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LICHTENFELS: Lichtenfels: Stabiler Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt

LICHTENFELS

Lichtenfels: Stabiler Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt

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    Bisher zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil, in Lichtenfels gibt es sogar mehr freie Stellen als Bewerber.
    Bisher zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil, in Lichtenfels gibt es sogar mehr freie Stellen als Bewerber. Foto: Felix Kästle

    Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich im Agenturbezirk Bamberg-Coburg im Oktober um 771 Personen (-6,6 Prozent) auf 10 921. Sie liegt nun wieder unter dem Niveau von vor den Sommerferien, in denen die Arbeitslosigkeit saisonüblich ansteigt. Infolge der Betreuung der geflüchteten Ukrainer durch die Jobcenter ist die Arbeitslosigkeit um 504 Personen (+4,8 Prozent) größer als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1 049 Ukrainer als Arbeitslos erfasst, 155 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich in den letzten vier Wochen um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,0 Prozent.

    Der Herbstaufschwung setzte sich im Oktober fort. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich um 96 Menschen oder 6,8 Prozent. Ende Oktober waren 1309 Personen arbeitslos gemeldet. Seit dem letzten Jahr nahm ihre Zahl um 85 bzw. 6,9 Prozent zu. Im letzten Monat verloren 5,6 Prozent mehr Personen ihren Job als in 2021, während 6,8 Prozent weniger eine neue Beschäftigung aufnahmen. Mehr als jeder dritte Arbeitslose (38,8 Prozent) ist 55 Jahre oder älter. Lediglich jeder zehnte ist jünger als 25.

    Beim Arbeitgeberservice gingen aus dem Landkreis Lichtenfels 213 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 7,8 Prozent weniger (-18) als im Vorjahr. Aktuell betreuen die Vermittlungsexperten 1390 Arbeitsplatzperspektiven, 151 (+12,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Rein statistisch betrachtet entfallen auf 100 gemeldete Stellenangebote lediglich 94 potenzielle arbeitslose Bewerber, das heißt es gibt mehr Jobangebote als Arbeitslose.

    1239 Frauen und Männer wurden freigesetzt, 11,8 Prozent (+131) mehr als vor einem Jahr. Im Oktober fanden 1 177 Personen wieder eine neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Das waren 4,0 Prozent weniger (-49) als im Vorjahresmonat. Der Herbstaufschwung bot allen Personengruppen Zukunftsperspektiven. Die Jugendarbeitslosigkeit (bis 25 Jahre) sank im letzten Monat um 24,2 Prozent bzw. 303 Personen auf 947, die der Ausländer um 8,2 Prozent (-262 Personen) auf 2 922. Jeder dritte Arbeitslose (33,5 Prozent) ist 55 Jahre oder älter. Lediglich jeder Elfte (8,7 Prozent) ist jünger als 25. Etwas mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) haben einen ausländischen Pass.

    Die Krise ist noch nicht angekommen

    „Der bereits im September begonnene Herbstaufschwung gewann im vergangenen Monat nochmals an Dynamik. Bei frühlingshaften Temperaturen sank die Arbeitslosigkeit um mehr als das Siebenfache, stärker als im September. Unser Arbeitsmarkt zeigt sich scheinbar unbeeindruckt von den Befürchtungen einer möglichen Rezession. Die Firmen haben weiterhin einen hohen Personalbedarf. Der Stellenbestand ist seit Jahresbeginn im Durchschnitt um über 2 300 Angebote bzw. gut ein Drittel größer als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote bewegt sich nur knapp über der Marke zur Vollbeschäftigung. In den vergangenen zwölf Monaten stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk weiter um über 1 400 auf insgesamt 247 307. Meine Vermittlungsfachkräfte machen die Erfahrung, dass sich derzeit überwiegend Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen arbeitslos melden. Ausgebildete Fachkräfte wechseln im Kündigungsfall oftmals nahtlos zu einem neuen Arbeitgeber. Auch das Abwerben aus Beschäftigung heraus ist keine Ausnahme mehr.

    Auch im Winter wird weitergearbeitet

    Die Frage der Personalbindung, -findung und -weiterbildung wird daher zu einem Thema mit oberster Priorität, um wettbewerbsfähig zu bleiben“ , erklärt Stefan Trebes, der Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt und führt fort: „Aufgrund der milden Temperaturen melden sich nur vereinzelt erste Mitarbeiter von witterungsabhängigen Betrieben vorsorglich. Oftmals werden sie mittlerweile über den Winter durchgängig beschäftigt. Momentan gibt es bei den Bauberufen mehr als dreimal so viele gemeldete Stellen als Arbeitslose.

    Arbeitgeber sind jedoch in letzter Zeit spürbar zurückhaltender bei Verlängerungszusagen oder festen Übernahmen befristeter Mitarbeiter geworden. Die politisch volatile Situation, steigende Zinsen, schwer kalkulierbare Energiekosten, eine ungebremst hohe Inflation und Lieferengpässe belasten zunehmend viele Betriebe. Ge-plante Investitionen werden teilweise zurückgestellt. In Beratungsgesprächen mit Familienbetrieben hören wir immer wieder - das Hauptziel ist, erst mal den Winter zu überstehen.“

    Überall spürbarer Rückgang der Arbeitslosigkeit

    Die im September eher verhalten gestartete Herbstbelebung legte im Oktober deutlich an Schwung zu. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich in allen Regionen des Arbeitsagenturbezirks. Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte verschieden. Im Landkreis Kronach (-13,3 Prozent) und der Stadt Coburg (-9,4 Prozent) sank die Arbeitslosigkeit am kräftigsten. Auch Lichtenfels (-6,8 Prozent), der Landkreis Coburg (-6,8 Prozent), das Bamberger Land (-5,7 Prozent), die Stadt Bamberg (-4,0 Prozent) sowie Forchheim (-3,6 Prozent) verbuchten einen spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit.

    Die Jugendarbeitslosigkeit reduzierte sich im Oktober in allen Kreisen und Städten durchschnittlich um 24,2 Prozent, nachdem sie bis Ende August saisonal bedingt durch das Schul- und Ausbildungsende gestiegen war. In Kronach sank sie mit 41,2 Prozent am signifikantesten. Auch im Vorjahresvergleich nimmt Kronach beim Abbau der Jugendarbeitslosigkeit (-25,5 Prozent) unter allen Regionen den Spitzenplatz ein. (red)

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