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LICHTENFELS: Landkreis Lichtenfels: 2020 weniger Verkehrsunfälle

LICHTENFELS

Landkreis Lichtenfels: 2020 weniger Verkehrsunfälle

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    Die Polizeiinspektion Lichtenfels zieht gemeinsam mit der Polizeistation Bad Staffelstein eine Bilanz der Verkehrsunfälle im Jahr 2020.
    Die Polizeiinspektion Lichtenfels zieht gemeinsam mit der Polizeistation Bad Staffelstein eine Bilanz der Verkehrsunfälle im Jahr 2020. Foto: Markus Drossel

    Insgesamt gab es im vergangenen Jahr weniger Verkehrsunfälle im Landkreis Lichtenfels. Das stellen die Verantwortlichen der Polizeiinspektion Lichtenfels und der Polizeistation Bad Staffelstein in ihrer kürzlich veröffentlichen Statistik heraus. Gestiegen sei allerdings der Anteil an Motorrad- und Radunfälle.

    Geschehen auf A70 und A73 nicht enthalten: Hier gab es 106 Unfälle

    Die Auszüge aus der Statistik zum Verkehrsgeschehen 2020 umfassen mit Stadt und Landkreis Lichtenfels den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Lichtenfels mit der Polizeistation Bad Staffelstein. Nicht berücksichtigt sind das Unfallgeschehen, die Straftaten und Ordnungswidrigkeiten auf den Bundesautobahnen A70 und A73 im räumlichen Zuständigkeitsbereich. Diese beiden BAB werden durch die Verkehrspolizeiinspektionen Bamberg, Coburg und Bayreuth in eigener Zuständigkeit betreut. Hier kam es zu 106 Verkehrsunfällen im Jahr 2020.

    Die Corona-Pandemie habe auch Auswirkungen auf die Anzahl der Verkehrsunfälle und der im Rahmen der Verkehrsüberwachung festgestellten Verstöße gehabt, heißt es in der Pressemitteilung. In vielen Fällen seinen die Zahlen im Jahr 2020 rückläufig, da schlichtweg weniger Verkehr auf heimischen Straßen geherrscht habe.

    Pedelecs sowohl im Landkreis als auch in Oberfranken öfters verwickelt

    Aber, die Zahlen sind laut der heimischen Polzei nicht in allen Bereichen gefallen. Der bayernweite Trend habe sich auch im Landkreis Lichtenfels fortgesetzt, die Motorrad- und die Radunfälle seien angestiegen.

    Im Regierungsbezirk Oberfranken sei auch ein Ansteigen der Motorradunfälle zu verzeichnen gewesen, hingegen habe die Anzahl der Radunfälle geringfügig abgenommen. Das Unfallgeschehen mit Pedelecs nahm sowohl in Oberfranken wie auch im Landkreis Lichtenfels zu.

    Im Jahr 2020 bearbeitete die Polizei laut eigener Angabe im Landkreis Lichtenfels 1491 (Vorjahr: 1723) Verkehrsunfälle. Hiervon ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeistation Bad Staffelstein 386 (495) Unfälle. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl also um 232 Verkehrsunfälle, dies entspricht 13,46 Prozent.

    Unfälle mit Personenschaden um 16,81 Prozent gesunken

    Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank auf 193 (232). Dies entspricht einer Reduktion von 16,81 Prozent. Dabei seien 62 Personen (49) schwer und 179 (242) leicht verletzt worden. 5 (49) Unfälle mit Personenschaden haben sich im Bereich der Polizeistation Bad Staffelstein ereignet. Hierbei erlitten 25 (14) Personen schwere und 41 (47) leichte Verletzungen.

    Ein Todesfall: Jogger wurde in der Dunkelheit von Auto erfasst

    Leider habe sich 2020 ein Verkehrsunfall mit tödlichen Unfallfolgen ereignet. Ein männlicher Jogger habe in Burgkunstadt versucht, die Bundesstraße 289 bei Dunkelheit zu überqueren, und sei dabei von einem Auto erfasst worden, das aus Richtung Kulmbach kam. Der Jogger sei noch an der Unfallstelle verstorben.

    Der Gesamtschaden aller Verkehrsunfälle belief sich auf 2,49 (2,82) Millionen Euro.

    Ein Polizist kontrolliert mit dem Radarmessgerät die Geschwindigkeit.
    Ein Polizist kontrolliert mit dem Radarmessgerät die Geschwindigkeit. Foto: M. Drossel

    Die Zahl der Unfälle, an denen motorisierte Zweiradfahrer beteiligt waren, also vom Mofa über S-Pedelec (45 km/h) bis zum leistungsstarken Motorrad, sei mit 44 (43) auf annähernd gleichem Niveau geblieben, berichtet die Polizei. Die Motorradunfälle seien hingegen auf 31 (25) gestiegen. Dabei hätten 29 (23) Kradfahrer Verletzungen erlitten.

    Ein Motorradfahrer habe schwerste Verletzungen bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Auto davon getragen. Der Fahrzeuglenker führte nach bisherigen polizeilichen Erkenntnissen auf gerader Strecke einen Überholvorgang durch und übersah vermutlich den Motorradfahrer.

    Zunahme der Unfälle mit Radfahrern um 24,62 Prozent

    Um 24,62 Prozent erhöhte sich merkbar die Zahl der Verkehrsunfälle bei den Radfahrern. Insgesamt waren 81 (65) beteiligt. Hierbei erlitten 78 (63) Personen Verletzungen. 58 Radfahrer seien Verursacher des Unfalls gewesen. Pedelec2-Fahrer seien hiervon an 28 (11) Unfällen beteiligt beteiligt gewesen. Hierbei hätten sich insgesamt 18 (10) Personen leicht und 12 (2) Personen schwer verletzt. Bei zwei (1) Unfällen sei der übermäßige Alkoholkonsum der Pedelec-Fahrer ursächlich gewesen. Erfreulicherweise sei bei Verkehrsunfällen, bei denen Fußgänger beteiligt waren, ein signifikanter Rückgang zu verzeichnen. Es kam zu 11 Unfällen (20). Leider sei ein Fußgänger (0) an den Unfallfolgen gestorben.

    Kinder im Straßenverkehr und Schulwegunfälle

    Bei zwölf (16) Verkehrsunfällen sind in 2020 zwölf (17) Kinder verletzt worden. Hier sei eine Reduzierung um 25 Prozent zu verzeichnen. Da die verantwortlichen Fahrzeugführer in allen Fälllen die Kindersicherungspflicht ordnungsgemäß ausgeführt hätten, seien lediglich leichte Verletzungen bei den Kindern zu beklagen gewesen. Ein Schulwegunfall (2) sei im vergangenen Jahr zu verzeichnen gewesen. Dabei habe ein Schüler (2) Verletzungen erlitten. Wie in den Vorjahren kam es an den von den Schulweghelfern betreuten Überwegen zu keinen Unfällen. Bei den an Unfällen Beteiligten „jungen Erwachsenen“ ist laut dem Bericht im Jahr 2020 eine Senkung der Verkehrsunfallzahlen um 15,04 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt verursachte diese Personengruppe 113 (133) Unfälle. 17 (45) Personen erlitten als Autofahrer hierbei Verletzungen.

    Die Zahl der Unfälle mit der Beteiligung von Senioren blieb mit 171 (168) annähernd gleich hoch, die Anzahl der verletzten Personen zum Vorjahr mit 40 unverändert.

    Was sind die häufigsten Unfallursachen?

    Zu den häufigsten Unfallursachen im Landkreis Lichtenfels gehören allen voran ungenügender Sicherheitsabstand, Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren, aber auch Vorfahrtsverstöße, Alkoholeinfluss und überhöhte Geschwindigkeit.

    Der Leiter der Polizeiinspektion Lichtenfels, Erich Günther.
    Der Leiter der Polizeiinspektion Lichtenfels, Erich Günther. Foto: Polizei

    Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit war in Bayern für rund 31 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle die Hauptunfallursache. In Oberfranken hat die Polizei einen deutlichen Rückgang der Geschwindigkeitsunfälle in ihrer Gesamtheit zu verzeichnen. Auch im Landkreis Lichtenfels zeichnete sich ein Rückgang ab. Es kam zu 37 (43) Unfällen bei denen Geschwindigkeit unfallursächlich war. Dabei wurden 14 (22) Personen verletzt.

    27 Unfälle (29) geschahen unter Alkoholeinwirkung. Dabei wurden 16 (16) Personen verletzt. Bei weiteren drei Unfällen (7) lag laut den beamten nachweislich eine Drogeneinwirkung vor. Hierbei wurden drei Personen (3) verletzt und eine Person (0) getötet.

    Die Anzahl polizeilich erfasster Wildunfälle sank mit 432 (452) leicht im Vergleich zum Vorjahr.

    Alkohol und Drogen im Straßenverkehr

    Im zurückliegenden Jahr wurden 68 Fahrzeugführer (132) angezeigt, weil sie unter Alkoholeinfluss am Straßenverkehr teilgenommen oder gar einen Verkehrsunfall verursacht hatten. Außerdem standen 30 unter Drogeneinwirkung (36). Alle Alkohol- und Drogensünder mussten ihren Führerschein für kürzere oder längere Zeit abgeben.

    Bei Kontrollen, bei denen die Geschwindigkeitsmessgeräte der Polizeiinspektion Lichtenfels und der Polizeistation Bad Staffelstein im Einsatz waren, waren 136 Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs, was ein Verwarnungsgeld oder ein Bußgeld bis hin zum Fahrverbot zur Folge hatte. Bei Kontrollen fielen 38 Lkw-Fahrer (73) auf, die gegen die einschlägigen Vorschriften verstoßen haben. Sie wurden deshalb beanstandet.

    Keine Fahrrad-Führerscheine, aber Präventionsuterricht

    Nach den Osterferien 2020 fielen bayernweit alle Schulungen unserer Verkehrserzieher im Rahmen ihrer Aufgaben der Jugendverkehrsschule aus. Im Landkreis Lichtenfels betraf dies 13 Klassen aus sieben Schulen. Somit konnten 240 Schüler der 4. Klassen den Fahrradführerschein nicht erwerben.

    Halt, Polizei: Ein Polizist bittet zur allgemeinen Verkehrskontrolle.
    Halt, Polizei: Ein Polizist bittet zur allgemeinen Verkehrskontrolle. Foto: M. Drossel

    Im Landkreis Lichtenfels hat die heimsiche Polizei im Schuljahr 2019/2020 26 Klassen in 15 Schulen unterrichtet. Für diese 240 Schüler gelang es eine gesonderte Unterrichtseinheit über die Gefahr des „toten Winkels“ in Zusammenhang mit LKW und Kraftomnibussen zu vermitteln.

    Auch die üblichen Besuche der Vorschulkinder von 20 Kindergärten in der Polizeiinspektion Lichtenfels fanden ebenfalls nicht mehr statt.

    Mit der Kreisverkehrswacht Schulweghelfer ausgebildet

    Hingegen sei es gelungen, trotz Corona mit der Kreisverkehrswacht Schulweghelfer auszubilden und sie in ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten einzuweisen. Sie sorgen nach wie vor an 18 Einsatzstellen im Landkreis, etwa an Fußübergängen, für den sicheren Weg der Kinder zur Schule und nach Hause. Die Polizeiinspektion Lichtenfels mit der Polizeistation Bad Staffelstein werde auch im Jahr 2021 ihr Augenmerk auf die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr richten, heißt es zum Abschluss. Insbesondere werde die Überwachung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in den Fokus genommen sowie die Kontrolle und Ahndung von Fahrzeugführerinnen und - führern, die unter der Beeinflussung von Alkohol und illegalen Drogen am Straßenverkehr teilnehmen.

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