Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke und der Geschäftsführer der bayerischen Regiomed-Kliniken, Robert Wieland, werden den Regiomed-Klinikverbund verlassen.
Ausschlaggebend hierfür scheinen Differenzen zwischen den kommunalen Gesellschaftern und der Geschäftsführung über die künftige finanzielle, personelle und medizinische Ausrichtung des Klinikverbunds zu sein. Viele Bürger sorgen sich deshalb nun um die künftige medizinische Versorgung im Landkreis und auch dem Personal wäre es wichtig, eine mittel- und längerfristige Perspektive aufzeigen. Unsere Redaktion hat beim aktuellen Vorsitzenden des Aufsichtsrats, dem Lichtenfelser Landrat Christian Meißner nachgefragt, wie er die Situation beurteilt.
Herr Meißner, sie sind derzeit auch Aufsichtsratsvorsitzender bei Regiomed. Wie beurteilen sie den Weggang der beiden Geschäftsführer?
Christian Meißner: Ich habe hier nichts zu beurteilen, beide Geschäftsführer verlassen den Konzern auf eigenen Wunsch. Das nehme ich zur Kenntnis. Vielleicht aber soviel: bayern- und bundesweit werden nach meiner Wahrnehmung gut bis sehr gut dotierte Geschäftsführerverträge gerade im kommunalen Bereich nur selten wirklich bis zu ihrem Ablauf erfüllt. Das ist eine Entwicklung, die ich für problematisch halte.
Welche Gründe sind ihrer Einschätzung nach ausschlaggebend für den Weggang der Geschäftsführer?
Meißner: Die Verträge werden auf Wunsch der Geschäftsführer aufgelöst. Diese sind mit dem Wunsch nach einer beruflichen Veränderung an Regiomed herangetreten.
Inwiefern ist der Landkreis bereit, aktuell und auch künftig den Klinikverbund weiter finanziell zu unterstützen, beziehungsweise hat der Klinikverbund eine Zukunft?
Meißner: Der Landkreis Lichtenfels hat den Klinikverbund mit dem Ziel des Erhalts der kommunalen Trägerschaft gegründet. Gemeinsam mit den weiteren drei Gesellschaftern hat auch der Landkreis Lichtenfels Regiomed in den vergangenen Jahren unterstützt. Dies wird auch in Zukunft der Fall sein, so dass der Klinikverbund selbstverständlich eine Zukunft hat.
Wäre der Landkreis bereit und in der Lage, das Klinikum Lichtenfels wieder unter eigener Regie zu betreiben?
Meißner: Diese Frage stellt sich derzeit nicht. Wie bereits ausgeführt, wurde der Regiomed-Verbund bewusst gegründet, um gemeinsam mit den drei anderen Gesellschaftern den jeweiligen Krankenhausbetrieb in kommunaler Trägerschaft zu sichern.