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LICHTENFELS: Lichtenfels ist nicht mehr der kleinste bayerische Landkreis

LICHTENFELS

Lichtenfels ist nicht mehr der kleinste bayerische Landkreis

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    Seit 2015 wächst die Bevölkerung im Landkreis Lichtenfels wieder.
    Seit 2015 wächst die Bevölkerung im Landkreis Lichtenfels wieder. Foto: Symbolbild: Ralf Hirschberger/dpa

    Zur Hybrid-Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung, Wirtschaft und Infrastruktur begrüßte Landrat Christian Meißner sechs Kreisräte im großen Sitzungssaal des Landratsamtes, die anderen sechs Räte waren online zugeschaltet.

    Zur demografischen Entwicklung im Landkreis, stellte er fest, dass sich die Prognosen des Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung glücklicherweise stets als wesentlich schlechter erweisen als die Realität. Die Entwicklung der vergangenen Jahre sei positiv. Der Landkreis Lichtenfels sei mittlerweile auch nicht mehr der kleinste Landkreis in Bayern, dies sei jetzt Kronach.

    Seit 2015 wächst die Bevölkerung im Landkreis

    Andreas Grosch gab mit einer Powerpoint-Präsentation einen umfangreichen Überblick über die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis. Grundvoraussetzung hierfür sei die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung bis 2039.

    Von 1972 bis 1986 war ein starker Rückgang der Bevölkerung von 69 000 auf unter 65 000 zu verzeichnen, bevor es durch die Wiedervereinigung zu einem rasanten Anstieg auf knapp 71 000 bis zum Jahr 2002 kam. Danach ging es wieder bergab. 2015 konnte der seit 2002 andauernde Rückgang der Bevölkerung gestoppt werden. Seitdem ist sogar ein leichter Anstieg zu beobachten. So wuchs die Zahl der Einwohner von 66 655 am 31. Dezember 2015 auf 66 776 am 31. Dezember 2019.

    Bevölkerungsschwund wird durch Wanderungsbewegung ausgeglichen

    Die vom Landesamt für Statistik 2009 veröffentlichte Prognose für das Jahr 2028 sei ebenso wenig eingetreten wie die in den Jahren darauf, die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis sei stets wesentlich besser gewesen als die Prognose. So habe es gegenüber der 2009 veröffentlichten Prognose für das Jahr 2028 bezogen auf die aktuellen Daten des Jahres 2019 eine positive Abweichung von knapp 3000 Bewohnern gegenüber der Vorausberechnung gegeben (Prognose: etwa 63 800, Einwohner 2019: 66 776). Die Zahlen von 2020 liegen noch nicht vor.

    An Hand einer Statistik für die Jahre 2009 bis 2019 zeigte Grosch, dass der durch die natürliche Bevölkerungsentwicklung (Sterbefälle, Geburten) hervorgerufene Bevölkerungsschwund durch positive Wanderungsbewegungen ausgeglichen wird. Ein jährlicher Zuwachs von 100 bis 300 Personen sei notwendig, um dauerhaft eine positive demografische Entwicklung vorweisen zu können. Hierzu seien Bauplätze und Wohnraum, ein Leerstandsmanagement, attraktive Innenstädte, Kinderbetreuung und Schulen (Aufgaben der Kommunen) sowie eine gute Infrastruktur, weiterführende Schulen, medizinische Versorgung (Aufgaben des Landkreises) und attraktive Arbeitsplätze nötig.

    Prognosen sind immer negativer als die tatsächliche Entwicklung

    Kreisrat Dr. Arnt-Uwe Schille (SPD) monierte die Berechnungen des Landesamtes für Statistik, die die tatsächliche Entwicklung der Bevölkerung in Ostoberfranken nicht richtig wiedergeben, da sie jedes Mal viel zu schlecht ausfallen. Dies könne negative Auswirkungen auf verschiedene Gebiete haben. Der Landrat stimmte ihm zu und stellte klar, dass er sich in der Vergangenheit immer wieder für eine realistische Darstellung eingesetzt habe.

    Die Bevölkerungsentwicklung habe sich nie so schlimm nach unten bewegt wie vom Landesamt prognostiziert. Das Amt korrigiere immer nur die Zahlen ein Stück weit, so dass sie stets negativer sind, als es der Wirklichkeit entspricht. Dies betreffe nicht nur Lichtenfels, sondern auch andere Städte in Ostoberfranken.

    Schlechte Prognosen können sich auf Investitionsentscheidung auswirken

    Das Landesamt sollte sich überlegen, was es mit den Prognosen bewirke. Wenn es immer heißt, „Oberfranken ist Schlusslicht“, dann wirke sich das nicht nur auf die Stimmung vor Ort aus, sondern auch auf die Investoren und Medien. Georg Deuerling (FW) schlug vor, im Hinblick auf das Leerstandsmanagement den Kommunen etwas unter die Arme zu greifen.

    Walter Mackert (CSU) sprach den Ausbau der Infrastruktur an. Der Trend gehe immer mehr dazu, dass die Leute in großen Städten arbeiten, aber im näheren oder weiteren Umland wohnen. Hierfür wäre eine Erweiterung des S-Bahnnetzes von Vorteil. Auch Heike Kunzelmann (AfD) ging es um die Infrastruktur. Sie wollte unter anderem die Zahl der Ein- und Auspendler als Entscheidungskriterium erfahren.

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