Der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (vlf) Bad Staffelstein informierte sich jetzt über die Lage in der Ukraine. Zukunftsträchtige Landwirtschaft und erschütterndes Kriegsleid, diese paradoxe Situation herrsche seit Beginn des russischen Angriffskriegs in dem osteuropäischen Land, heißt es in einer Pressemitteilung zu einer Veranstaltung.
Till Mayer berichtet von Reisen
Durch die Zusammenarbeit der Universität in Sumy mit der Hochschule in Triesdorf konnte der vlf-Vorsitzende Georg Schauer umfangreiche Erfahrungen vor Ort sammeln. Er beschrieb die moderne Landwirtschaft dort mit großen Schlägen, schlagkräftiger Landtechnik und guten Erträgen. 50 Prozent der weltweit gehandelten Sonnenblumenerzeugung stammten aus der Ukraine. Durch das unmittelbare Kriegsgeschehen, die dadurch bedingte Beeinträchtigung der Logistik und die anhaltende Unsicherheit habe der Krieg verheerende Auswirkungen auch auf die Landwirtschaft.
Obermain-Tagblatt Redakteur und Kriegsreporter Till Mayer berichtete von bedrückenden Schicksalen. Mayer bereist als Journalist und Fotoreporter bereits seit 2017 regelmäßig das Kriegsgebiet im Osten der Ukraine.
In den Jahren dort habe er gute Bekannte gewonnen, deren Schicksal er über eine längere Zeit hinweg verfolgt und dokumentiert. Anhand ausdrucksvoller Schwarz-Weiß-Aufnahmen erzählte er von bedrückenden Schicksalen und unendlichem Leid. Die Zerstörungen zum Beispiel in Bachmut seien jenseits aller Vorstellungskraft. Aufgrund der schlimmen Situation sei die Mobilisierung von Soldaten für die Front schwierig. Obwohl in der Ostukraine die Mehrheit der Bevölkerung russisch als Muttersprache habe, bekenne sich diese trotzdem klar zur Ukraine. Leider sei derzeit ein Ende des Krieges nicht absehbar und der Ausgang ist ungewiss. Auch dies führt zu gewaltigen Traumata und psychischen Schäden, besonders bei den Kindern.