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LICHTENFELS: Leserbrief: Das ist nicht fair

LICHTENFELS

Leserbrief: Das ist nicht fair

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    Zum Artikel „Finanzausgleich kostet Bayern zehn Milliarden“ (Obermain-Tagblatt, 20. Februar, Seite 1) erreichte uns folgender Leserbrief:

    In ihrem Artikel fehlen meiner Meinung nach einige wichtige Punkte. Der wichtigste Fakt, der meiner Meinung nach fehlt, ist wie viel Bayern überhaupt zahlen muss, gemessen am Bruttoinlandsprdukt (BIP) von Bayern und nicht verglichen mit andern Bundesländern, die weniger Einwohner haben und deswegen natürlich weniger BIP haben.

    Durch ihre Wortwahl („Löwenanteil“) hört es sich fast so an, als würde Bayern das meiste vom BIP abgeben müssen. Es sind aber nur 1,3 Prozent des BIP von Bayern. Und wenn das Geld in Deutschland verteilt wird, hat es mehr Wert als in Bayern, vor allem aktuell, um überall eine gute Wirtschaft zu etablieren. Davon profitiert Bayern ebenfalls.

    Außerdem ist es nicht so, dass Bayern immer nur verloren hat, Bayern hat lange Zeit selbst Gelder bekommen, zwischen 1950 und 1985, nur dadurch konnte sich hier so eine gute Wirtschaft überhaupt erst entwickeln. Auch das ist ein wichtiger Punkt, der fehlt.

    Es ist ein Geben und Nehmen. Und Herrr Füracker von der Christlichen Sozialen-Union sollt eigentlich wissen, dass teilen, vor allem wenn man viel hat, sehr christlich ist. Allerdings muss man hier nicht mit einem Jahrhunderte alten Buch argumentieren. Wenn Bayern tatsächlich kein Geld mehr geben möchte, müsste man aus der Bundesrepublik Deutschland austreten. Dass das keine gute Idee ist, ist hoffentlich klar.

    Wenn man sich jetzt noch mal ihren Artikel anschaut, denkt man Bayern gibt Geld und bekommt nichts dafür. Das stimmt aber nicht, auch das sollte im Artikel erwähnt werden. Zum Beispiel importieren wir nach wie vor 25 Prozent unseres Stromes, vor allem von den Windrädern aus dem Norden.

    Bayern braucht auch keinen Ausgleich für den Finanzausgleich, den nimmt sich der Freistaat. Wir möchten hier zum Beispiel kein Endlager für Atommüll, ohne wissenschaftliche Gründe dahinter.

    Bayern kann sich sehr glücklich schätzen, Teil der Bundesrepublik Deutschland zu sein. So funktioniert der Sozialstaat: Die Reichen helfen den Armen. Und wenn Bayern wieder wirschaftliche Probleme bekommt, wird der Rest von Deutschland uns helfen.

    Doch ich denke all das ist ihnen klar, eigentlich möchte ich auf eine Sache hinaus: Wenn sie schon einen solchen Artikel schreiben, der nur aus einer Meinung besteht, dann kennzeichnen Sie ihn doch bitte als solchen. Da es aber anscheinend ein ganz normaler Artikel ist, fehlen mir hier Gegenstimmen.

    Ich habe in dieser E-Mail genügend Punkte angebracht, die man hätte schreiben können. Sie haben keinen davon nur ansatzweise erwähnt und nur das aufgeschrieben, was Herr Söder und die CSU durch die Welt posaunen. Wenn sie vier Tage vor der Wahl einen solchen Artikel auf die Titelseite packen, ohne die angesprochene Kennzeichnung, wirkt es fast wie Wahlwerbung für die CSU, verpackt in einem „neutralen“ Artikel. Dass das nicht fair und demokratisch ist, versteht sich hoffentlich von selbst.

    Noah Klaus

    Lichtenfels

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