist die Arbeitslosigkeit mit 7502 Menschen um 9,5 Prozent (+649 Personen) größer als vor einem Jahr. (red)

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