Eine große Anzahl Gläubiger versammelte sich am vergangenen Sonntag in der Martin-Luther-Kirche in Lichtenfels. Dekan Dr. Markus Müller begrüßte insbesondere Diakon Marco Schindler, der in diesem Gottesdienst als Nachfolger von Ralph-Peter Zettler auf die zweite berufsgruppenübergreifende Pfarrstelle eingeführt wurde. Ebenfalls dabei war Diakon Andreas Dünisch von der Rummelsberger Brüderschaft, der auch Schindler angehört.
Bisherige Stationen
Aus einer katholischen Familie kommend, lebte Schindler lange Jahre in Kolumbien, wo er Kontakt mit der evangelischen Kirche bekam und sich schließlich für eine Arbeit in diesem Glauben als Diener Christi entschied. Nach seiner Ausbildung folgten Arbeitsstellen unter anderem in Haßfurt und Michelau, wo er elf Jahre als Jugendreferent tätig war.
„Seine Arbeit an der zweiten Pfarrstelle in Lichtenfels wird eine große Chance für die Kirche“, sagte Diakon Andreas Dünisch. Der 39-jährige sei im Dekanat Michelau kein Unbekannter, so Dekan Dr. Markus Müller in seiner Ansprache, begleite und organisiere er doch seit über zehn Jahren als Dekanatsjugendreferent die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Region Mitte des Dekanats.
Viele neue Aufgaben
In der Kirchengemeinde Lichtenfels werden Diakon Schindler nun viele neue Aufgaben übertragen. Der heutige Anlass, so Dr. Müller, sei ein Zeichen für die Bewegung in der Kirche. Es gebe viele Veränderungen gleichzeitig, doch werde man dies bewältigen und „neue Lieder singen“.

Viele neue Aufgaben kämen auf den Diakon zu, er werde in Zukunft Menschen begleiten bei Taufen, Trauungen und auch Begräbnissen. Keine Furcht solle er haben vor der Herausforderung, allenthalben Ehrfurcht davor. Und in Ehrfurcht würde nun ein neuer Abschnitt in seinem Leben beginnen.
Der Dekan verlas die Ernennungsurkunde für die neue Pfarrstelle, die Schindler zum 1. Mai des Jahres antrat. Mit Andreas Dünisch fragte er Marco Schindler, ob er das neue Amt annehme. „Ja, mit Gottes Hilfe“ lautete seine Antwort. Den Segen Gottes für seine Arbeit erflehten der Dekan, Andreas Dünisch und einige frühere Wegbegleiter des neuen Pfarrers. Dieser erbat bei der Gemeinde für ihn und sein Werk zu beten.
Erste Predigt
In seiner ersten Predigt berichtete Schindler von einigem an Arbeit, das er in den ersten beiden Wochen schon zu bewältigen hatte. Auch wenn einiges nicht ganz einfach war, „ich wusste, auf was ich mich einlasse“.

Hilfe und Kraft findet er in der Musik, wenn er auf der Heimfahrt vom Dienst im Auto eine Playlist seiner Lieblingslieder hört. Und das seien nicht nur Kirchenlieder, sondern auch Rock und Pop. Dann stelle er alle Entscheidungen auf „Stopp“ und könne sich entspannen. Er nahm im Fortgang der Predigt die Bibelstelle aus der Apostelgeschichte auf, in der Paulus und Silas im Gefängnis in Ketten liegen und unverzagt mit ihren Liedern Gott loben.
Kraft der Musik
Dann, so berichtet die Bibel, gab es ein Erdbeben, die Fesseln fielen von ihnen ab und sie waren frei. Beeindruckt vom Geschehen, ließ sich der Kerkermeister daraufhin Taufen und folgte von diesem Tag an Jesus und seiner Botschaft. Der Diakon hegte an dieser Stelle Zweifel, ob dies wirklich so geschehen war, doch sei er sich der Kraft des Liedes und der Musik bewusst, die auch bei ihm gedankliche Fesseln lösen könnten. Die Predigt endete mit den Worten: „Danke, dass ihr mich in eurer Gemeinde aufnehmt und mit unterstützt!“.

Am Ende des Gottesdienstes stand eine Abendmahlsfeier, zu der Dekan Dr. Müller im ökumenischen Sinn alle Anwesenden einlud. Danach traf man sich noch im Myconiushaus, wo es bei Getränken und Snacks Gelegenheit gab, den neuen Pfarrer kennenzulernen und mit ihm zu sprechen. Gerne nutze man dies. Marco Schindler zeigte sich dabei als offener und kompetenter Ansprechpartner.