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LICHTENFELS: Leere Fitness-Studios am Obermain

LICHTENFELS

Leere Fitness-Studios am Obermain

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    Uns wird immer wieder von unseren Kunden gesagt, dass in den Nachrichten berichtet wird, dass wir Gelder bekommen würden. Also warum sollte man als Kunde noch die Beiträge weiterzahlen. Aber leider ist es so nicht“, so Clarissa Morgenroth aus dem Fit?nFun in Lichtenfels.
    Uns wird immer wieder von unseren Kunden gesagt, dass in den Nachrichten berichtet wird, dass wir Gelder bekommen würden. Also warum sollte man als Kunde noch die Beiträge weiterzahlen. Aber leider ist es so nicht“, so Clarissa Morgenroth aus dem Fit?nFun in Lichtenfels. Foto: Alicia Beez

    Leere Laufbänder, liegen gebliebene Hantelstangen und menschenleere Kursräume – so sieht es derzeit in den Fitnessstudios deutschlandweit aus. Seit November 2020 sind die Studios geschlossen. Für viele Betreiber ist die nun insgesamt siebenmonatige Schließung eine große finanzielle Belastung, gegen die sie kaum etwas tun können.

    „Wir sitzen praktisch da und müssen zuschauen, wie die Arbeit der letzten Jahre so langsam vor sich hin bröckelt.“

    Matthias Hornung, Geschäftsleiter des Sportstudios Highlight in Lichtenfels.

    Lena Mager aus dem Sportstudio Highlight.
    Lena Mager aus dem Sportstudio Highlight. Foto: Alicia Beez

    Wir waren, wie schon im ersten Lockdown die Ersten, die geschlossen wurden, und sind jetzt wahrscheinlich wieder die Letzten, die geöffnet werden. Wir sitzen praktisch da und müssen zuschauen, wie die Arbeit der letzten Jahre so langsam vor sich hin bröckelt“, beklagt Matthias Hornung, Geschäftsleiter des Sportstudios Highlight in Lichtenfels.

    Friseure, Kitas und Schulen dürfen bald wieder öffnen. Wann die Fitnessstudios ihre Türen wieder öffnen, ist noch immer unklar. Nicht zu wissen, wann unter welchen Auflagen eine Öffnung wieder möglich sein wird, stellt für Betreiber der Sportstätten nicht nur eine große wirtschaftliche Belastung dar. Einige Mitarbeiter berichten auch von einer erhöhten psychischen Belastung aufgrund der andauernden Unsicherheit.

    Fitnesstrainerin Lena Mager aus dem Sportstudio Highlight in Lichtenfels schildert: „Keiner weiß, wie und wann es weitergehen wird. Man macht neue Konzepte, obwohl man gar nicht weiß, ob man diese irgendwann einmal anwenden kann. Das ist eine komplette Katastrophe, so in der Luft hängen gelassen zu werden.“

    Fitness-Abonnements werden zunehmend gekündigt

    Die Mitgliederzahlen reduzieren sich von Woche zu Woche. Immer mehr Kunden kündigen ihre Fitnessmitgliedschaft. Nicht mehr das Trainieren von Kunden, sondern die Bearbeitung von Kündigungen und der Gang zum Steuerberater sind aktuell die täglichen Aufgaben einiger Mitarbeiter der Sportstätten.

    Matthias Hornung, Geschäftsleiter des Sportstudios Highlight in Lichtenfels.
    Matthias Hornung, Geschäftsleiter des Sportstudios Highlight in Lichtenfels. Foto: Alicia Beez

    Während der Boomphase über den Herbst und Neujahr waren die Studios ebenfalls geschlossen, weshalb keine neuen Mitglieder gewonnen werden konnten. Die Mehrzahl der Fitnessstudio-Mitarbeiter ist seit mehreren Monaten in Kurzarbeit. Michael Kaiser vom „Fit'nFun Lichtenfels“ fasst die Lage der Fitnessbranche in einem prägnanten Satz zusammen: „Es ist ein wirtschaftlicher Totalschaden.“

    Überbrückungshilfen zu wenig, zudem ist kaum etwas angekommen

    „Uns wird immer wieder von unseren Kunden gesagt, dass in den Nachrichten berichtet werde, dass wir Gelder bekommen. Also warum sollte man als Kunde noch die Beiträge weiterzahlen. Aber leider ist es so nicht“, so Clarissa Morgenroth aus dem Fit'nFun in Lichtenfels. Die Mehrheit aller Fitnessstudios aus dem Landkreis Lichtenfels und Kronach fühlen sich von der Regierung nicht ausreichend unterstützt. Bis vor kurzem (Stand: 15. Februar 2021) erhielten die Studios nur teilweise die Novemberhilfe, und viele Betriebe hätten von der Dezemberhilfe noch keinen Cent gesehen.

    Für den Januar und Februar ist die Überbrückungshilfe III geplant, doch Matthias Hornung stellt klar: „Was im Januar kommt, die Überbrückungshilfe III, das wird bei Weitem nicht reichen“. Die monatlichen Fixkosten werden nicht weniger, tagtäglich kommen neue Kündigungen und der Kundenstamm sinkt immer weiter. Für manche Studios ist unklar, ob sie diese Krise überstehen werden.

    Mitgliedsbeiträge als solidarische Hilfe

    Die Mitgliederbeiträge, die noch bleiben, ermöglichen es den Studios, sich während dieser schweren Zeit über Wasser zu halten. Die Betreiber der Fitnessstudios sind bemüht, die Zeit, in der das Training nicht möglich ist, gutzuschreiben und mit individuellen Angeboten auszugleichen. Viele Studios haben sich kreative Lösungen überlegt und sind gewillt, Einigungen mit ihren Mitgliedern zu finden, um diesen für ihre Treue zu danken. Solidarisches Verhalten wird in der Corona-Krise von Tag zu Tag wichtiger.

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