Bezugnehmend auf einen Medienbericht vom 15. Dezember (nicht im Obermain-Tagblatt erschienen) wendet sich die Interessensgemeinschaft Schney-Lichtenfels in diesem Beitrag an das Landratsamt Lichtenfels, vor allem aber Landrat Christian Meißner und seinen Pressesprecher Andreas Grosch. Thema ist die Flüchtlingsunterkunft in Schney (wir berichteten mehrmals):
Herr Grosch bemerkte im oben genannten Artikel: „Doch bisher sei die Interessensgemeinschaft noch nicht auf das Landratsamt zugekommen, um direkte Gespräche zu führen“. Diese Aussage stimmt so nicht. Ein persönliches Gespräch im Landratsamt mit Herrn Meißner und drei Vertretern der Interessensgemeinschaft fand bereits am 31. März 2023 um 10 Uhr statt. Inhalt der Unterhaltung waren seiner Zeit bereits die Sorgen, Ängste und Fragen der Bürger zur geplanten Container-Bauweise in Schney, zum Sicherheitskonzept, aber auch zu den möglichen, konkret benannten Alternativen.
Darauf folgten ein regelmäßiger Schriftverkehr und die immer wiederholte Bitte der Interessensgemeinschaft, die offenen Fragen zu beantworten. Eine weitere Einladung zu persönlichen Gesprächen erfolgte durch das Landratsamt hierbei nicht. Die Fragen blieben größtenteils bis heute unkommentiert oder wurden sehr unbefriedigend beantwortet. Nicht nur die Interessensgemeinschaft Schney-Lichtenfels, sondern auch alle anderen Bürger, der Stadtrat Lichtenfels sowie die Mitglieder des Bauausschusses sind mehr als empört über die Informationspolitik des Landrats zu diesem allgemein bewegenden Thema. Was denn nun Herr Meißner ?!
Geplant war laut Bekanntgabe im März 2023 die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Container-Bauweise in Schney für 66 Personen. Es folgte der Tekturantrag für zirka 100 Personen in dreistöckiger Bauweise. Dann der Erweiterungsantrag für ein weiteres Gebäude auf insgesamt 200 Personen. In den Ausschreibungen spricht man nun plötzlich von „bis zu 220“ Bewohnern !! Was denn nun Herrn Meißner?
„Container-Insel“ bei alljährigem Hochwasser?! Im Dezember 2023 und auch Anfang Januar 2024 traf das jährliche Hochwasser die Bürger des Lichtenfelser Wegs wieder. Im Hinblick auf die allgemeine Klimaerwärmung sollte hier in den kommenden Jahren auch mit keiner Besserung zu rechnen sein, im Gegenteil. Hat man sich seiner Zeit auch mal einen Eindruck zum Hochwasser vor Ort gemacht? Das Wasser belegte das gesamte Gelände, inklusive Fußballplätze des FC Schney, und überschwemmte dabei auch alle umliegenden Ausweichflächen und den Fußweg Schneyer Weg nach Lichtenfels. Auch die Feuerwehr war zu diesem Ereignis vor Ort und hat die Bürger mit Sandsäcken zum Schutz versorgt. Hoffentlich hat man bei der Planung auch die Auswirkungen eines Jahrhunderthochwassers berücksichtigt ?
Was ist mit Alternativen?
Was ist mit den möglichen Alternativen?! Leider haben wir zu den von uns vorgebrachten und konkret genannten Alternativen bislang auch keinerlei Reaktion vom Landratsamt erhalten. In einem Pressebericht vom 1. Dezember 2023 heißt es unter anderem, dass einige davon bislang noch nicht geprüft wurden beziehungsweise „Der Landkreis hat hier noch nicht angeklopft“. In diesem Zusammenhang fragen wir uns, ob die Zusammenarbeit der Bürger mit dem Landkreis zu einer bestmöglichen Lösung überhaupt gewünscht ist.
Die Beantwortung der nach wie vor offenen Fragen ist für die Bürger mehr als unbefriedigend. Wir haben absolutes Verständnis dafür, wenn der Landkreis keine Details zum Sicherheitskonzept in der Öffentlichkeit über die Presse bekannt geben möchte. Aus diesem Grund erwarten wir Ihre Einladung zu einem persönlichen vertraulichem Gesprächstermin bezüglich unseren Fragen hierzu. Die Kontaktdaten der Vertreter der Interessensgemeinschaft liegen Ihnen aus dem vorhergehenden Schriftverkehr vor, welcher seit März regelmäßig besteht. Wir freuen uns zeitnah über Ihre Terminvorschläge hierzu sowie die noch weiteren unbeantworteten Fragen aus der Bevölkerung .
Gunder Stark, stellvertretend für die Interessengemeinschaft Schney-Lichtenfels