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LICHTENFELS: Lichtenfels: Ungenutzten Mietwohnraum aktivieren

LICHTENFELS

Lichtenfels: Ungenutzten Mietwohnraum aktivieren

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    An der St. Veit-Straße in Lichtenfels sind kürzlich zwei neue Immobilien privater Investoren mit Mietwohnungen bezugsfertig geworden.
    An der St. Veit-Straße in Lichtenfels sind kürzlich zwei neue Immobilien privater Investoren mit Mietwohnungen bezugsfertig geworden. Foto: Roger Martin

    Kaufen oder mieten? Wenn der Traum von den eigenen vier Wänden nicht in Erfüllung gehen kann oder die Zeit noch nicht reif dafür ist, dann sind Mietwohnungen gefragt. Einkommensschwache Menschen, junge Familien, Berufseinsteiger und Senioren suchen in der Regel Wohnraum zur Miete.

    In der 20.000-Einwohner-Stadt Lichtenfels ist die Bandbreite an Mietpreisen verständlicherweise groß. Die Durchschnittspreise für den Quadratmeter Kaltmiete in verschiedenen entsprechenden Online-Portalen reichen von 6,50 bis 7,50 Euro. Die Preise sind stark abhängig von Kriterien wie Ausstattung, Baujahr, Lage und Zustand der Wohnung.

    „Angebot zu moderaten Preisen ist ausbaufähig“

    Das Angebot für Mietwohnungen in Lichtenfels sei „relativ knapp“, für eine Stadt wie Lichtenfels aber „angemessen“, antwortet Hauptamtsleiter Sebastian Müller auf Nachfrage dieser Redaktion. Das Angebot an Wohnraum zu moderaten Preisen beziehungsweise zu sozialem Wohnraum hingegen sei „ausbaufähig“.

    Der Bedarf an neuen Mietwohnungen in der Kreisstadt sei bisher über den freien Markt geregelt worden. Eine ganz wesentliche Voraussetzung für entsprechende Engagements privater Investoren sei – wie bei jeder Stadt – die Bevölkerungsentwicklung und entsprechende Hinweise auf steigende Einwohnerzahlen oder Zuzüge.

    „Im Stadtgebiet von Lichtenfels gibt es noch keinen angespannten Wohnungsmarkt.“

    Sebastian Müller, Hauptamtsleiter Stadt Lichtenfels

    Fakt sei, so Müller weiter, dass die Bevölkerungszahl in Lichtenfels innerhalb der vergangenen Jahre 30 Jahre zurückgegangen sei. So verzeichne die Stadt seit 1990 einen Bevölkerungsrückgang von 682 Einwohnern oder rund drei Prozent. Gegenüber dem Höchststand im Jahr 2000 betrage der Bevölkerungsrückgang sogar 1344 Einwohner oder rund sechs Prozent.

    Trotzdem seien in den vergangenen Jahrzehnten viele neuer Wohnraum gebaut und auch neue Baugebiete neu erschlossen worden. Von 2014 bis Ende 2021 seien insgesamt 218 neue Einfamilienhäuser genehmigt worden sowie 412 neue Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern, darunter auch viele Mietwohnungen. „Viele weitere neue Wohneinheiten befinden sich aktuell in Planung,“ so der Hauptamtsleiter weiter.

    In der Stadt Lichtenfels gebe es im Zusammenhang mit neuem Wohnraum Möglichkeiten zur so genannten „Nachverdichtung“ in bereits bebauten Arealen oder zur Umnutzung leer stehender Immobilien. Die Stadtverwaltung habe erst jüngst festgestellt, dass aktuell 893 Gebäude im Stadtgebiet von Leerstand bedroht seien. Solche Immobilien seien häufig auch Mehrfamilienhäuser, zum Beispiel Zweifamilienhäuser, mit leerstehenden Wohnungen. „Gerade hier besteht künftig ein großes Potenzial,“ so Sebastian Müller weiter.

    Eine weitere Analyse der leerstehenden Baugrundstücke in Lichtenfels habe ergeben, dass im Stadtgebiet mit Stand vom Januar dieses Jahres 515 Baugrundstücke für Wohngebäude sofort bebaubar seien. Diese Grundstücke befänden sich jedoch zum überwiegenden Teil in Privatbesitz.

    Ein großes Potenzial böten bereits jetzt leer stehende Wohngebäude. Das Stadtbauamt habe nämlich weiterhin festgestellt, dass es Ende des vergangenen Jahres im Stadtgebiet von Lichtenfels 362 leer stehende Wohngebäude gab. Diese Gebäude seien häufig auch leer stehende Mehrfamilienhäuser.

    Nichtsdestotrotz werden in Lichtenfels laut Sebastian Müller „ständig“ neue Mietwohnungen gebaut, so jüngst durch private Investoren zwei Mehrfamilienhäuser in der St. Veit-Straße. Auch auf dem zentrumsnahen Gelände am ehemaligen Güterbahnhof an der Bamberger Straße werden laut Sebastian Müller im Rahmen einer größeren Bebauung durch einen privaten Investor Mietwohnungen entstehen. „Geplant waren circa 180 Wohneinheiten, davon rund 40 Einfamilienhäuser,“ so der Hauptamtsleiter. Die restlichen Wohneinheiten seien Miet- und Eigentumswohnungen. Nachdem Eigentumswohnungen oft als Renditeobjekt gekauft werden, sei davon auszugehen, dass ein Großteil der Wohnungen vermietet werden.

    Stadt vermietet derzeit 200 Wohneinheiten

    Die Stadt Lichtenfels selbst indessen besitze bereits knapp 200 Wohneinheiten, die teilweise weit unter dem Mietpreisspiegel vermietet werden. Dies seien rund zwei Prozent aller Wohneinheiten im Stadtgebiet.

    „Im Stadtgebiet von Lichtenfels gibt es noch keinen angespannten Wohnungsmarkt“, wie er im Baugesetzbuch definiert werde, so Sebastian Müller. Trotzdem richte die Kommune den Appell an alle Investoren, vor allem günstigen Mietraum zu schaffen. Auch in der Bauleitplanung gewinne der Aspekt „Sozialwohnungen“ zunehmend an Bedeutung.

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