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LICHTENFELS: Lichtenfels: Brenner ab 2025 nur eingeschränkt befahrbar

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Lichtenfels: Brenner ab 2025 nur eingeschränkt befahrbar

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    Bauarbeiten an der Brenner-Autobahn in Österreich werden in den kommenden drei Jahren zu erheblichen Engpässen führen, vor allem für das Transportgewerbe, aber auch für Reisende. Davor warnen die Experten der Industrie-und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK). Die Lueg-Brücke zwischen Gries am Brenner und der italienischen Grenze wird ab 1. Januar 2025 laut ASFINAG, dem Betreiber der österreichischen Autobahnen, meist nur sehr eingeschränkt befahrbar sein.

    Eine Studie schätzt die Mehrkosten für den Transitverkehr während der Bauarbeiten für die Wirtschaft auf mindestens 170 und bis zu 650 Millionen Euro, abhängig vom Erfolg eines geplanten Konzepts der ASFINAG,

    Alternative Routen

    Die Alternativen über die Tauernautobahn und die Schweiz sind ebenfalls mit Herausforderungen verbunden, macht Matthias Schellenberger deutlich, Geschäftsführer der Spedition Pflaum in Strullendorf im Landkreis Bamberg und stellvertretender Vorsitzender des IHK-Ausschusses Verkehr und Mobilität. Über 250 Unternehmen aus dem Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth haben Geschäftskontakte mit Italien.

    Hinzu kommen 15 Tage mit Lkw-Fahrverbot. „Wir müssen mit kilometerlangen Staus rechnen, bei einer Brücke, über die pro Jahr 2,5 Millionen Lkw rollen“, so Stephan Jarmer, Verkehrsreferent der IHK. Die Auswirkungen bekommen auch oberfränkische Logistiker zu spüren. Der Brenner sei für den für deutsch-italienischen Handel existenziell, so der Verkehrsexperte. Georg Dettendorfer, Vorsitzender im Verkehrsausschuss der Deutschen Industrie- und Handelskammer, macht deutlich, dass die Brückensanierung nicht das eigentliche Problem sei. „Die eigentliche Katastrophe ist der generelle Zustand unserer Straßen, Schienen und Brücken“, so Dettendorfer, „Warum wurde das 30 Jahre lang kaputtgespart?“ Für ihn ist ein Kipppunkt erreicht. Er habe genug von schönen Worten der Politik: „Wir brauchen endlich Lösungen.“

    Zusammenarbeit mit allen

    „Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und internationalen Partnern kann es gelingen, die Weichen für eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur zu stellen“, so Schellenberger.

    Die Brennerkonferenz der bayerischen IHK in Nürnberg verdeutlicht die drängenden Probleme der Verkehrsinfrastruktur am Brenner, die erhebliche Auswirkungen auf die Lieferketten haben. Für Italiens Wirtschaft sei es eine existenzielle Frage, wie es am Brenner weitergehe. 70 Prozent der Exporte gingen über die Alpen, der größte Teil davon über den Brenner, mahnt Thomas Baumgartner von der Handelskammer Bozen auf der Konferenz, an. Insgesamt 95 Fachleute aus Deutschland, Österreich, er Schweiz und Slowenien haben an der Tagung teilgenommen. (red)

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