In seinem Rückblick anlässlich der Kommandantenversammlung nannte Kreisbrandrat Thilo Kraus die wichtigsten Ereignisse seit seinem Amtsantritt am 28. Februar 2024. Zu diesem Termin habe auch die neu aufgestellte Kreisbrandinspektion ihren Dienst aufgenommen. Mit Steffen Imhof, Matthias Kohles, Andreas Leikeim und Bianca Zapf seien hier vier neue Mitglieder als Kreisbrandmeister bzw. -Meisterin hinzugekommen. Zum 1. September folgte Johannes Lohneis. Die Neubesetzungen seien notwendig geworden, da bisherige Mitglieder ausgeschieden waren. Zum 1. Januar 2025 werde eine weitere, bisher vakante, Fachkreisbrandmeister-Stelle mit Christian Kunstmann besetzt.
Erfreuliches berichtete Kraus von der Mitgliederentwicklung. Wenngleich sich die Anzahl der Freiwilligen Feuerwehren zum 31. Dezember 2023 wegen Auflösungen und Zusammenschlüssen von 110 auf 108 reduziert habe, verzeichne man zu diesem Stichtag 3.503 (+67) Erwachsene, 386 (+46) Jugendliche sowie 344 (+96) Kinder, insgesamt also 4.233 (+209) Aktive in den Wehren.
Die Anzahl der Einsätze sei 2022 (957) und 2023 (936) annähernd konstant geblieben. Im laufenden Jahr 2024 seien zum 31. Oktober bereits 1233 Einsätze zu verzeichnen gewesen, ein Plus von 297. Dies sei nicht zuletzt auf die Starkregenereignisse am ersten Juni-Wochenende zurückzuführen. Allein hier seien über 500 Einsätze für die Feuerwehren angefallen. In diesem Zusammenhang beschäftige sich die Kreisbrandinspektion mit der Überarbeitung des bereits bestehenden Starkwetterkonzeptes. Insbesondere solle hier die Koordination und Abarbeitung von einzelnen Einsätzen optimiert werden.
Die digitale Alarmierung der Feuerwehren habe im laufenden Jahr ausgebaut werden können. Neben der Alarmierung über digitale „Pager“ seien insgesamt 93 Sirenen im Landkreis umgerüstet worden. Deshalb werde der bisherige analoge Alarmierungsweg nun sukzessive zurückgebaut.
Wenige Plätze zugewiesen
In Sachen Lehrgänge auf Landkreisebene gebe es ebenfalls erfreuliche Entwicklungen, so Kreisbrandrat Kraus. Im Jahr 2023 seien Angebot und Nachfrage so groß wie noch nie gewesen. An insgesamt 109 verschiedenen Lehrgängen hätten 1615 Feuerwehrangehörige teilgenommen. In Summe seien so 14.200 ehrenamtliche Stunden für Aus- und Fortbildung geleistet worden.
Unbefriedigend sei die Situation bei den Lehrgängen an den Staatlichen Feuerwehrschulen. Hier würden dem Landkreis Lichtenfels regelmäßig weit weniger Plätze zugewiesen als tatsächlich benötigt würden. Besonders gelte das für Gruppenführer (zugeteilt 29, benötigt 63), Leiter einer Feuerwehr (19 von 38) oder Jugendwarte (9 von 27). Für das Team der Brandschutzerziehung würde noch Verstärkung gesucht. Gefragt seien hier insbesondere Kameradinnen und Kameraden, die vormittags Zeit haben, um Schulen und Kindergärten oder Kindertagesstätten zu besuchen.

Aus dem Landratsamt Lichtenfels berichtete Sachgebietsleiter Achim Liesaus vom aktuellen Stand zum neuen Katastrophenschutzzentrum, das sich im Gewerbegebiet „An der Zeil“ in Schney befindet. Die Zweckvereinbarung mit der Stadt Lichtenfels zur Unterbringung der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenfels/Main – Gefahrenschutzzug sei vor Kurzem unterzeichnet worden, so dass der Auf- und Ausbau nun erfolgen könne. Auf dem 7.000 Quadratmeter großen Gelände könnten künftig auch überörtliche Aus- und Fortbildungen der Feuerwehr stattfinden. Ferne solle unter anderem ein Sandsackdepot eingerichtet werden und die Einsatzleitung bei zum Beispiel Starkwetterereignissen geeignete Räumlichkeiten erhalten.
Polizist zu Gast
Aktiver Dienst in einer Freiwilligen Feuerwehr könne nach einer beabsichtigten Novellierung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes in absehbarer Zeit bis zum Renteneintrittsalter geleistet werden. Die Altersgrenze würde damit von 65 auf 67 Jahre angehoben.

Als Gastredner informierte Polizeirat Steffen Schorr die Anwesenden zum Thema „Gewalt gegen Einsatzkräfte“. Aus dem Kreis der Kommandantinnen und Kommandanten wurden verdiente ehemalige Mitglieder der Kreisbrandinspektion mit Beifall und „Standing Ovations“ verabschiedet: Für ihr jahrzehntelange Tätigkeit erhielten Siegfried Hammrich (seit 2006) die Ernennung zum Ehrenkreisbrandinspektor und Sigrid Mager (seit 2001) die Ernennung zur Ehrenkreisbrandmeisterin des Landkreises Lichtenfels sowie ein Präsent. Kreisbrandmeister a.D. Marko Fischer, der die Position ebenfalls über drei Jahre bekleidete, wurde ebenfalls mit einem Präsent verabschiedet.