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LICHTENFELS: Lichtenfels: "MerQury" verwandeln Marktplatz in Hexenkessel

LICHTENFELS

Lichtenfels: "MerQury" verwandeln Marktplatz in Hexenkessel

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    Im Funkenflug steht Jody Cooper bei „We are the Champions“.
    Im Funkenflug steht Jody Cooper bei „We are the Champions“. Foto: Werner Diefenthal

    Welche Adjektive soll man benutzen, um dieses Konzert zu umschreiben? Bombastisch? Genial? Überragend? Sie passen alle und reichen dennoch nicht aus, um das zu beschreiben, was sich am Sonntagabend zum Abschluss des Korbmarkts auf dem Lichtenfelser Marktplatz abspielte. Waren es 2022 mal eben neun Grad und der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet, so war das Wetter in diesem Jahr mehr als gnädig. Strahlend blauer Himmel und schon eher schweißtreibende Temperaturen herrschten, als MerQury auftraten.

    Stilecht: Sänger Jody Cooper mit Gitarrist Martin Reinelt.
    Stilecht: Sänger Jody Cooper mit Gitarrist Martin Reinelt. Foto: Werner Diefenthal

    Eine Band, die sich dem Vermächtnis von Freddie Mercury verschrieben hat. 1991 gegründet, haben sie mittlerweile mehr als 2500 Shows in über 20 Ländern gespielt. Routiniers also. Profis. Und das sah man, hörte es bei jeder Note, die sie spielten. Doch mittendrin ein Mann, der allein durch seine Bühnenpräsenz die Stimmung kochen ließ. Jody Cooper aus Schottland, stilecht in allem, was er zeigte. Angefangen von den Kostümen über die Gestik, die Mimik bis hin zum Gesang und dem Schnauzbart stand er dem extrovertierten Original in nichts nach. Gekonnt spielte er mit dem Publikum, dirigierte, tanzte, sprang und sang er sich durch das wahrlich umfangreiche Repertoire von Queen.

    Er spielte mit dem Publikum

    Ob in Rockerkluft, in der Harlekin-Hose oder aber im Lederrock mit passender Perücke und Staubsauger bei „I want to break free“ – er ließ in jeder Sekunde erkennen, dass Freddie Mercury zwar nicht mehr unter uns weilt, aber seine Genialität, seine Musik und seine Ausstrahlung einfach unsterblich sind.

    Da sprühen die Funken beim Auftritt von MerQury.
    Da sprühen die Funken beim Auftritt von MerQury. Foto: Werner Diefenthal

    Doch auch die anderen Bandmitglieder standen ihm in nichts nach. Volker Kaminski am Bass zeigte, was man mit diesem Instrument alles so anstellen kann, Martin Reinelt an der Gitarre und er lieferten sich so manche Schlacht, bei der auch schon mal Funken aus den Instrumenten sprühten. Als Norbert Munser sich an den Bühnenrand stellte und das Publikum um Unterstützung bat, machte dieses nur allzu gern mit. Und so dirigierte der Keyboarder einen Chor mit den passenden Bewegungen. „Radio Gaga“, jeder wusste, was gemeint war. Und so bot sich ein Bild von der Bühne, wie es in Lichtenfels selten zu sehen gibt. Rhythmisch und voller Inbrunst wurde zum Refrain im Takt geklatscht und gesungen.

    Doch auch „Love of my life”, ein Lied, das Mercury 1975 für seine damalige Freundin Mary Austin geschrieben hatte und das von Herzensleid handelt, wurde geboten. Und hier erwies sich das Publikum als extrem textsicher. Jody Cooper, das Mikro mit der obligatorischen Stange wie bei Freddie Mercury, diente als Taktstock und mit geschlossenen Augen, sich ganz der Musik hingebend, dirigierte Cooper wie seinerzeit Freddie Mercury.

    Da leuchten die Feuerzeuge

    Bei „Bohemian Rhapsodie“ flammten die Feuerzeuge und Handylichter auf, wieder mit dem wohl größten Chor, den Lichtenfels je erlebt hat. „Who wants to live forever“, das Titellied aus dem Film Highlander, ließ noch einmal die Tränen in die Augen steigen. Doch schnell wurde es wieder laut und rockig. Die Bässe traten einem in den Bauch, das Schlagzeug hämmerte einem alle negativen Gedanken aus dem Hirn. Der Platz vor der Bühne war schnell mit tanzenden Menschen gefüllt. Und mittendrin ein strahlender Steffen Hofmann. „Als ich hier als Citymanager angefangen habe, da hieß es, am Korbmarktsonntag ist hier um spätestens halb acht nix mehr los“, grinste er und zeigte gegen 20.30 Uhr auf die feiernden Menschenmassen. „Stimmt nicht!“, lachte er und wippte im Takt mit.

    eStatt Luftgitarre Beingitarre. Diese drei Damen hattn sichtlich Spaß.
    eStatt Luftgitarre Beingitarre. Diese drei Damen hattn sichtlich Spaß. Foto: Werner Diefenthal

    Auch andere aus dem Publikum stimmten ihm zu. „So etwas wie heute Abend hab ich in Lichtenfels noch nie erlebt“, hieß es. Der Marktplatz stand rappelvoll, jeder Platz war besetzt, vor dem Rathaus war kein Durchkommen mehr. Und es wurde immer besser, immer schriller. Ein Kostümwechsel folgte dem nächsten, die Wandlungsfähigkeit von Jody Cooper schien unerschöpflich.

    Keine Verschnaufpause

    „I want to break free”, fast wie im Originalvideo, das seinerzeit von einigen Sendern nicht gezeigt wurde, weil Männer in Frauenkleidern auftraten.
    „I want to break free”, fast wie im Originalvideo, das seinerzeit von einigen Sendern nicht gezeigt wurde, weil Männer in Frauenkleidern auftraten. Foto: Werner Diefenthal

    Es durfte natürlich auch ein Solo am Schlagzeug nicht fehlen, und hier zeigte auch Falk Moeckel seine Qualitäten. Er drosch auf die Drums ein, dass einem schwindelig wurde. Und jeder, der sich mit Queen auskennt, der wusste, was danach folgte. „We will rock you“ ließ das Stimmungsbarometer endgültig platzen. „Killer Queen“, „Crazy little thing called love“, „Hammer to fall“ und noch viel mehr packten das Publikum. Die Mannen um Jody Cooper gönnten ihrem Publikum keine Verschnaufpause mehr, trieben sie immer weiter an. Und dann, natürlich, „We are the Champions“, stilecht mit Robe und Krone, dazu ein wahres Feuerwerk, das am Bühnenrand abgebrannt wurde, zeigten das Ende des Konzerts an.

    Nicht nur „Radio Gaga“, auch Lichtenfels schien „gaga“ zu sein.
    Nicht nur „Radio Gaga“, auch Lichtenfels schien „gaga“ zu sein. Foto: Werner Diefenthal

    Doch so leicht ließen die Lichtenfelser die Band nicht von der Bühne. Zugaben mussten gespielt werden, die Band ließ sich natürlich auch nicht lange bitten. Und so endete um 21 Uhr ein Konzert, das so in Lichtenfels bis dato einzigartig war und gleichzeitig auch der Korbmarkt, der damit ein mehr als würdiges Finale fand.

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