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LICHTENFELS: Lichtenfels: Christian Werner über modernen Wareneinkauf

LICHTENFELS

Lichtenfels: Christian Werner über modernen Wareneinkauf

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    Vorsizender Wolfgang Haas nach dem Vortrag mit Verbandsreferentin, Manuele Mähringer und  dem Referenten Christian Werner
    Vorsizender Wolfgang Haas nach dem Vortrag mit Verbandsreferentin, Manuele Mähringer und dem Referenten Christian Werner Foto: Elfriede Stengel

    Ein engagierter Unternehmer mit einem Herz für die Lebensmittelprodukte der Region ist Christian Werner, Betreiber von vier Edeka-Lebensmittelmärkten im Landkreis und einem in Sonneberg, Thüringen. Er referierte beim Bildungstag der KAB in Lichtenfels über modernen Wareneinkauf.

    Anhand von Schaubilder zeigte Werner den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf, wie der Weltmarkt für Lebensmittel funktioniert. 15 Lieferketten weltweit , liefern 90 Prozent der Lebensmittelerzeugnisse.

    Von den Top 10 der Lebensmittelkonzerne sitzt nur einer in Europa. Am Beispiel des Smithfield Konzernes der auf der ganzen Welt den Schweinefleischmarkt diktiert machte er es deutlich. Dieser Konzern sitzt in den USA, wurde aber nach China verkauft. Bedenklich findet es der Referent, wenn Staatskonzerne sich in Lebensmittelkonzerne einkaufen.

    Innerhalb der Lebensmittelkonzerne und den Lebensmittelmärkten, zu denen Edeka gehört, finden ständig Preisverhandlungen statt. Die Einkäufer prüfen, ob Preissteigerungen gerechtfertigt sind. Die neueren Preissteigerungen begründen die Konzerne mit Corona und der Einführung oder Erhöhung des Mindestlohns.

    Laut Statistik geben die Deutschen im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern wenig für Lebensmittel aus. Der von den Regierungen favorisierte Handel mit Bio-Lebensmittel ist nicht zum Tragen gekommen. Er hat sich in zehn Jahren nur von 1,5 auf drei Prozent erhöht, statt der angestrebten 30 Prozent.

    Riesige Auswahl

    Die Wahlmöglichkeit für Lebensmittel und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs ist riesig, das weiß auch Christian Werner, denn seine Eltern hatten noch einen Tante-Emma-Laden wo er den Kaufmannsberuf erlernte. Heute engagiert er sich für den Handel in der Region als Vorstand des Kreis-Handelsverbandes und als Stellvertreter der IHK in Bayreuth.

    Er informierte über das neue fleischverarbeitende Werk der Edeka in Hirschaid bei Bamberg das für über 300 Millionen Euro errichtet wurde und nur Fleisch von Tieren aus Deutschland, vorwiegend aus Bayern verarbeitet.

    In seinen Märkten, so Werner kommt das Rindfleisch von zwei Bio-Höfen aus dem Landkreis. Er ist ständig auf der Suche nach Erzeugern von Produkten aus der Region.

    Personal gesucht

    Natürlich nahm Werner auch zur Personalsituation Stellung. Es fehlt an Fach- und Kassenpersonal besonders an den Fleischtheken. In seinen fünf Filialen arbeiten zur Zeit acht Metzger, die meisten davon nahe des Rentenalters und die Aussichten sind nicht gut. Kassierautomaten möchte er nicht einführen. Der persönliche Kontakt an der Kasse ist oft die einzige Möglichkeit mit Kunden zu sprechen, er denkt hier vor allem an die Senioren. Kritik übte der Referent an überbordender Bürokratie. Sehr lebhaft wurde Christian Werner als er von Einzelheiten erzählte, die sich fast unglaublich für die Versammelten anhörten.

    Unsinnige Verordnungen

    Wer sich wundert, dass Bio-Artikel verpackt sind, sollte wissen das der Unternehmer für unverpackte Bio-Artikel eine Sondergenehmigung braucht, oder das er keine Kartoffeln vom Bauern direkt kaufen kann, weil bei der Kartoffelernte die ganze Familie und auch die Kinder helfen. Hier kommt die Kinderarbeit ins Spiel. Auch kurz abgelaufene Lebensmittel dürfen nicht an die Tafel gegeben werden, außer sie werden versteuert. Es gibt noch genug Beispiele.

    Abschließend erklärte Werner, das er kein Problem mit dem Lieferkettengesetz habe und gegen die Lockerung der Ladenöffnungszeiten sei. Wolfgang Haas bedankte sich im Namen aller und Verbandsreferentin Manuela Mähringer legte ihm seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Herz und schenkte ihm eine Laterne für (wahrscheinlich seltene ) gemütliche Abende mit der Familie. (red)

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